bedeuten
GrammatikVerb · bedeutet, bedeutete, hat bedeutet
Aussprache
Worttrennung be-deu-ten
Wortbildung
mit ›bedeuten‹ als Erstglied:
Bedeutung
· bedeutend · bedeutsam
· mit ›bedeuten‹ als Letztglied: vorbedeuten · mit ›bedeuten‹ als Binnenglied: gleichbedeutend · vielbedeutend
· mit ›bedeuten‹ als Letztglied: vorbedeuten · mit ›bedeuten‹ als Binnenglied: gleichbedeutend · vielbedeutend
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨etw. bedeutet etw.⟩
- 2. ⟨jmd., etw. bedeutet etwas⟩ jmd., etw. gilt etwas, hat einen bestimmten Wert, ist von Belang
- 3. [gehoben] ⟨jmdm. etw. bedeuten⟩ jmdm. etw. durch eine Geste, durch Worte zu verstehen geben
- 4. [veraltet] ⟨jmdn., jmdm. bedeuten⟩ jmdn. belehren
- ⟨mit dem Bedeuten⟩ mit dem Hinweis, mit der Erklärung
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨etw. bedeutet etw.⟩
a)
etw. hat einen bestimmten Sinn, versinnbildlicht etw.
Beispiele:
was soll dieses Symbol, dieser Traum bedeuten?
was bedeuten diese Runen?
das Wort ›Gift‹ bedeutete ursprünglich etwas anderes als heute
die Bretter, die die Welt bedeuten
ich wusste, was dieser Blick bedeuten sollte
keiner weiß, was das bedeuten soll, was das zu bedeuten hat
das hat etwas, nichts zu bedeuten
das wollte wenig bedeuten (= besagen)
b)
etw. heißt etw.
Beispiele:
sie wusste nicht, was es bedeutet, krank zu sein
er wollte ihnen zeigen, was es bedeutet, ein Held zu sein
das muss nicht bedeuten, dass du recht hast
c)
etw. ist etw.
Beispiele:
das bedeutet ihm nur ein Abenteuer
seine Rückkehr bedeutete ihr einen Trost
das bedeutet eine große Anerkennung, einen Eingriff in meine Rechte
jedes Auftreten des Künstlers bedeutete einen neuen Triumph
2.
⟨jmd., etw. bedeutet etwas⟩jmd., etw. gilt etwas, hat einen bestimmten Wert, ist von Belang
Beispiele:
dieser Gelehrte, jmds. Name bedeutet etwas in der Fachwelt
sie wusste, was er für sie, für die ganze Familie bedeutet
dieser Mensch, dieses Buch bedeutet mir viel, wenig
Schmeicheleien bedeuten mir nichts
das bedeutet mir alles, mehr als alles in der Welt (= das ist von größtem Wert für mich)
der Arzt sagte, die Wunde habe nicht viel zu bedeuten
was bedeuten diese paar Euro bei einer so großen Summe?
3.
gehoben ⟨jmdm. etw. bedeuten⟩jmdm. etw. durch eine Geste, durch Worte zu verstehen geben
Beispiele:
es wurde ihm bedeutet, er könne jetzt gehen
er bedeutete ihr, näher zu treten
jmdm. etw. durch ein Achselzucken bedeuten
4.
veraltet ⟨jmdn., jmdm. bedeuten⟩jmdn. belehren
Beispiele:
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
deuten · Deutung · deutlich · deuteln · zweideutig · bedeuten · bedeutend · bedeutsam · Bedeutung
deuten Vb. ‘zu erklären versuchen, auslegen, (mit dem Finger) auf etw. zeigen, hinweisen’. Ahd. thiuten (um 1000), mhd. diuten ‘verständlich machen, erklären, zeigen, übersetzen, bedeuten’, mnd. dǖden, mnl. dūden, dieden, nl. duiden, aengl. geþīedan ‘übersetzen’, anord. þȳða ‘deuten, erklären’, schwed. tyda, dän. tyde sind wie deutsch (s. d.) Denominativa zu germ. *þeuðō ‘Volk’, ie. *teutā ‘(Menge) Volk, Land’, das seinerseits t-Ableitung zur Wurzel ie. *tē̌u-, *teu̯ə- ‘schwellen’ (s. Daumen) ist. Die Bedeutung des Verbs kann danach etwa ‘vor dem versammelten Volk erklären, für das Volk verständlich machen’ lauten. Daraus entwickelt sich früh ‘(Vorgänge, Erscheinungen und Äußerungen) erklären, auslegen’ und ‘(aus einer fremden Sprache in die eigene) übersetzen’, auch ‘einen bestimmten Sinn haben, bedeuten’; in mhd. Zeit kommt ‘auf etw. zeigen, hinweisen’ dazu. – Deutung f. ‘Auslegung, Erklärung, Bedeutung’, mhd. diutunge, mnd. dǖdinge, nl. duiding. deutlich Adj. ‘klar erkennbar, verständlich, eindeutig’, spätmhd. diutlich, mnd. dǖdel(i)k, nl. duidelijk; vereinzelt mhd. frühnhd. diutelich, deutelich (mit Fugen-e), im 16./17. Jh. in adverbialer Verwendung gelegentlich diutelichen, deutelichen. deuteln Vb. ‘kleinlich, spitzfindig auslegen, (herum)deuten’ (1. Hälfte 16. Jh.), Iterativbildung zu deuten. zweideutig Adj. ‘zwei Deutungen zulassend, anzüglich’, seit der Mitte des 17. Jhs. als Verdeutschung von spätlat. aequivocus ‘doppelsinnig, mehrdeutig’ bezeugt, bald danach auch im Sinne von ‘unverständlich, rätselhaft, unklar’. Im 18. Jh. entwickelt zweideutig die Bedeutung ‘anzüglich, schlüpfrig’, die mehr und mehr an Gebrauchshäufigkeit zunimmt. bedeuten Vb. ‘einen bestimmten Sinn haben, von bestimmtem Wert, von Wichtigkeit sein’, ahd. bithiuten ‘meinen, bedeuten’ (11. Jh.), mhd. bediuten ‘andeuten, verständlich machen, mitteilen, urteilen’, auch reflexiv sich bediuten ‘bedeuten, zu verstehen sein’; dazu bedeutend Part.adj. ‘beachtlich, bemerkenswert, wertvoll, bedeutungsvoll’ (18. Jh.), ursprünglich ‘auf etw. hindeutend, etw. ausdrückend’; bedeutsam Adj. ‘wichtig, vielsagend, bedeutungsvoll’ (Ende 18. Jh.); Bedeutung f. ‘Sinn, Wort-, Begriffsinhalt, Wichtigkeit’, mhd. bediutunge ‘Auslegung’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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(die) Bedeutung haben ·
(einer Sache) gleichkommen ·
bedeuten ·
bilden ·
darstellen ·
gleichzusetzen sein (mit) ·
sein
Assoziationen |
|
(die) Erwartung äußern (dass) ·
(einen) Wink geben ·
andeuten ·
anklingen lassen ·
anzeigen ·
durchblicken lassen ·
durchklingen lassen ·
einfließen lassen ·
erkennen lassen ·
insinuieren ·
signalisieren ·
zu erkennen geben ·
zu verstehen geben ●
einen zarten Hinweis geben ironisierend ·
(jemandem etwas) bedeuten (dass / zu + Inf.) geh. ·
mit dem Zaunpfahl winken ugs., fig.
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
|
(etwas) an jemandem haben ·
(für jemanden sehr) wichtig sein ·
(für jemanden viel) bedeuten ·
(jemandem sehr) wichtig sein ·
(jemandem viel) bedeuten ·
großen Raum in jemandes Leben einnehmen ●
(etwas) von jemandem haben ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›bedeuten‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bedeuten‹.
Verwendungsbeispiele für ›bedeuten‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das bedeutet natürlich mehr, als es
gelegentlich »in Güte« zu versuchen.
[Schmidt-Rogge, Carl H.: Dein Kind – Dein Partner, München: List 1973 [1969], S. 268]
Sie sogleich in die organisierende Therapie zu nehmen,
bedeutet eine Überforderung.
[Werner, Reiner: Das verhaltensgestörte Kind, Berlin: Dt. Verl. d. Wiss. 1973 [1967], S. 100]
Was daher im einen Land Pflicht ist, kann im andern Land Vergehen
bedeuten.
[Eschenburg, Theodor: Staat und Gesellschaft in Deutschland, Stuttgart: Schwab 1957 [1956], S. 13]
Das bedeutet allerdings nicht einfach, eine
Art Chaos aushalten zu können.
[Die Zeit, 06.04.2000, Nr. 15]
Wir können höchstens gucken, wo sind seine Stärken, warum
bedeutet er mir so viel?
[Die Zeit, 02.03.2000, Nr. 10]
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