Volk
n.
‘aus einer Vereinigung von Stämmen hervorgegangene ethnische Gemeinschaft, Bevölkerung eines Landes, (die einfachen) Leute, Menschenmenge’,
ahd.
folc
n. m.
‘Volk, Völkerschaft, Volksmenge, -haufen, Heer(haufen), die breite Masse’
(8. Jh.),
mhd.
volc
n.,
auch m.,
asächs.
folk
n.,
mnl.
volc,
mnd.
nl.
volk,
aengl.
folc,
engl.
folk
‘Leute’
(meist im Plur.
folks),
anord.
schwed.
folk
‘Volk, Leute’
führt auf
germ.
*fulka-
‘Kriegerschar, Heerhaufen’,
vielleicht zu verstehen als
‘die Menge der waffenfähigen Männer’
als Repräsentanten der Gemeinschaft.
Dann kann von
ie.
*pḷgo-
‘Fülle, Menge’
und von der Wurzel
ie.
*pel(ə)-,
*plē-
‘aufschütten, (ein)füllen’
ausgegangen werden
(s.
voll,
viel).
völkisch
Adj.
‘ein Volk betreffend, zu ihm gehörend, von ihm ausgehend’
(16. Jh.),
volckisch
(Ende 15. Jh.).
Volkslied
n.
volkstümliches, im Volk überliefertes und verbreitetes,
oft von einem unbekannten Verfasser stammendes Lied,
geprägt von
Herder
(1773)
neben
Populärlied,
womit er
engl.
popular song
wiedergibt.
Volksschule
f.
(18. Jh.).
volkstümlich
Adj.
‘dem Volk, der Art des Volkes entsprechend, gemeinverständlich, bekannt, beliebt’
(Ende 18. Jh.),
anfangs auch im Sinne von
‘national’;
dazu
Volkstümlichkeit
f.
(Ende 18. Jh.)
und
Volkstum
n.
‘Wesen, Eigenart des Volkes (einer bestimmten Landschaft)’
(Anfang 19. Jh.),
zuerst
‘Nationalität’.
Volksvertreter
m.
‘Vertreter, Verteidiger des Volkes gegen Beeinträchtigung seiner Rechte, gewähltes Mitglied einer Volksvertretung, Abgeordneter’
(Anfang 19. Jh.).
Volkswirtschaft
f.
‘Gesamtheit der Wirtschaft eines Staates oder Landes, Nationalökonomie’
(um 1830),
für
engl.
national economy.
bevölkern
Vb.
‘mit Bewohnern besetzen, besiedeln, in Scharen beleben’
(17. Jh.);
Bevölkerung
f.
‘das Bevölkern, die Einwohner, Bewohner eines bestimmten Gebietes’
(Ende 17. Jh.).