Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

bewundern

Grammatik Verb
Aussprache 
Worttrennung be-wun-dern
Wortzerlegung be- wundern
Wortbildung  mit ›bewundern‹ als Erstglied: Bewunderer  ·  mit ›bewundern‹ als Letztglied: viel bewundert · vielbewundert  ·  mit ›bewundern‹ als Grundform: Bewundern
eWDG

Bedeutung

einer als außergewöhnlich empfundenen Sache, Person gegenüber staunende Hochachtung empfinden (und äußern)
Beispiele:
ein Gemälde bewundern
jmds. Schmuck, eine wertvolle Sammlung bewundern
der Besuch musste zuerst die neue Wohnung der Gastgeber bewundern
die Touristen bewunderten die gewaltigen Ausmaße der Talsperre
ein von vielen bewundertes Werk
bewundernd standen die Besucher vor der berühmten Plastik
jmds. Ruhe, Kaltblütigkeit, Energie, Ausdauer bewundern
den guten, brillanten Stil eines Schriftstellers bewundern
spöttischich bewundere deine Naivität
jmdn. wegen seiner Fähigkeiten, seines Könnens bewundern
die ersten Astronauten waren die in aller Welt bewunderten Helden des Tages
jmdm. bewundernd zuhören
jmdn. bewundernd ansehen
sie spürte die bewundernden Blicke der anderen
Goldmund … bewunderte sein Wissen, seine Kühnheit, seinen Geist [ HesseNarziß5,202]
Sie wissen, wie tief ich Sie bewundere [ Feuchtw.Goya600]

Thesaurus

Synonymgruppe
(erst einmal) nichts zu sagen wissen · (jemanden) groß ansehen · (sehr) erstaunt sein · (sich) wundern · Stielaugen bekommen · angaffen · aus dem Staunen nicht mehr herauskommen · bestaunen · bewundern · kaum glauben wollen (was man sieht) · kaum glauben wollen (was man zu hören bekommt) · mit großen Augen ansehen · mit offenem Mund dastehen · seinen Augen nicht trauen (wollen) · seinen Ohren nicht trauen (wollen) · staunen · verwundert anstarren  ●  nicht schlecht staunen  Verstärkung · (den) Mund nicht mehr zubekommen  ugs. · (jemanden) anstarren wie ein Wesen vom anderen Stern  ugs., variabel · (jemanden) anstarren wie einen Marsmenschen  ugs. · Bauklötze staunen  ugs., Verstärkung · Glotzaugen machen  ugs. · Kulleraugen machen  ugs. · doof gucken  ugs. · große Augen machen  ugs. · gucken wie ein Auto  ugs., veraltend · wer beschreibt mein Erstaunen (als)  geh., literarisch, variabel, veraltend, floskelhaft
Assoziationen
  • außer Fassung · entgeistert · fassungslos · geschockt · ratlos · schockiert · verständnislos · wie vom Schlag getroffen  ●  (ganz) aufgelöst ugs. · (ganz) durcheinander ugs., fig. · (ganz) von den Socken ugs. · (jemandem) bleibt die Spucke weg ugs., fig. · (jemanden) trifft der Schlag ugs., fig. · dazu fällt jemandem nichts mehr ein ugs. · die Welt nicht mehr verstehen ugs. · konsterniert geh. · verdattert ugs. · wie vor den Kopf geschlagen ugs.
  • (sich) (verwundert) die Augen reiben · (sich) wundern · (ungläubig) den Kopf schütteln · erstaunt sein (über) · verdutzt sein  ●  (jemanden) mit großen Augen anschauen ugs., variabel · (jemanden) ungläubig anschauen ugs. · mit den Ohren schlackern ugs. · verdattert sein ugs. · vonne Socken sein ugs., ruhrdt.
  • (etwas) nicht fassen können · (etwas) nicht glauben wollen · erstaunt (sein) · nicht bedacht haben · nicht eingestellt (gewesen) sein (auf) · nicht gerechnet haben (mit) · nicht vorbereitet (gewesen) sein (auf) · überrascht werden (von)  ●  (völlig) überrascht (sein) Hauptform · (für jemanden / jemandem) sehr plötzlich kommen ugs. · (jemandem) bleibt die Spucke weg ugs., fig. · (jemandem) fällt die Kinnlade herunter ugs., salopp · (jemandem) klappt die Kinnlade herunter ugs., salopp · aus allen Wolken fallen ugs., fig. · kalt erwischt werden ugs. · mit etwas überhaupt nicht gerechnet haben ugs. · nicht auf dem Schirm (gehabt) haben ugs., fig.
  • erstaunt · perplex · platt · sprachlos · verblüfft · verdattert · verdutzt · verwundert  ●  baff ugs. · bass erstaunt geh., veraltend, Verstärkung · erstaunten Auges (adverbial) geh., scherzhaft, altertümelnd · geplättet ugs., fig. · platt wie 'ne Flunder ugs., Verstärkung · platt wie eine Briefmarke ugs.
  • Neugieriger · Schaulustiger · Umstehender · Zaungast  ●  Gaffer ugs. · Maulaffe ugs., abwertend
  • du wirst es kaum für möglich halten · du wirst es kaum glauben · man glaubt es kaum · ob du es glaubst oder nicht · so unglaublich es auch klingt  ●  du machst dir (ja) keine Vorstellung! ugs. · tataa! ugs. · und jetzt halt dich fest: ... ugs.
  • schreckgeweitet (Augen)  ●  vor Schreck weit auf(gerissen) ugs.
  • (na) der wird sich (aber) wundern! · der wird Augen machen!
  • ich musste mich da wohl verhört haben · ich wollte es (erst) nicht glauben  ●  Ich wollte meinen Ohren nicht trauen. floskelhaft · Ich dachte, ich hör' nicht richtig. ugs., floskelhaft

Typische Verbindungen zu ›bewundern‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bewundern‹.

Verwendungsbeispiele für ›bewundern‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Ich habe es ihm noch nie gesagt, aber ich bewundere ihn. [Lebert, Benjamin: Crazy, Köln: Kiepenheuer & Witsch 1999 [1999], S. 140]
Muß man alt werden, um den »Lear« zu begreifen, zu bewundern? [Reich-Ranicki, Marcel: Mein Leben, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1999, S. 113]
Man bewundert nicht wie beim Artisten die Kunst, mit der etwas gemacht ist. [Gadamer, Hans-Georg: Wahrheit und Methode, Tübingen: Mohr 1960, S. 101]
Ein pädagogisches Talent, welches dergleichen doch fertigbrächte, würde ich sehr bewundern müssen. [Köhler, Wolfgang: Intelligenzprüfungen an Menschenaffen, Berlin: Springer 1963 [1917], S. 42]
Ihren Klang könnte niemand bewundern, denn er ertönte in unhörbaren Frequenzen. [Die Zeit, 01.08.1997, Nr. 32]
Zitationshilfe
„bewundern“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/bewundern>.

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