behindern
GrammatikVerb · behindert, behinderte, hat behindert
Aussprache [bəˈhɪndɐn]
Worttrennung be-hin-dern
Wortbildung
mit ›behindern‹ als Erstglied:
Behinderung
·
mit ›behindern‹ als Grundform:
behindert
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
jmdn., etw. an etw. hindern, jmdm., einer Sache hinderlich sein
a)
Beispiele:
eine Krankheit behindert jmdn.
die Schwäche hat mich sehr behindert
heftiges Herzklopfen behinderte mich zu sprechen
die schweren Gepäckstücke behinderten mich beim Wandern
das behinderte ihn bei der Arbeit, im Laufen
Grammatik: oft im Partizip II
Beispiele:
jmd. ist durch eine Verwundung schwer, leicht behindert
jmd. ist behindert, etw. zu tun
b)
c)
Sport jmdn. beim Sportkampf benachteiligen
Beispiele:
den Gegner behindern
er hat den Gegenspieler durch Beinstellen, Schlagen, Treten behindert
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
hindern · behindern · verhindern · hinderlich · Hindernis · Hindernisrennen
hindern Vb. ‘jmdn. von etw. zurückhalten’, ahd. gihintaren ‘betrügen, herabwürdigen’ (9. Jh.), hintaren ‘hemmen, vorenthalten, herabwürdigen, erniedrigen’ (10. Jh.), mhd. hindern, mnd. mnl. nl. hinderen ‘zurücktreiben, stören, abhalten’, aengl. hindrian, engl. to hinder, anord. schwed. hindra sind Ableitungen von der unter hinter2 Präp. (s. d.) dargestellten germ. Lokalpartikel. – behindern Vb. ‘hemmen, störend aufhalten, jmdm., einer Sache hinderlich sein, im Wege stehen’, spätmhd. behinder(e)n. verhindern Vb. ‘machen, daß etw. nicht geschieht’, ahd. firhintaren ‘betrügen, beeinträchtigen, unterschlagen’ (9. Jh.), frühnhd. verhindern ‘etw. blockieren, nicht geschehen lassen’. hinderlich Adj. ‘hemmend’ (15. Jh.), vgl. mhd. unhinderlīchen Adv. ‘ungehindert’. Hindernis n. ‘Hemmnis, Sperre’, mhd. hindernisse. Hindernisrennen n. ‘(Pferde)rennen über Hindernisse’ (2. Hälfte 19. Jh.). Vorher dafür Kirchturmrennen, wörtliche Übersetzung von engl. steeplechase ‘Querfeldeinrennen zu Pferde in Richtung auf einen weithin sichtbaren Kirchturm’ (engl. steeple), dann allgemein ‘(Pferde)rennen über Hindernisse (Gräben, Barrieren, Hecken)’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
beengen ·
behindern ·
beschränken ·
einengen ●
in die Ecke treiben ugs. ·
in die Enge treiben ugs. ·
ins Bockshorn jagen ugs.
Assoziationen |
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(ein) Hemmnis bilden ·
(jemandem) entgegentreten ·
(jemanden) abwehren ·
(sich) sperren ·
abhalten ·
behindern ·
blockieren ·
hemmen ·
hindern ·
nicht mitspielen ·
obstruieren ·
stoppen (Pläne, Verfahren, Vorgang) ·
versperren ●
(den) Weg versperren fig. ·
(sich jemandem) in den Weg stellen fig. ·
abblocken auch figurativ ·
(jemandem) Knüppel zwischen die Beine werfen ugs., fig. ·
(sich) querstellen ugs. ·
Steine in den Weg legen ugs., fig. ·
blocken ugs. ·
mauern ugs. ·
quer im Stall stehen ugs. ·
reingrätschen ugs., fig.
Assoziationen |
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(jemandem) in die Quere kommen ·
behindern ·
stören ●
(jemandem) in die Parade fahren fig. ·
(jemandem) ins Gehege kommen ugs. ·
(jemandes) Kreise stören geh.
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›behindern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›behindern‹.
Atmung
Bahnverkehr
Bergungsarbeit
Entfaltung
Ermittlung
Falschparker
Flugverkehr
Friedensprozeß
Gaffer
Löscharbeit
Rettungsarbeit
Rettungsfahrzeug
Schaulustige
Schifffahrt
Schiffsverkehr
Schneefall
Straßenverkehr
Verkehr
Verkehrsfluß
Zugverkehr
einschüchtern
gegenseitig
geistig
massiv
verunmöglichen
Verwendungsbeispiel für ›behindern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Selbstverständlich darf die Einrichtung dieser Räume ein flottes Bedienen nicht behindern.
[Kölling, Alfred: Fachbuch für Kellner, Leipzig: Fachbuchverl. VEB 1962 [1956], S. 28]
Frauen, welche schliefen, statt zuzuhören, behinderten ernstlich den Gang der Geschichte.
[Nadolny, Sten: Selim oder Die Gabe der Rede, München: Piper 1997 [1990], S. 206]
Aber solang er nichts hat, ist er eben dadurch behindert, politisch tätig zu sein.
[Meyer, Eduard: Geschichte des Altertums, Bd. IV,1. In: Geschichte des Altertums, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1901], S. 23853]
Die schwangere Frau ist auf ihre Art ebenfalls behindert; darum hetzt man gern den Hund auf sie.
[Die Zeit, 16.03.2000, Nr. 12]
Daß ich eine Frau bin, hatte mich in keiner Weise behindert.
[Die Zeit, 07.02.1997, Nr. 7]
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