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bekleiden

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GrammatikVerb · bekleidet, bekleidete, hat bekleidet
Aussprache 
Worttrennung be-klei-den
Wortzerlegung be- kleiden
Wortbildung  mit ›bekleiden‹ als Erstglied: Bekleidung

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [häufig] ⟨bekleidet sein⟩
    1. [umgangssprachlich] ⟨leicht bekleidet sein⟩ wenig Kleidungsstücke anhaben
    2. [papierdeutsch] ⟨mit etw. bekleidet sein⟩ etw. anhaben
    3. ⟨sich bekleiden⟩ sich anziehen
  2. 2. [gehoben] ⟨jmdn. mit etw. bekleiden⟩ jmdn. mit etw. versehen
    1. ⟨etw. mit etw. bekleiden⟩ etw. mit etw. bedecken
  3. 3. [gehoben] ⟨ein Amt bekleiden⟩ ein Amt innehaben
eWDG

Bedeutungen

1.
häufig bekleidet sein
umgangssprachlich leicht bekleidet seinwenig Kleidungsstücke anhaben
Beispiel:
er war bei der Hitze leicht, nur mit Hemd und Hose, nur notdürftig bekleidet
papierdeutsch mit etw. bekleidet seinetw. anhaben
Beispiel:
der Vermisste war mit einem blauen Mantel bekleidet
sich bekleidensich anziehen
Beispiel:
er hatte sich notdürftig mit einer dünnen Jacke bekleidet
2.
gehoben jmdn. mit etw. bekleidenjmdn. mit etw. versehen
Beispiele:
jmdn. mit Macht, Würde bekleiden
Herzog Albrecht kann die angestammte Majestät so wenig ablegen, als Euch damit bekleiden [ HebbelAgnes BernauerV 2]
etw. mit etw. bekleidenetw. mit etw. bedecken
Beispiele:
ein mit einem Überzug bekleidetes Sofa
die Wände [waren] mit sauberen Bastmatten bekleidet [ G. Hauptm.2,171]
Es gelang ihm im Laufe der Jahre … die Tischlampen mit rötlichen Schirmen zu bekleiden [ J. RothRadetzkymarsch81]
3.
gehoben ein Amt bekleidenein Amt innehaben
Beispiele:
ein Staatsamt, eine angesehene Stelle, einen neuen, einflussreichen Posten bekleiden
seit langem bekleidet er einen hohen Rang

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Assoziationen
  • (sich) betätigen (als) · aktiv sein · arbeiten · tätig sein · werken · wirken  ●  schaffen ugs., schwäbisch · zugange sein ugs., salopp
  • (für etwas) verantwortlich (sein) · (jemandes) Aufgabe sein · (jemandes) Zuständigkeit unterliegen · Sache (des / der ...) sein · in jemandes Zuständigkeit fallen · in jemandes Zuständigkeitsbereich fallen · unter jemandes Mandat fallen · zu jemandes Aufgaben gehören · zuständig (für)  ●  in jemandes Ressort fallen veraltend, fig. · (ein) Fall für (...) sein ugs., auch figurativ · (einen Fall) auf dem Schreibtisch liegen haben ugs., fig. · (jemandem) obliegen fachspr., Amtsdeutsch · (jemandes) Job sein ugs., salopp · befasst (mit) fachspr., Amtsdeutsch, Jargon · betraut (mit) geh. · für etwas bezahlt werden ugs. · gefragt sein ugs. · in jemandes Händen liegen geh., fig. · in jemandes Verantwortung liegen geh. · zu jemandes Obliegenheiten gehören geh.
  • Anstellung · Arbeit · Arbeitsplatz · Arbeitsstelle · Arbeitsverhältnis · Beschäftigung · Position · Posten · Stelle · Stellung  ●  Aufgabe fig. · Beschäftigungsverhältnis Amtsdeutsch · (die) Stätte seines Wirkens geh. · Amt fachspr. · Job ugs.
  • (eine) Arbeit annehmen · (einen) Arbeitsvertrag abschließen · (einen) Arbeitsvertrag unterschreiben  ●  (sich) verdingen veraltet · anheuern (bei) fachspr., auch figurativ, seemännisch · unterschreiben (bei) ugs.
  • Was machen Sie beruflich?  ●  (Und,) was machen Sie so? ugs. · Was arbeitest du? ugs. · Was machst du so? ugs. · Womit verdienen Sie (so) Ihre Brötchen? ugs. · Womit verdienst du deine Brötchen? ugs., Redensart

(sich / jemandem) Kleidung anlegen · (sich / jemanden) ankleiden · (sich / jemanden) anziehen · (sich / jemanden) bekleiden  ●  (sich) schmeißen in ugs. · (sich) werfen in ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

(Kleidung) anlegen · (ein Kleidungsstück) anziehen · (hinein)schlüpfen (in) · (sich / jemandem) Kleidung anlegen · (sich / jemanden) ankleiden · (sich / jemanden) anziehen · (sich / jemanden) bekleiden · (sich) werfen (in) · steigen (in)  ●  (sich) schmeißen in ugs. · (sich) werfen in ugs. · antun geh.
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›bekleiden‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bekleiden‹.

Verwendungsbeispiele für ›bekleiden‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ferner wurde ihm für die Dauer von 2 Jahren die Fähigkeit abgesprochen, ein öffentliches Amt zu bekleiden. [Vossische Zeitung (Morgen-Ausgabe), 02.03.1911]
Ein Amt an einer größeren Kirche hat er nie bekleidet. [Reimann, Margarete: Kortkamp (Familie). In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1958], S. 28400]
Mit einem sensorischen Overall bekleidet liegt die Person im Bett. [C’t, 1999, Nr. 22]
Außer diesen Posten haben Sie keine anderen leitenden Ämter bekleidet? [o. A.: Einhundertsechzigster Tag. Freitag, 21. Juni 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 11125]
Ich selber bekleide viele Positionen, und ich habe keine finanziellen Probleme. [Die Zeit, 28.01.1999, Nr. 5]
Zitationshilfe
„bekleiden“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/bekleiden>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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