Neid
m.
‘Mißgunst’,
ahd.
nīd
(8. Jh.),
mhd.
nīt
(Genitiv
nīdes)
‘feindselige Stimmung, Kampfesgrimm, Groll, Eifer, Arg’,
asächs.
nīð,
mnd.
nīt,
auch
‘Haß, Ingrimm’,
mnl.
nijt,
nl.
nijd,
afries.
nīth,
aengl.
nīþ
‘Streit, Feindschaft, Angriff, Haß, Übel, Verdruß’,
anord.
nīð
‘Hohn, Beschimpfung, Schmach’,
got.
neiþ,
germ.
*nīþa-.
Vergleicht man
kelt. Formen wie
kymr.
nwyd
‘Leidenschaft’
und
air.
nīth
‘Kampf’,
so können
ie.
*neito-,
*nīto-
und
ie.
*nītu-
‘Leidenschaft’
angesetzt werden.
Wieweit diese Bildungen mit Dentalsuffix
den semantisch sehr weit gefaßten Ansatz einer Wurzel
ie.
*nei-,
*nī̌-
‘lebhaft bewegt, erregt sein, glänzen’
(zu der auch
lat.
nitēre
‘glänzen, blinken’
zu stellen ist)
stützen bzw. ermöglichen,
ist umstritten.
neiden
Vb.
‘mißgönnen’,
ahd.
nīdōn
‘neidisch sein, hassen’
(8. Jh.),
mhd.
(meist mit sekundärer starker Flexion)
nīden;
dazu
beneiden
Vb.
‘jmdm. gegenüber Neid empfinden, mißgünstig sein’,
mhd.
benīden.
neidisch
Adj.
‘mißgünstig, von Neid geleitet’,
mhd.
nīdesch,
nīdisch;
daneben
(bis ins 18. Jh.)
gleichbed.
neidig
Adj.
ahd.
nīdīg
(8. Jh.),
mhd.
nīdic,
nīdec
‘feindselig, eifersüchtig, mißgönnend’.
Neidhammel
m.
‘neiderfüllter Mensch’
(16. Jh.).