bewölkt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Wolke · wolkig · bewölken · bewölkt · Wolkenkratzer
Wolke
f.
Gebilde aus verdichtetem Wasserdampf.
Die unterschiedliche Stammbildung aufweisenden westgerm. Substantive
ahd.
wolkan
n.
(8. Jh.),
mhd.
wolken,
wulken
n. (m.),
daneben
ahd.
wolka
f.
(9. Jh.),
mhd.
wolke
f.
und
ahd.
wolko
m.
(9. Jh.),
mhd.
wolke
m. n.,
wolk
m.,
asächs.
wolkan
n.,
mnd.
wolken
n.
(auch m.),
wolke
f.,
mnl.
wolken
n.
neben
mnl.
wolke
f.,
wolkene
f.,
nl.
wolk
f.,
afries.
wulken
n.,
aengl.
weolcen,
wolc(e)n
n. m.,
engl.
(dichterich)
welkin
‘Himmel’
(germ.
*wulkna-
n.,
*wulkō
f.)
gehören als schwundstufige Bildungen wahrscheinlich mit den unter
↗welk
(s. d.)
angegebenen Formen zu
ie.
*u̯elg-
‘feucht, naß’
bei einer Ausgangsbedeutung
‘die Feuchte, Nasse’,
d. h.
‘die Regenhaltige’.
Im Nhd. setzt sich die fem.
gegen die ältere neutr. Form
(bis ins 16. Jh. belegt)
durch.
Redensartlich
aus den Wolken fallen
‘überrascht sein’
(18. Jh.),
heute meist
aus allen Wolken fallen.
wolkig
Adj.
‘mit Wolken behangen’
(15. Jh.).
bewölken
Vb.
reflexiv
‘wolkig werden, sich verdunkeln, unfreundlich werden’
(15. Jh.),
vgl.
mhd.
bewülken;
bewölkt
Part.adj.
‘wolkig, trübe’,
übertragen
‘nachdenklich, sorgenvoll, unfreundlich, finster’
(17. Jh.).
Wolkenkratzer
m.
‘Hochhaus’,
Übersetzung (Anfang 20. Jh.) der scherzhaften Bildung
amerik.-engl.
skyscraper,
eigentlich
‘den (bzw. am) Himmel Kratzender’.
Thesaurus
Typische Verbindungen zu ›bewölkt‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bewölkt‹.
Verwendungsbeispiele für ›bewölkt‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Dann gingen sie nach Hause durch eine bewölkte Nacht, in der schon wieder Regen hing, aber auch fernes Wetterleuchten.
Die Zeit, 04.06.1953, Nr. 23
Die Ränder des Loches waren knatterndes Silber, die unversehrten Teile aber gaben ein Licht wie bewölkter Mond.
Vossische Zeitung (Morgen-Ausgabe), 01.03.1927
Dazu wird es wechselnd bewölkt mit ein bisschen Sonnenschein sein.
Bild, 10.03.2004
Späterhin wurden die Dämmerungszeit oder die Stunden bewölkten Himmels für diese Ausgänge vorgezogen.
Wassermann, Jakob: Caspar Hauser, Berlin: Aufbau-Verl. 1987 [1908], S. 30
Als Christa am andern Morgen unter einem grauen, bewölkten Himmel erwachte, fühlte sie sich beklommen, ernüchtert, verdrossen.
Dohm, Hedwig: Christa Ruland. In: Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1902], S. 10024
Zitationshilfe
„bewölkt“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/bew%C3%B6lkt>, abgerufen am 19.04.2021.
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