Barbar
m.
‘grausamer Mensch, Rohling, Ungebildeter’.
Lat.
barbarus
Adj.
‘ausländisch, fremd, ungebildet’
ist Entlehnung von
griech.
bárbaros
(
βάρβαρος)
‘fremd, nichtgriechisch, unkultiviert, roh’.
Das
griech. Adjektiv und
aind.
barbaraḥ
‘stammelnd’
sind onomatopoetische Reduplikationsbildungen,
die voneinander unabhängig entstanden sein können
(vgl.
Mayrhofer 2, 412).
βάρβαροϛ,
barbarus
bedeuten substantiviert soviel wie
‘Fremder, Ausländer, der heimischen Sprache Unkundiger’.
In dieser Verwendung wird
barbarus
in spätmhd. Zeit
(um 1400,
daneben auch
Barber,
15. Jh.,
dann
Barbar,
18. Jh.)
ins
Dt. entlehnt
und steht häufig für den Fremden
im Gegensatz zum Griechen oder Römer,
dann auch für den Heiden,
den Angehörigen einer fremden Religionsgemeinschaft,
besonders den Türken.
Die Verwendungen
‘Ungebildeter’
und
‘grausamer Mensch’
setzen im 16. bzw. 17. Jh. ein.
Barbarei
f.
‘Unmenschlichkeit, Roheit, niedrige Entwicklungsstufe, Unwissenheit’,
aus
lat.
barbaria
‘Ausland’
(im Gegensatz zu Rom und Griechenland),
‘Unkultur, Roheit’
ins
Dt. entlehnt,
mhd.
barbarīe.
Zunächst allgemein
‘Land der Barbaren’,
im engeren Sinne das Land der Berber,
auch
Berberei,
die Barbareskenstaaten Marokko, Algerien, Tunesien.
Die Bedeutungen
‘Unwissenheit’
und
‘Unmenschlichkeit’
setzen sich im 16. und 17. Jh. durch.
Barbarismus
m.
‘fehlerhaftes Sprechen, Sprachfehler, Roheit, Grausamkeit’.
Aus gleichbed.
lat.
barbarismus,
griech.
barbarismós
(
βάρβαρος)
im 16. Jh. ins
Dt. übernommen.
Barbarismus
wird hauptsächlich zur Bezeichnung
einer durch Fremdeinfluß verursachten sprachlichen Regelwidrigkeit verwendet,
seit der 2. Hälfte des 19. Jhs. auch in der Bedeutung
‘Grausamkeit’.
barbarisch
Adj.
‘grausam, unmenschlich, ungebildet’.
Ähnlich wie
Barbar
zunächst von Volkszugehörigkeit und Sprache
‘fremd, ausländisch’,
so vereinzelt Mitte des 14. Jhs. bezeugt,
öfters seit dem 15. Jh.
Die Bedeutung
‘unmenschlich’
ist seit der 2. Hälfte des 16. Jhs. nachzuweisen,
die intensivierende Verwendung im Sinne von
‘sehr’
oder
‘groß, das gewöhnliche Maß übersteigend’
(
bararisch heiß,
barbarische Kälte)
seit dem Ende des 18. Jhs.