beliebt
Grammatikpartizipiales Adjektiv
Aussprache
Worttrennung be-liebt
Grundformbelieben
Wortbildung
mit ›beliebt‹ als Letztglied:
allbeliebt · unbeliebt
eWDG
Bedeutung
allgemein gern gesehen und geschätzt
Beispiele:
ein beliebter Lehrer, Schauspieler, Schriftsteller, Arzt
jmd., der Chef ist bei allen sehr beliebt
er weiß sich beliebt zu machen
ein beliebter Spazierweg, ein beliebtes Ausflugsziel, Gasthaus
eine beliebte Sitte
ein beliebtes Buch
eine der beliebtesten (= populärsten) Opern ist …
oft verwendet
Beispiele:
ein beliebter Gesprächsstoff, beliebtes Aufsatzthema, Arzneimittel
diese Redensart ist sehr beliebt
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
belieben · beliebt · unbeliebt · Beliebtheit · Belieben · beliebig
belieben Vb. ‘wünschen, geneigt sein’ und unpersönlich mit Dativ ‘jmdm. gefallen’. Das frühnhd. im 15. Jh. vereinzelt, im 16. Jh. allgemein vorkommende Verb (vgl. entsprechendes mnd. belēven, mnl. nl. believen) ist ursprünglich intensivierende Präfixbildung zu lieben (s. d.). Auf dem Wege über ‘Gefallen finden’ entwickelt sich im Frühnhd. wie im Mnd. die bis ins 19. Jh. nachweisbare Bedeutung ‘gutheißen, billigen, beschließen’. Vom 17. Jh. an wird das präfigierte Verb vor allem im Sinne von ‘willig, geneigt sein, geruhen’, auch unpersönlich ‘jmdm. recht sein, gefallen’ (vgl. frz. s’il vous plaît), in höflicher Ausdrucksweise als Bestandteil häufig formelhaft erstarrender Umschreibungen gebräuchlich. – beliebt Part.adj. ‘allgemein geschätzt’, mnd. belēvet ‘beliebt, wert’. Im Hd. verselbständigt sich das Part. Prät. des Verbs belieben im 17. Jh. als ‘erwünscht, angenehm’, namentlich in attributivem Gebrauch und in der Fügung sich beliebt machen ‘Wertschätzung erlangen’. Dazu unbeliebt Part.adj. ‘unerwünscht, unangenehm, nicht geschätzt’ (17. Jh.), oft in sich unbeliebt machen ‘Mißfallen erregen’, sowie als jüngere Ableitung Beliebtheit f. ‘allgemeine Wertschätzung’ (Anfang 18. Jh.). Belieben n. ‘Neigung, Wille, Wunsch’ (Anfang 15. Jh.), in Fügungen wie nach Belieben, etw. in jmds. Belieben stellen auch ‘Ermessen, Gutdünken’; substantivierter Infinitv von belieben. beliebig Adj. ‘willkürlich ausgewählt’, Ableitung des 17. Jhs. zunächst in der Bedeutung ‘erwünscht, angenehm, passend’; über jmdm. beliebig ‘ganz nach jmds. Wunsch’ kommt es im 18. Jh. (in Anlehnung an das Substantiv Belieben) zur heutigen Verwendung.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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(...) der Herzen (sein) ·
(allgemein) beliebt (sein) ·
(jemandem) fliegen die Herzen zu ·
(jemandes) Schwarm sein ·
Schwarm aller (...) ·
ganz oben auf der Beliebtheitsskala (mediensprachl.) ·
gemocht werden ·
gern gesehen (sein) ·
umschwärmt (werden) ·
umworben werden ●
Everybody's Darling ugs., engl. ·
wohlgelitten (sein) geh.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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beliebt ·
gern zitiert ·
häufig herangezogen ·
oft genannt ·
populär
Assoziationen |
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Verwendungsbeispiele für ›beliebt‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Doch auch bei uns ist er ein beliebtes Getränk geworden.
[Kölling, Alfred: Fachbuch für Kellner, Leipzig: Fachbuchverl. VEB 1962 [1956], S. 105]
Weshalb es wohl auch bei den Christen so beliebt ist.
[Welk, Ehm: Die Heiden von Kummerow, Rostock: Hirnstorff 1978 [1937], S. 76]
Zeitweise sehr beliebt ist der Gebrauch des Stockes zum Graben.
[Köhler, Wolfgang: Intelligenzprüfungen an Menschenaffen, Berlin: Springer 1963 [1917], S. 49]
Von solchen Formen völlig verschieden ist das Fugato, in Zeiten geschwächten stimmigen Denkens sehr beliebt.
[Müller-Blattau, Joseph: Form. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1955], S. 13751]
Aber auf diese Weise könnte es ihr gelingen, sich über eine im Dorf beliebte Person zu etablieren.
[Die Zeit, 19.08.1999, Nr. 34]
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