Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

befestigen

Grammatik Verb · befestigt, befestigte, hat befestigt
Aussprache 
Worttrennung be-fes-ti-gen
formal verwandt mitunbefestigt
Wortbildung  mit ›befestigen‹ als Erstglied: Befestigung
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. an etw. festmachen, mit etw. fest verbinden
Beispiele:
etw. (provisorisch) mit Stecknadeln, Reißzwecken befestigen
das Gepäck am Gepäckhalter mit einem Riemen befestigen
das Seil, Boot an einem Baumstumpf befestigen
ein Schild an der Tür, die Brotmaschine am Tisch befestigen
der Zahnersatz ist an den gesunden Zähnen befestigt
den Faden am Ende befestigen (= vernähen, festknoten)
übertragendie Überlieferung hat sich im Bewusstsein der Menschen befestigt (= verankert)
2.
etw. fest, dauerhaft machen
Beispiele:
einen Waldweg mit Holzbohlen befestigen
das Ufer befestigen
eine befestigte Fahrbahn
übertragen etw., jmdn. stärken
Beispiele:
das Vertrauen, Ansehen, die Autorität befestigen
eine kleine Meinungsverschiedenheit befestigte ihre Freundschaft
jmdn. in seiner Ansicht, Hoffnung, seinem Vorhaben befestigen
das befestigte Regime
3.
etw. zur militärischen Verteidigung vorbereiten
Beispiele:
eine Stadt, Brücke, Insel befestigen
die Grenzen des Landes sind befestigt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

fest · Feste · Festung · festigen · befestigen · Festigkeit · Festland · feststellen
fest Adj. ‘hart, dicht, dauerhaft, kräftig’. Dem ja-Stamm ahd. festi (8. Jh.), mhd. vest(e) ‘hart, stark, beständig’ gegenüber bewahren asächs. fast, mnd. mnl. nl. vast, aengl. fæst, engl. fast, anord. fastr, schwed. fast die alte (umlautlose) Adjektivform; vgl. auch got. fastan ‘festhalten, halten’ (s. fasten) sowie das Adverb nhd. fast (s. d.). Außergerm. läßt sich nur ein Zusammenhang mit armen. hast ‘dick, dicht’ und aind. pastyàm ‘Behausung, Wohnstätte’ (im Sinne von ‘fester Wohnsitz’) herstellen, so daß ie. *past- ‘fest’ erschlossen werden kann. Die Form feste Adv. ‘sehr, tüchtig’, mhd. veste bleibt bis ins 18. Jh. üblich und gilt noch heute in Mundart und Umgangssprache. – Feste f. ‘Burg, Festung’, ahd. festī(n) ‘Festigkeit, Kraft, das Beharren, Schutz, Dauerhaftigkeit, Grundlage, sicherer Ort, Festung’ (8. Jh.), mhd. veste ‘Festigkeit, Härte, sicherer, befestigter Ort’. Festung f. ‘befestigter Ort, Verteidigungsanlage’, ahd. festinunga ‘Stärkung, Begründung, Behauptung, Bestätigung’ (9./10. Jh.), mhd. vest(en)unge ‘Bekräftigung, Festsetzung, Befestigung, Festung’, abgeleitet von ahd. festinōn ‘befestigen, festsetzen, dafürhalten’ (8. Jh.), festen ‘befestigen, beweisen’ (9. Jh.), mhd. vestenen, vesten ‘fest und beständig machen, festsetzen, verschanzen’. festigen Vb. und befestigen Vb. ‘festmachen’, beide 15. Jh., vgl. ahd. bifestinōn ‘befestigen, besetzen’ (8. Jh.). Festigkeit f. ‘Härte, Dichte, Beständigkeit’, mhd. vestecheit. Festland n. im 17. Jh. noch festes Land, seit Anfang des 19. Jhs. für Kontinent (s. d.). feststellen Vb. ‘unbeweglich machen, erforschen, vereinbaren, bestätigen’ (17. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
anfügen · anhängen · befestigen · festhaften · festhängen · stecken
Synonymgruppe
befestigen · einspannen · feststecken · fixieren · halten · klammern
Synonymgruppe
anbringen · anfügen · befestigen · festmachen · montieren
Assoziationen
Synonymgruppe
abstützen · befestigen · festmachen · stützen · verankern · versteifen · verstreben  ●  verspannen  technisch
Oberbegriffe
  • sonstige Verben
Synonymgruppe
anheften · ankitten · ankleben · ankleistern · befestigen  ●  anpappen  ugs. · anpicken  ugs., österr.

Typische Verbindungen zu ›befestigen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›befestigen‹.

Verwendungsbeispiele für ›befestigen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Damit sie auf dem Tisch selbst nicht zuviel Platz wegnehmen, sollte man sich ein kleines Bord an der Wand neben dem Tisch befestigen. [o. A.: Das Buch vom Wohnen, Hamburg: Orbis GmbH 1977, S. 71]
In ihm befestigt sich das Bewußtsein von der inneren Einheit der abendländisch‑christlichen Kultur. [Gudenrath, Eduard: Geist und Gestalt in der Baukunst, Berlin: Oestergaard 1929, S. 34]
Aber es blieben diese Orte doch mehr befestigte Dörfer als Städte, und sie waren nicht sehr zahlreich. [Schmoller, Gustav: Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre Erster Teil, Berlin: Duncker & Humblot 1978 [1900], S. 261]
Es gab kaum befestigte Straßen, und die Räder waren noch aus Stein. [Die Zeit, 12.07.1996, Nr. 29]
Gut drei Stunden später soll «Dragon» dann an der Station befestigt sein. [Die Zeit, 25.05.2012 (online)]
Zitationshilfe
„befestigen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/befestigen>.

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