befehlen
Vb.
‘anordnen, gebieten’.
Ahd.
bifel(a)han
‘anvertrauen, begraben, empfehlen’
(8. Jh.),
mhd.
bevelhen
‘anvertrauen, übergeben’,
asächs.
bifelhan,
mnd.
bevēlen,
afries.
bifela,
aengl.
befēolan
‘anvertrauen, verbergen’
sind Präfixbildungen zu einem
germ. Simplex,
das in
ahd.
fel(a)han
‘zurechtlegen, einsäen, anvertrauen’
(8./9. Jh.),
aengl.
fēolan
‘eindringen’,
anord.
fela
‘verbergen’,
got.
filhan
‘begraben, verbergen’
(
germ.
*felhan)
und auch in
nhd.
empfehlen
(s. d.)
erhalten ist.
Weitere Herkunft ungewiß.
Außergerm. finden sich keine sicheren Verwandten.
Ein Vergleich mit
griech.
pélas
(
πέλας)
‘Haut, Fell’,
apreuß.
pelkis
‘Mantel’,
der die
germ. Formen als
k-Erweiterungen
der Wurzel
ie.
*pel-
‘bedecken, verhüllen’
erklären würde,
ist wenig wahrscheinlich.
Auszugehen ist von einer Bedeutung
‘eindringen’
und
‘verbergen, begraben, der Erde anvertrauen’,
die zu
‘anvertrauen’
im allgemeinen Sinne weiterentwickelt;
über
‘ein Amt, einen Auftrag anvertrauen, geben’
wird das Verb synonym mit
‘gebieten’.
Nur in religiöser Sprache
(
etw. Gott befehlen)
wird die alte Bedeutung
‘anvertrauen’
bis heute bewahrt.
Vom Verbum abgeleitet
Befehl
m.
‘Auftrag, Gebot’,
spätmhd.
bevelch,
bevel
‘Übergebung, Obhut’,
frühnhd.
auch
Befehlich,
Befehlig
m.,
wovon
befehligen
Vb.
(16. Jh.).