beteuern
Grammatik Verb · beteuert, beteuerte, hat beteuert
Aussprache
Worttrennung be-teu-ern
Wortbildung
mit ›beteuern‹ als Erstglied:
Beteuerung
eWDG
Bedeutung
etw. wiederholt und eindringlich versichern
Beispiele:
seine Unschuld feierlich, laut, lebhaft beteuern
jmdm. seine redliche Absicht, seine Aufrichtigkeit, Liebe beteuern
sie beteuerte unter Tränen, dass sie es nicht getan hätte, dass sie nichts wüsste, dass sie die Wahrheit spräche
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
teuer · Teuerung · beteuern · verteuern
teuer Adj. ‘hoch im Preis, viel Geld kostend, lieb, wert, hochgeschätzt’, ahd. tiuri ‘wertvoll, kostbar, lieb, angesehen, hochgeschätzt’ (um 800), mhd. tiur(e), (md.) tūr(e), tūwer, auch ‘von hohem Wert, einen hohen Preis kostend, herrlich, vortrefflich, ausgezeichnet, vornehm’, asächs. diuri ‘teuer, lieb’, mnd. dǖr(e) ‘teuer, kostbar, herrlich, ausgezeichnet’, mnl. diere, dūre ‘kostbar, teuer, wert, lieb, hervorragend, ausgezeichnet, selten, knapp’, nl. duur ‘kostbar, teuer’, aengl. dēore (dazu aengl. dēorling, engl. darling ‘Liebling’), (westsächs.) dīere ‘teuer, kostbar, edel’, engl. dear ‘teuer, lieb, kostspielig’, anord. dȳrr, schwed. dän. dyr ‘teuer, kostbar’ (germ. *diuri-). Schon früh wird aus dem Germ. gleichbed. finn. tyyris entlehnt. Für die mit dauern2 ‘leid tun, Mitleid erregen’ (s. d.) verwandten, nur dem Got. fehlenden Adjektivformen gibt es keine gesicherten außergerm. Anknüpfungen. – Teuerung f. ‘das Teurerwerden, Preisanstieg’, spätmhd. tiurunge ‘bestimmter Wert, Preis, Teuerung’. beteuern Vb. ‘feierlich, hoch und teuer versichern’ (Anfang 17. Jh.); doch vgl. frühnhd. beteurung ‘Beteuerung’ (15. Jh.). Dem heutigen Verb formal entsprechendes mhd. betiuren weist eine andere Semantik auf (‘zu kostbar dünken, leid tun’), s. bedauern. Heutiges beteuern schließt sich in seiner Bedeutungsentwicklung eher an das Simplex ahd. mhd. tiuren ‘wertvoll machen, für wertvoll erklären’ an. verteuern Vb. ‘teurer machen, den Preis heraufsetzen’, reflexiv ‘teurer werden’, mhd. vertiuren ‘teuer machen’; vgl. mnd. vordǖren, mnl. verdieren, verdūren.
Thesaurus
Synonymgruppe
(fest) behaupten ·
beteuern ·
betonen ·
versichern ●
(jemandem) Brief und Siegel geben (auf) sprichwörtlich, fig. ·
affirmieren geh. ·
asserieren geh.
Oberbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›beteuern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›beteuern‹.
Ahnungslosigkeit
Angeklagte
Bahn-Sprecher
Beschuldigte
Beteiligte
Friedenswillen
Gegenteil
Loyalität
OB-Referent
Pressesprecher
Treue
Unschuld
Unternehmenssprecher
Verantwortliche
Verurteilte
gebetsmühlenartig
glaubhaft
mehrfach
mehrmals
stets
tapfer
treuherzig
unablässig
unentwegt
unermüdlich
unisono
wiederholen
wiederholt
wortreich
zwar
Verwendungsbeispiele für ›beteuern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Jeder beteuert, dass es ihn nicht betreffe, ist aber doch sehr beunruhigt.
[Fath, Rolf: Werke – D. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 1034]
Der beteiligte Wissenschaftler Don Wolf beteuert, das sei jedoch nicht das Ziel.
[Die Zeit, 07.03.1997, Nr. 11]
Zwar beteuern sie, es genüge, freiwerdende Stellen nicht wieder zu besetzen.
[Die Zeit, 24.05.1996, Nr. 22]
Der wehrte sich: Er sei nicht daran interessiert, die Nummer eins zu werden, beteuerte er immer wieder, viel lieber bliebe er Finanzminister.
[Die Zeit, 19.04.1996, Nr. 17]
Der französische Chef beteuerte, er hätte gar zu gerne bei der Operation mitgemacht, man hätte ihn nur fragen müssen.
[o. A.: DER GERECHTE TERROR GREIFT UM SICH. In: Marxistische Zeit- und Streitschrift 1980-1991, München: Gegenstandpunkt Verl. 1998 [1986]]
Zitationshilfe
„beteuern“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/beteuern>.
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