gut
Adj.
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
guot,
asächs.
aengl.
gōd,
mnd.
gōt,
engl.
good,
mnl.
goet,
nl.
goed,
afries.
god,
anord.
gōðr,
schwed.
dän.
god,
got.
gōþs
(
germ.
*gōda-)
gehört ablautend zu der unter
Gatte
(s. d.)
dargestellten Wurzel
ie.
*ghadh-
‘vereinigen, eng verbunden sein, zusammenpassen’
(vgl. auch
aind.
gádhyaḥ
‘was man gerne festhält, was einem paßt’,
aslaw.
godьnъ
‘gefällig, geeignet’
sowie
ahd.
gigat
‘passend’).
Als Ausgangsbedeutung von
germ.
*gōda-
wird danach etwa
‘passend, geeignet’
anzusetzen sein.
Das Wort zeigt,
teils schon in sehr früher Zeit,
eine reiche Bedeutungsentwicklung,
die,
von
‘passend’
ausgehend,
zunächst zu
‘für einen Zweck geeignet, tauglich, brauchbar’,
in spezifischer Anwendung auf Personen
‘tüchtig, geschickt’
führt.
Aus dem Begriff des Geeignetseins für einen bestimmten Zweck
entwickelt sich
gut
zum Wertbegriff im Sinne von
‘wertvoll, kostbar, hochwertig, qualitativ einwandfrei’
(bei Sachen),
‘vornehm, edel, angesehen, ehrlich’
(auf Personen oder deren Verhältnisse bezogen),
ferner zum Ausdruck des Wohlgefallens,
der Freude, die jemand an einer Sache oder einem Zustand hat,
wird also zu
‘angenehm, bequem, vorteilhaft, erfreulich, fein, schön’.
Aus
‘passend, geeignet’
entwickelt sich auch,
gleichfalls schon in ältester Zeit,
die Bedeutung
‘geneigt, wohlmeinend, freundlich, gefällig, gütig’;
in allgemeiner ethischer Verwendung steht
gut
im Sinne von
‘rechtschaffen, tugendhaft, anständig’.
gut
wird auch zur Bezeichnung von Mengen- oder Maßangaben im Sinne von
‘richtig, ordentlich’
verwendet,
woraus sich
‘reichlich, beträchtlich’
(
eine gute Stunde,
gute acht Tage)
ergibt;
schließlich kann
gut
als Mittel der Steigerung etwa im Sinne von
‘tüchtig, gehörig, völlig’
(
ich habe gute Lust,
in gutem Einvernehmen)
gebraucht werden.
Gut
n.
‘Besitz, Vermögen, versandfertige Ware, Ladung, Material, Stoff für einen bestimmten Arbeitsprozeß (Saat-, Steingut), größerer landwirtschaftlicher Betrieb’,
ahd.
guot
‘Gutes, Vermögen, Besitz’
(8. Jh.),
mhd.
guot,
auch
‘Landgut’,
asächs.
aengl.
gōd,
anord.
gott,
Substantivierungen des Adjektivs.
Güte
f.
‘hilfreiche, großherzige Gesinnung, Nachsicht, Freundlichkeit, gute Beschaffenheit, Qualität (einer Ware)’,
ahd.
guotī
(9. Jh.),
mhd.
güete,
asächs.
gōdi.
vergüten
Vb.
‘entschädigen, zurückerstatten, die Güte, Beschaffenheit verbessern’,
spätmhd.
vergüeten
‘entschädigen, auf Zinsen anlegen’;
dazu
Vergütung
f.
(18. Jh.).
begütert
Adj.
‘mit Gütern, Reichtum ausgestattet, reich, wohlhabend’
(16. Jh.).
gütig
Adj.
‘voller Güte, hilfreich und verzeihend’,
mhd.
güetec.
begütigen
Vb.
‘gut zureden, besänftigen, beschwichtigen’
(15. Jh.).
gütlich
Adj.
‘in gutem Einvernehmen, ohne Streit, friedlich’,
ahd.
guotlīh
‘gut, heilbringend, segensreich’
(8. Jh.),
mhd.
guotlich,
güetlich
‘gut, gütig, freundlich’.
Gutachten
n.
‘ausführlich begründete Stellungnahme eines Sachverständigen’
(Anfang 16. Jh.),
substantivierte Zusammenrückung aus
etw. für gut achten.
Gutdünken
n.
‘eigenes, persönliches Ermessen’,
spätmhd.
guotdunken,
Substantivbildung aus Verbindungen wie
eʒ dunket mich guot.
Guthaben
n.
‘worauf man Anspruch hat, zur Verfügung stehendes (gespartes) Geld, geldliche Forderung an jmdn.’
(um 1800),
Substantivierung aus
etw. gut haben
(heute
guthaben)
‘etw. zu fordern haben’.
gutheißen
Vb.
‘für gut befinden, billigen’
(16. Jh.),
Zusammenrückung aus
etw. gut heißen.
gutmütig
Adj.
‘von guter Gemütsart, nicht streitsüchtig, leicht zu beeindrucken, mitleidig’
(15. Jh.).
Gutschein
m.
‘Schein über ein Guthaben in Waren oder Geld’
(19. Jh.),
Verdeutschung für
Bon
(s. d.).
gutwillig
Adj.
‘guten Willen zeigend, gefügig’,
ahd.
guotwillīg
(um 1000),
mhd.
guotwillic.