backen
Vb.
‘durch Hitzeeinwirkung gar werden (lassen)’.
Auf einem stark flektierenden Verbum
germ.
*bak-
beruhen
ahd.
bahhan
(9. Jh.),
aengl.
bacan
und
mnl.
baken.
Auf einem ursprünglich wohl schwach flektierenden geminierten Intensivum
germ.
*bakk-
beruhen
ahd.
backan,
asächs.
bakkan,
mnl.
backen.
Schon früh sind beide Verben vermischt worden.
Ahd.
bahhan,
backan,
mhd.
bachen,
backen
haben starke Flexion,
doch stehen vielfach starke und schwache Formen nebeneinander,
vgl.
nhd.
backen,
mnd.
backen,
nl.
bakken.
Nur schwache Formen zeigen
engl.
to bake
und das abgeleitete
ōn-Verb
anord.
baka
‘backen, braten, Hände und Füße wärmen’.
Außergerm. verwandt sind
griech.
phṓgein
(
φώγειν)
‘rösten, braten’
und vielleicht
russ.
(älter)
bažát’
(
бажать)
‘wünschen, begehren, sich sehnen’,
so daß Anschluß an
ie.
*bhōg-
möglich ist,
eine Gutturalerweiterung der unter
Bad
dargestellten Wurzel
ie.
*bhē-,
*bhō-,
tiefstufig
*bhə-
‘wärmen, rösten’,
wozu auch
bähen
‘rösten’
(s.
Bad).
–
Bäcker
m.
‘wer Brot u. dgl. bäckt’,
ahd.
beckeri
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
becker,
asächs.
bakkeri,
mnd.
becker,
mnl.
baker,
backer,
nl.
bakker,
aengl.
bæcere,
engl.
baker,
anord.
bakari.
Ehemals ein vornehmlich
nordd. md. Wort
gegenüber
obd.,
besonders
westobd.
Pfister
(
ahd.
phistur,
9. Jh.,
aus
lat.
pistor)
und
obd.
Beck
(
ahd.
brōtbecko,
Hs. 12. Jh.);
vgl.
W. Braun
in: Zur Ausbildung d. Norm d. dt. Literaturspr.
2 (1976) 55 ff.
Bäckerei
f.
‘Werkstatt des Bäckers’
(15. Jh.).
Gebäck
n.
‘feines Backwerk’,
anfangs
‘das auf einmal Gebackene’
(15. Jh.).
altbacken
Part.adj.
‘vor einiger Zeit gebacken, nicht mehr frisch’,
mhd.
altbacken.
hausbacken
Part.adj.
‘bieder, schwunglos’
(19. Jh.),
‘für den häuslichen Bedarf zu Hause gebacken’
(2. Hälfte 16. Jh.).
Backfisch
m.
‘junger, noch nicht ausgewachsener, nur zum Backen geeigneter frischer Fisch’
(16. Jh.),
übertragen
(studentensprachlich)
‘unreifer Student’
(vielleicht angelehnt an
Bakkalaureus?)
und
‘junges Mädchen in der Pubertät’
(Mitte 16. Jh.).
Backstein
m.
‘roter gebrannter Ziegelstein’
(17. Jh.),
Kennzeichen norddeutscher Architektur,
vgl.
mnd.
backstēn.