bescheuert
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung be-scheu-ert
Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
salopp
a)
nicht recht bei Verstand; verrückt
b)
ärgerlich, unerfreulich
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
scheuern · abscheuern · durchscheuern · bescheuert · Scheuertuch
scheuern Vb. ‘(mit der Bürste) kräftig reibend reinigen’, intransitiv auch ‘reiben’. Das im Md. und Nordd. übliche Verb (obd. dafür putzen) mhd. (md.) schiuren, schūren ‘scheuern, fegen, reinigen’, mnd. schǖren, mnl. scūren, nl. schuren ist vielleicht verwandt mit den unter schüren (s. d.) genannten Wortformen und an die dort angegebene Wurzel anzuschließen, wie nahelegt. Damit wäre die Vermutung einer Entlehnung über das Mnl. aus afrz. 1, 954escurer (frz. écurer) ‘säubern, reinigen’, hervorgegangen aus vlat. *excūrāre (zu lat. cūrāre ‘Sorge tragen, besorgen, pflegen’), abzuweisen. scheuern bezeichnet anfangs (wohl als Wort handwerklichen Sprachgebrauchs) das Reinigen und Polieren von Metallgegenständen und wird Anfang des 16. Jhs. in die Haushaltssprache übernommen (Töpfe, Dielen, den Fußboden, die Stube scheuern). – abscheuern Vb. ‘durch Scheuern beseitigen’, mhd. abeschūren; ‘(sich) abnutzen’ (18. Jh.). durchscheuern Vb. ‘völlig reinigen, abnutzen’ (17. Jh.). bescheuert Part.adj. ‘nicht bei Verstand’, auch ‘unangenehm, peinlich’, eigentlich ‘eine heftige Abreibung erhalten haben’; vgl. den Kopf scheuern ‘einen starken Verweis erteilen’ (Adelung), jmdm. eine scheuern ‘einen Schlag, eine Ohrfeige versetzen’. Scheuertuch n. ‘Putzlappen’ (17. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(geistig) beschränkt ·
(geistig) minderbemittelt ·
blöd ·
blöde ·
dumm ·
dämlich ·
geistig nicht (mehr) auf der Höhe ·
idiotisch ·
irrsinnig ·
keinen Grips im Kopf (haben) ·
nicht besonders helle ·
nicht gerade helle ·
schwachköpfig ·
stockdumm ·
strohdumm ·
stupid ·
stupide ·
unintelligent ·
weiß nicht (mehr), was er sagt ·
weiß nicht (mehr), was er tut ●
Stroh im Kopf (haben) fig. ·
intellektuell überfordert verhüllend ·
talentfrei ironisch ·
(das) Pulver nicht erfunden haben ugs. ·
(die) Weisheit nicht mit Löffeln gegessen haben ugs. ·
(die) Weisheit nicht mit dem Schöpflöffel gegessen haben ugs. ·
(ein) Spatzenhirn haben ugs. ·
(jemandem) haben sie ins Gehirn geschissen derb ·
(jemanden) beißen (doch) die Schweine im Galopp ugs., Spruch ·
(so) dumm wie 10 Meter Feldweg ugs. ·
(so) dumm wie Bohnenstroh ugs. ·
(so) dumm, dass ihn die Gänse beißen ugs. ·
(so) dumm, dass ihn die Schweine beißen ugs. ·
(total) Banane (sein) ugs. ·
(voll) panne ugs. ·
Dumm geboren und nichts dazugelernt. ugs., Spruch ·
ballaballa ugs. ·
bedeppert ugs. ·
behämmert ugs. ·
bekloppt ugs. ·
beknackt ugs. ·
belämmert ugs. ·
bescheuert ugs. ·
beschruppt ugs. ·
besemmelt ugs. ·
bestusst ugs. ·
birnig ugs. ·
deppat ugs., bayr., österr. ·
deppert ugs., süddt. ·
doof ugs. ·
dumm wie Brot ugs. ·
dumm wie Schifferscheiße derb ·
dümmer als die Polizei erlaubt ugs. ·
gehirnamputiert derb ·
grenzdebil derb ·
hirnig ugs. ·
hohl ugs. ·
intellektuell herausgefordert geh., ironisch, verhüllend ·
kognitiv herausgefordert geh., ironisch, verhüllend ·
merkbefreit ugs. ·
naturblöd ugs. ·
nicht (ganz) bei Trost ugs. ·
nicht bis drei zählen können ugs. ·
nicht ganz dicht ugs. ·
saublöd ugs. ·
saudoof ugs. ·
saudumm ugs. ·
selten dämlich ugs., Verstärkung ·
strunzdoof ugs. ·
strunzdumm ugs. ·
strunzendumm ugs. ·
unterbelichtet ugs. ·
von allen guten Geistern verlassen ugs. ·
zu dumm, ein Loch in den Schnee zu pinkeln ugs.
Assoziationen |
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aberwitzig ·
absurd ·
bescheuert (Sache) ·
irrsinnig ·
irrwitzig ·
nicht rational ·
reiner Blödsinn ·
sinnbefreit ·
sinnfrei ·
unsinnig ·
vernunftwidrig ·
wahnwitzig ·
widersinnig ●
töricht abwertend ·
(ein) Irrsinn ugs. ·
(eine) Idiotie ugs. ·
(totaler) Quatsch ugs. ·
blöd (Sache) ugs. ·
blödsinnig ugs. ·
dämlich (Sache) ugs. ·
hirnrissig ugs. ·
hirnverbrannt ugs., abwertend ·
idiotisch ugs., abwertend ·
irre ugs. ·
ohne Sinn und Verstand ugs. ·
schwachsinnig ugs., abwertend ·
selten dämlich (Idee, Aktion, Behauptung ...) ugs. ·
verrückt ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›bescheuert‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bescheuert‹.
Verwendungsbeispiele für ›bescheuert‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und außerdem fing ich an, genauso bescheuert zu werden wie alle anderen hier.
[Brussig, Thomas: Wasserfarben, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1991], S. 89]
Ich fand das bescheuert, aber das kam nicht gut an.
[Die Zeit, 13.08.2013, Nr. 04]
Dafür leidet letzteres um so mehr unter seinem bescheuerten Namen.
[Die Zeit, 19.09.2012, Nr. 24]
Er ist ebenso beeindruckend wie bescheuert, so brillant wie beknackt.
[Die Zeit, 14.09.2012, Nr. 38]
Das mag bescheuert klingen, aber es wird der beste Rat sein, den Sie jemals bekommen haben.
[Die Zeit, 27.08.2012, Nr. 35]
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