Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

begünstigen

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GrammatikVerb
Aussprache  [bəˈgʏnstɪgn̩]
Worttrennung be-güns-ti-gen
Grundformgünstig
Wortbildung  mit ›begünstigen‹ als Erstglied: Begünstigung  ·  mit ›begünstigen‹ als Grundform: begünstigt
eWDG

Bedeutung

etw., jmdn. fördern
Beispiele:
jmds. Pläne, Neigungen, Wünsche (in jeder Weise) begünstigen
weitreichende gesellschaftliche Verbindungen … hatten ihn in seinen Studien, Neigungen und Liebhabereien begünstigt [ RaabeIII 2,438]
einer Sache, jmdm. günstig, förderlich sein
Beispiele:
die Umstände, Zeiten begünstigen ihn
er ist, seine Unternehmungen sind vom Glück, Zufall begünstigt
der Ausflug war von schönem Wetter begünstigt
durch die Dunkelheit begünstigt
die Flucht des Verbrechers begünstigen (= ihr Vorschub leisten)
jmdm. Gunst erweisen, jmdn. bevorzugen
Beispiele:
sie begünstigt ihn sichtlich
ein begünstigter Bewerber, Liebhaber
die begünstigten Klassen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Gunst · günstig · begünstigen · Günstling · Mißgunst · Ungunst · ungünstig
Gunst f. ‘Wohlwollen, Gewogenheit’. Das nur im Dt. und Nl. bezeugte Substantiv mhd. mnd. gunst ‘Gewogenheit, Wohlwollen, Einwilligung, Erlaubnis’, mnl. gonst, gunst, jonst, gonste, nl. gunst ist Verbalabstraktum mit st-Formans zu dem unter gönnen (s. d.) behandelten Verb; vgl. unpräfigiertes ahd. unst ‘Wohlwollen, Dank, Gnadengabe, Erlaubnis’ (9. Jh., abunst ‘Mißgunst, Neid’, 9. Jh.). In der Fügung zu jmds. Gunsten ‘zu jmds. Vorteil’ (15. Jh.) handelt es sich um einen alten, erstarrten Dativ Plur. – günstig Adj. ‘wohlgesinnt, wohlwollend, vorteilhaft, passend’, mhd. günstic ‘wohlwollend, gewogen’. begünstigen Vb. ‘bevorzugen, fördern’ (1. Hälfte 16. Jh.). Günstling m. ‘wer bevorzugt wird, in Gunst steht’, gegen Ende des 17. Jhs. aufkommende Verdeutschung von frz. favori, ital. favorito (s. Favorit). Mißgunst f. ‘das Mißgönnen, Neid’ (16. Jh.). Ungunst f. ‘das Ungünstigsein, Unwillen’, vor allem in der Fügung zu jmds. Ungunsten ‘zu jmds. Nachteil’, mhd. ungunst ‘Nichtbegünstigung, Mißgunst, Mißgeschick’, mnd. ungunst, nl. ongunst. ungünstig Adj. ‘nachteilig, schlecht’, mhd. ungunstec, ungunstic ‘mißgünstig, übelwollend, unglücklich’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

begünstigen · erleichtern · leichter machen · vereinfachen

(jemandem) zu Hilfe kommen (passiv) · (sich) vorteilhaft auswirken (für) · (zu etwas) dienen · fördern · guttun · nutzen · nützen · zu jemandes Vorteil gereichen · zugutekommen  ●  (jemandem) in die Arme spielen ugs. · (jemandem) in die Hände spielen ugs. · (jemandem) in die Karten spielen ugs. · begünstigen geh. · bereichern geh., fig. · einzahlen (in / auf etwas) ugs., fig.
Assoziationen

(jemandem) den Vorzug geben · (jemanden jemandem) vorziehen · begünstigen · besser behandeln · besserstellen · bevorzugen · favorisieren · mit Privilegien ausstatten · mit Vorrechten ausstatten · mit zweierlei Maß messen · privilegieren
Oberbegriffe
Assoziationen
Antonyme

Gelegenheit bieten (für / zu) · Nahrung geben · Raum geben (für) · Raum lassen (für) · begünstigen · erlauben · ermuntern (zu) · ermöglichen · möglich machen · nähren

befördern · begünstigen · fördern

Typische Verbindungen zu ›begünstigen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›begünstigen‹.

Verwendungsbeispiele für ›begünstigen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Auch die demographische Expansion begünstigte die Entfaltung des städtischen Lebens. [Ganshof, François Louis: Das Hochmittelalter. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 7381]
Das Terrain schützte uns nicht nur vor Verlusten, es begünstigte auch die Flucht. [Goldmark, Karl: Erinnerungen aus meinem Leben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1922], S. 29086]
Welchen Nutzen haben wir von dieser Fähigkeit, und warum hat die Evolution ihre Entwicklung so offensichtlich begünstigt? [o. A.: Erst das Hirn schafft den Raum. In: Bild der Wissenschaft auf CD-ROM, Stuttgart: Dt. Verl.-Anst. 2000 [1999]]
Wenn ich zurückdenke, dann habe ich mich immer begünstigt gefühlt. [Süddeutsche Zeitung, 22.02.2003]
In solchen Lagen wäre ein Grossist um so mehr begünstigt, je näher er beim Kunden domiziliert. [Rieger, Wilhelm: Einführung in die Privatwirtschaftslehre, Erlangen: Palm & Enke 1964 [1928], S. 136]
Zitationshilfe
„begünstigen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/beg%C3%BCnstigen>.

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