blechen
Grammatik Verb · blecht, blechte, hat geblecht
Aussprache [ˈblɛçn̩]
Worttrennung ble-chen
GrundformBlech
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Blech · blechen · blechern
Blech n. zu dünnen Platten ausgewalztes oder geschlagenes Metall, ahd. bleh ‘Blech, dünngehämmertes Metall’ (9. Jh.), mhd. blech, mnd. blek, blik, mnl. blic, blec, nl. blik (germ. *blek-) ist eng verwandt mit bleich, Blick1 (s. d.) und den dort genannten Wörtern mit der Bedeutung ‘Glanz, glänzen’. Blech bedeutet eigentlich ‘etw. Glänzendes’ und meint ursprünglich wahrscheinlich Goldblech, da früher nur weiches Gold, nicht aber Eisen zu Blech geschlagen werden konnte; ahd. bleh ist daher auch die ‘geprägte kleinere Goldmünze’. Heute versteht man unter Blech ‘Eisenblech’, dessen scheinbare Wertlosigkeit übertragenen Gebrauch für ‘Unsinn, Geschwätz’ entwickelt (19. Jh.). Um 1500 bezeichnet Blech im Rotw. ‘kleinere Münzen aus Gold- oder Silberblech’; diese Bedeutung hält sich, zumal umgangssprachlich, bis ins 19. Jh. Daraus in der Studentensprache blechen Vb. ‘Geld bezahlen’ (1. Hälfte 18. Jh.). – blechern Adj. ‘aus Blech, wie Blech tönend, klappernd’ (Anfang 16. Jh.), vgl. ahd. blehhīn (11. Jh.), frühnhd. blechen (Mitte 15. Jh.), das sich neben blechern bis ins 18. Jh. behauptet.
Thesaurus
Ökonomie
Synonymgruppe
(Schaden) regulieren ·
(die) Zeche zahlen (für) ·
(eine) Zahlung leisten ·
abführen (Steuern) ·
aufkommen (für) ·
ausgeben (für) ·
begleichen (Rechnung) ·
bestreiten (Geldbetrag) ·
entrichten ·
zahlen ●
bezahlen Hauptform ·
(die finanziellen Lasten) tragen geh. ·
(etwas) springen lassen ugs. ·
(für etwas) eintreten (Versicherung, Bürge) fachspr. ·
Geld in die Hand nehmen (für) fachspr., Jargon, journalistisch, politisch ·
abdrücken ugs. ·
ablatzen ugs. ·
auf den Tisch (des Hauses) blättern ugs. ·
berappen ugs. ·
blechen ugs. ·
geben (für) ugs. ·
hinblättern ugs. ·
latzen ugs. ·
lockermachen (Geldbetrag ... für) ugs. ·
löhnen ugs. ·
prästieren geh., lat. ·
raushauen ugs. ·
rauspfeifen ugs. ·
tief(er) in die Tasche greifen ugs., fig. ·
verausgaben (für) fachspr., Amtsdeutsch
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›blechen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›blechen‹.
Verwendungsbeispiele für ›blechen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Und als die Post noch Jahr für Jahr in den roten Zahlen steckte, blechten wir auch für sie.
[Die Zeit, 03.03.1978, Nr. 10]
Das ist asozial, das sieht schlimm aus – und für dieses Verhalten müssen alle braven Bürger blechen.
[Bild, 11.08.2005]
Er war so gemein zu dem süßen Mädchen – jetzt muß er blechen!
[Bild, 24.12.2004]
Für die selbe Leistung muss ich jetzt 263 Euro blechen.
[Bild, 05.03.2002]
Und ich kann nachfühlen, dass es viele Männer schmerzt, für die »Ex« blechen zu müssen.
[Bild, 15.02.2001]
Zitationshilfe
„blechen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/blechen>.
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