Ton2
m.
‘Klang, Laut, Betonung, Akzent, Farbe in bestimmter Abstufung’,
mhd.
dōn,
tōn
‘Melodie, Lied, Gesang, auf einem Instrument gespielte Weise, Strophenform, Laut, Stimme, Art und Weise, Schall, Krach’,
mnd.
dōn(e)
ist entlehnt aus
lat.
tonus
‘Ton, Klang, Akzent, Farbton, Spannung’,
spätlat.
‘Melodie’,
griech.
tónos
(
τόνος)
‘Spannung, Seil, Saite, Sehne, Spannung der Stimme’;
vgl.
griech.
té͞inein
(
τείνειν)
‘strecken, dehnen, spannen, ausdehnen, sich erstrecken’
(s.
↗
dehnen).
Daneben besteht
ahd.
tuni
‘das Dröhnen’
(11. Jh.),
aengl.
dyne,
dynn,
engl.
din
‘Getöse, Lärm’,
anord.
dynr
‘Lärm’;
ahd.
tuni
fällt mit der zuvor genannten Entlehnung zusammen,
so daß
mhd.
dōn,
tōn
auch die Bedeutung
‘Geräusch, Schall, Krach’
fortsetzt.
Mit dem
germ. Substantiv ist verwandt das Verb
mhd.
dünen,
dunen
‘dröhnen, donnern’,
asächs.
dunnian
‘dröhnen’,
mnd.
dȫnen,
aengl.
dynian
‘lärmen, tönen’,
engl.
to din
‘schreien, grölen, betäuben’,
anord.
dynja
‘dröhnen, hervorstürzen’,
außergerm. sind vergleichbar
aind.
dhúniḥ
‘rauschend, brausend, tosend’,
dhvánati
‘tönt’,
lit.
dundė́ti
‘dröhnen’,
so daß von einer lautnachahmenden Wurzel
ie.
*dhu̯en-,
*dhun-
‘dröhnen, tönen’
ausgegangen werden kann.
tönen
Vb.
‘als Ton oder Schall weithin hörbar sein, Töne, Klänge von sich geben, sich wichtig machen, eine Färbung geben’,
mhd.
dœnen
‘singen, spielen’;
getönt
Part.adj.
‘gefärbt, in der Färbung abgestuft’
(19. Jh.).
ertönen
Vb.
‘erklingen, erschallen, plötzlich zu tönen beginnen’
(Anfang 16. Jh.).
betonen
Vb.
‘mit Nachdruck aussprechen, nachdrücklich mit Worten unterstreichen, auf etw. Gewicht legen, hervorheben, akzentuieren’
(18. Jh.);
Betonung
f.
(18. Jh.).
vertonen
Vb.
‘zu einem Text die Musik schreiben’
(Anfang 20. Jh.).
Tonart
f.
auf einem Grundton beruhende
und ein bestimmtes Tongeschlecht aufweisende Stufenfolge von Tönen,
Tonleiter
f.
stufenweise vom Grundton ausgehende Folge von Ganz- und Halbtönen
innerhalb einer Oktave
(beide 1. Hälfte 18. Jh.).