betätigen
GrammatikVerb
Aussprache
Worttrennung be-tä-ti-gen
Wortbildung
mit ›betätigen‹ als Erstglied:
Betätigung
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨sich betätigen⟩ tätig sein, etw. tun
- 2. etw. in Tätigkeit, Gang setzen
- 3. [gehoben] etw. in die Tat umsetzen, verwirklichen
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨sich betätigen⟩tätig sein, etw. tun
Beispiele:
sich politisch, literarisch, schriftstellerisch, produktiv betätigen
er betätigte sich eifrig bei den Reisevorbereitungen
2.
etw. in Tätigkeit, Gang setzen
Beispiel:
die Bremse, den Hebel, Schalter (mit der Hand) betätigen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Tat · Täter · tätig · tätigen · betätigen · tätlich · Tatkraft · Tatsache
Tat f. ‘was ausgeführt worden ist oder werden soll, bewußte, gewollte (zweckgerichtete) Handlung, Leistung, Unternehmen’, ahd. (8. Jh.), mhd. tāt, asächs. dād, mnd. dāt, mnl. daet, nl. daad, aengl. (angl.) dēd, (westsächs.) dǣd, engl. deed, anord. dāð, schwed. dåd, got. gadēþs, germ. *-dēdi- führt als Abstraktbildung mit ie. ti-Suffix wie awest. niδātay- ‘das Nieder-, Ablegen’, lit. dė́tis ‘Last, Ladung, Fracht’, aslaw. blagodětь ‘Gnade, Wohltat, Dank’ auf ie. *dhēti-, neben *dhəti- in griech. thésis (θέσις) ‘das Aufstellen, Behauptung, aufgestellter Satz, Ausspruch’, lat. conditio ‘Gründung, Schöpfung, Stiftung, Werk’, eigentlich ‘das Zusammentun’, Bildungen zu der unter tun (s. d.) genannten Wurzel ie. *dhē- ‘setzen, stellen, legen’. – Täter m. ‘wer eine Tat, besonders Straftat begangen hat’ (15. Jh.); vgl. mhd. übeltæter, missetæter, s. auch Wohltäter. tätig Adj. ‘beruflich arbeitend, sich betätigend, rührig, aktiv, tatkräftig’ (16. Jh.), zuvor in Zusammensetzungen wie ahd. ubil- (9. Jh.), missitātig (um 1000), mhd. übel-, missetætic. tätigen Vb. ‘aus-, durchführen, vollbringen, erledigen, verrichten’ (Anfang 18. Jh.), besonders als Wort der Kaufmannssprache in Wendungen wie einen Abschluß, Einkauf, ein Geschäft tätigen; dazu betätigen Vb. ‘in Gang setzen, bedienen, in die Tat umsetzen, verwirklichen’, reflexiv ‘tätig sein, sich beschäftigen, arbeiten’ (17. Jh.), aus der Kanzlei- und Geschäftssprache in die Allgemeinsprache eingegangen. tätlich Adj. ‘handgreiflich, gewalttätig’ (16. Jh.), mnd. dātlīk ‘tätlich, gewaltsam, tatsächlich’. Tatkraft f. ‘zum Handeln erforderliche Energie und Einsatzbereitschaft’ (18. Jh.). Tatsache f. ‘wirklicher, feststehender, unbezweifelbarer Sachverhalt, Gegebenheit, Fakt(um)’, nachgebildet (1756) von dem Theologen Spalding für engl. matter of fact, das seinerseits lat. rēs factī ‘eine wirklich geschehene Tat’ wiedergibt. Einen vereinzelten, jedoch zweifelhaften Frühbeleg (Mitte 15. Jh.) vermutet . in: Spätlese d. Mittelalters 1 (1963) 73 und 112
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›betätigen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›betätigen‹.
Alarmknopf
Anlasser
Auslaßventil
Blinker
Bremser
Bremspedal
Feststellbremse
Hebel
Hinterradbremse
Hupe
Kickstarter
Klingel
Knopf
Kupplung
Landeklappe
Lichthupe
Lichtschalter
Lukendeckel
Querruder
Radbremse
Schalter
Schleudersitz
Sprungtaste
Spülung
Trommelbremse
Ventil
Vorderradbremse
schriftstellerisch
Verwendungsbeispiele für ›betätigen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich betätigte mich (zum ersten Mal in meinem Leben) auch als Übersetzer.
[Reich-Ranicki, Marcel: Mein Leben, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1999, S. 363]
Eine berufliche Bindung ist Zweig nie eingegangen, vielmehr betätigte er sich ausschließlich als freier Schriftsteller.
[Pfannkuch, Wilhelm: Zweig. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1968], S. 44233]
In der Wirtschaft können die Juden sich genau so betätigen wie bisher.
[o. A.: Einhundertsiebzehnter Tag. Dienstag, 30. April 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 19397]
Neben seiner Arbeit in den Verlagen betätigte er sich schriftstellerisch.
[Baumgartner, Gabriele u. Hebig, Dieter (Hg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR – S. In: Enzyklopädie der DDR, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1997], S. 31160]
Ruht die Hand entspannt auf der Maus, betätigt man diese Taste schnell unabsichtlich.
[C’t, 2000, Nr. 2]
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