beruflich
Grammatik Adjektiv · ohne Steigerung
Aussprache
Worttrennung be-ruf-lich
Wortbildung
mit ›beruflich‹ als Erstglied:
Berufliche-Vorsorge-Gesetz
·
mit ›beruflich‹ als Letztglied:
außerberuflich · freiberuflich
eWDG
Bedeutung
den Beruf betreffend
Beispiele:
die berufliche Ausbildung, Fortbildung
ein Plan zur beruflichen Entwicklung, Weiterbildung
seine berufliche Tätigkeit wird allgemein gewürdigt
sie hat ihr berufliches Können ständig verbessert
bei der Gehaltseinstufung wird die berufliche Qualifikation berücksichtigt
sie nahmen ihre beruflichen Pflichten sehr ernst
aus beruflichen Gründen musste er plötzlich verreisen
durch den Beruf
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
wir sind beruflich stark beansprucht
er war beruflich verhindert, an der Feier teilzunehmen
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1. |
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
berufen · berufen · unberufen · Beruf · beruflich
berufen Vb. ‘ernennen, in ein Amt einführen’, auch (heute selten) ‘einberufen’, reflexiv ‘sich stützen, beziehen auf’, mhd. beruofen ‘zusammenrufen, ausrufen, tadeln, unzeitig und zum Unheil nennen, beschreiben, bezaubern, anklagen’, reflexiv ‘sich zusammenrufen, sich versammeln, sich beziehen auf, appellieren’ ist eine präfigierte Bildung zu dem unter rufen (s. d.) behandelten Verb; vgl. auch schwach flektierendes ahd. bi(h)ruofen ‘zusammenrufen’ (10. Jh.). Die heute vorherrschende Bedeutung ‘in ein Amt einsetzen, ernennen’ ist (wie bei Beruf, s. unten) von Luthers Gebrauch beeinflußt, vgl. eyn yglicher bleybe ynn dem ruff (‘dem von Gott bestimmten Stand’), darynn er beruffen (‘von Gott eingesetzt und tätig’) ist; bistu eyn knecht beruffen, sorge dyr nicht. Der reflexive Gebrauch ‘sich auf etw. als Beweis, auf jmdn. stützen’ (15. Jh.) entstammt der Rechtssprache; daher auch ‘eine Versammlung, einen beratenden oder beschließenden Ausschuß einsetzen’, eigentlich ‘auf-, herbeirufen, vorladen’. berufen Part.adj. ‘besonders geeignet’, daher auch ‘berühmt’, eigentlich ‘in ein Amt eingesetzt’ (ebenfalls Luther 1522). unberufen Part.adj. ‘unaufgefordert, ohne Auftrag’ (2. Hälfte 15. Jh.), heute vornehmlich im Sinne von ‘unbeschrieen’ als vorbeugende Abwehrformel, eigentlich ‘ohne darüber reden zu wollen’, in der abergläubischen Furcht, wohlwollendes Reden über eine Sache gereiche dieser zum Unglück (19. Jh.). – Beruf m. ‘erlernte bzw. ausgeübte Tätigkeit, mit der jmd. seinen Lebensunterhalt verdient’ (im 17. Jh. aufkommend, im 19. Jh. voll ausgeprägt), ausgehend von älteren Verwendungen wie ‘Berufung (in ein Amt), Bestimmung (für eine Tätigkeit), Amtsausübung’ (16. Jh.; vgl. noch aus innerem Beruf), zuvor ‘Aufforderung, Bekanntmachung, Berufung (in ein Gericht), Leumund’ (15. Jh.). Auch hier wird die heutige Bedeutung durch Luther verbreitet, der Beruf, für griech. (Neues Testament) klḗsis (κλῆσις), kirchenlat. vocātio, im Sinne von ‘göttliche Berufung, christliche Bestimmung’ gebraucht, vgl. beruff zum Pfarrampt odder seel sorge. beruflich Adj. ‘den Beruf betreffend’ (Mitte 19. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
beruflich ·
professionell
Synonymgruppe
als Broterwerb ·
beruflich ·
berufsmäßig ·
um (damit) Geld zu verdienen
Typische Verbindungen zu ›beruflich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›beruflich‹.
akademisch
allgemeinbildend
bedingt
beschäftigen
betrieblich
dienstlich
ehrenamtlich
einspannen
erfolgreich
familiär
fassen
geschäftlich
gesellschaftlich
gesundheitlich
gewerblich
nutzen
orientieren
persönlich
privat
qualifizieren
qualifiziert
rein
schulisch
sozial
sprachlich
tun
tätig
verändern
weiterentwickeln
weiterkommen
Verwendungsbeispiele für ›beruflich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ob Sie wirklich beharrlich sind, kann man erst in der beruflichen Praxis erkennen.
[Kellner, Hedwig: Das geheime Wissen der Personalchefs, Frankfurt a. M.: Eichborn 1998, S. 212]
Der eheliche Rhythmus läßt sich mit dem beruflichen Rhythmus sehr wohl in Übereinstimmung bringen.
[Weber, Annemarie (Hg.), Die Hygiene der Schulbank, Wiesbaden: Falken-Verl. 1955, S. 296]
Die Ausbildung der Lehrer für berufliche Fächer erfolgt in den Staatlichen Berufspädagogischen Einrichtungen.
[Schaub, Horst u. Zenke, Karl G.: Dänemark. In: dtv-Wörterbuch Pädagogik [Elektronische Ressource], Berlin: Directmedia Publ. 2002 [1995], S. 893]
Und ich setze mich außerdem mit meinem beruflichen Verhalten intensiver auseinander.
[Die Zeit, 13.04.2000, Nr. 16]
Wie wichtig war es Ihnen, selbst beruflich tätig zu werden?
[Die Zeit, 09.03.2000, Nr. 11]
Zitationshilfe
„beruflich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/beruflich>.
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