a)
etw. Loses mit einem Faden, Seil zu etw. Festem, Einheitlichem zusammenfügen
Beispiele:
Blumen (zu einem Strauß, Kranz) binden
einen Kranz binden
Reisig (zu einem Besen) binden
das gemähte Getreide (in, zu Garben) binden
b)
die Enden von einem Stoffstreifen in sich verknüpfen
Beispiele:
einen Schleier, Schal binden
einen Schnürsenkel zur Schleife binden
die Krawatte binden
ein Tuch, Band nach hinten, oben binden
etw. locker, fest binden
c)
⟨etw., jmdn. an, auf, um etw. binden (= etw., jmdn. an, auf, um etw. befestigen, anbinden)⟩
Beispiele:
junge Bäume an eine Stütze, einen Kahn an einen Pflock binden
die Kinder haben das Spielzeug an einen Faden gebunden
einen Sattel aufs Pferd binden
historischjmdn. aufs Rad binden
sich einen Gurt um den Leib binden
(= schnallen)
ein Tuch um den Hals binden
eine Schnur, einen Faden um ein Paket binden
(= ein Paket verschnüren)
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bildlich
Beispiele:
seine Zukunft an ein Mädchen binden
jmd. ist an sein Haus, Geschäft gebunden
jmdn. binden Erinnerungen an alte Familienmöbel
umgangssprachlichsich [Dativ] einen Klotz ans Bein, eine Rute auf den Rücken binden (= sich mit einer lästigen Verpflichtung belasten)
sie hatte sich an die fremden Menschen gebunden [↗ SeghersDie Toten6,125]
salopp ⟨jmdm. etw. auf die Nase binden (= jmdm. etw. bereitwillig mitteilen, was er nicht unbedingt wissen müsste)⟩
Beispiel:
ich binde dir doch nicht alles auf die Nase!
⟨jmdm. etw. auf die Seele binden (= jmdm. etw. einschärfen, dringend nahelegen)⟩
Beispiel:
Ich werde den Ältesten […] auf die Seele binden, daß sie dir kein Unrecht geschehen lassen [↗ Feuchtw.Jefta75]
veraltend ⟨jmdm. jmdn. auf die Seele binden (= jmdm. jmdn. zur Fürsorge anempfehlen)⟩
Beispiel:
der Vater hatte sterbend ihm das Mädchen auf die Seele gebunden [↗ Eichendorff3,130]