sanft
Adj.
‘gefällig, weich, zart, leicht, still, vorsichtig’.
Ahd.
semfti,
senfti
‘bequem, leicht, gemächlich’
(9. Jh.),
mhd.
semfte,
senfte
‘leicht, bequem, zart, zahm, mild, freundlich, angenehm’,
(mit Nasalausfall und Ersatzdehnung)
asächs.
sāfto
Adv.,
mnl.
saefte,
afries.
seft,
aengl.
sēfte
(neben
sōfte
Adv.,
danach
sōfte
Adj.,
engl.
soft
‘weich’),
germ.
*samftija-
Adj.,
*samftō-
Adv.
ist mit dem Suffix
ie.
-ti̯o-
und
p-
(
germ.
f-)Einschub
gebildet.
Es läßt sich wie unmittelbar zugehöriges,
doch eine besondere Lautentwicklung aufweisendes
sacht
(s. d.)
mit
anord.
sama
‘geziemen, passen’,
semja
‘ordnen, einrichten’,
got.
samjan
‘zu gefallen suchen’
verbinden und,
ausgehend von dem gemeinsamen Begriff
des gefälligen Zusammen- und Übereinstimmens,
auf die unter
samt
(s. d.)
angeführte Wurzel
ie.
*sem-
‘ein(s), in eins zusammen, einheitlich, samt, mit’
zurückführen.
Die
nhd. Form
sanft
bewahrt
(wie schon seltenes
ahd.
samft,
9. Jh.)
den alten unumgelauteten Vokal des Adverbs
ahd.
samfto
(8. Jh.),
mhd.
samfte
und zeigt (bereits im 9. Jh. eingetretene) Dissimilation von
mf
zu
nf
(wie in
Zukunft,
Zunft
gegenüber
kommen,
ziemen).
Sanftheit
f.
‘Zartheit, weiches, stilles Temperament’
(18. Jh.).
Sanftmut
f.
‘ruhige, stille, zarte Wesensart und Gesinnung’
(16. Jh.).
besänftigen
Vb.
‘beruhigen, begütigen’
(16. Jh.),
Präfixbildung zu
sänftigen,
mhd.
senftigen,
abgeleitet von
mhd.
senftec,
senftic
‘sanft’.