veraltet mit Gebrechen
bresthaft
Grammatik Adjektiv
Worttrennung brest-haft
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
bersten · Gebresten · bresthaft
bersten
Vb.
‘mit Gewalt auseinanderbrechen, zerspringen’.
Mnd.
bersten,
barsten,
mnl.
bersten,
barsten,
borsten,
nl.
barsten,
aengl.
berstan,
engl.
to burst,
afries.
bersta
zeigen gegenüber
ahd.
(9. Jh.),
asächs.
brestan,
mhd.
bresten,
anord.
bresta,
schwed.
brista
und präfigiertem
ahd.
gibrestan
(9. Jh.),
mhd.
gebresten
‘fehlen, mangeln’
mit
mhd.
gebresten
n.
(13. Jh.),
nhd.
Gebresten
n.
‘Gebrechen, Leiden, Krankheit’
(substantiviertem Infinitiv
des im Nhd. untergegangenen präfigierten Verbs)
sowie den unter
prasseln
(s. d.)
behandelten Formen
r-Metathese.
Soweit sich außergerm. Parallelen überhaupt heranziehen lassen
(und nicht einen anderen Ursprung haben),
weisen sie wie
mnd.
brāsken,
brāschen,
mhd.
braschen
‘krachen, knattern, laut tönen’
die Konsonantenverbindung
-sk-
statt
-st-
auf,
vgl.
lit.
barškė́ti
‘klappern, rasseln’,
braškė́ti
‘knistern, knarren’,
mir.
brosc
‘Lärm’.
Mitte des 15. Jhs. ist
bersten
im Westmd. nachzuweisen,
vom Anfang des 16. Jhs. an
wird es durch
Luther
im Hd. gebräuchlich.
Die Bedeutung
‘mangeln, gebrechen’,
die bei
ahd.
brestan
und seinen Entsprechungen in unpersönlicher Konstruktion auftritt,
hat sich in den Formen mit
r-Metathese
(wie
bersten)
nicht entwickelt.
bresthaft
Adj.
‘gebrechlich’
(16. Jh.),
spätmhd.
bresthaft
‘mangelhaft’;
vgl.
spätmhd.
brestlich
‘gebrechlich’,
frühnhd.
brestenhaft(ig).
Verwendungsbeispiele für ›bresthaft‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Eine gewisse Verachtung bresthafter Leute, die am Leben hängen, macht sich geltend.
[Die Fackel [Elektronische Ressource], 2002 [1910]]
In dem Trancezustand, den Wild anstrebt, soll die schiere Willenskraft über den bresthaften Körper triumphieren.
[Die Zeit, 23.11.2009, Nr. 47]
Der Steuerexperte Quast kennt die bresthafte ökonomische Verfassung der Klinik auf der Rhön, und sie stimmt ihn traurig.
[Die Zeit, 08.08.1980, Nr. 33]
Auch er dachte, als er den "bresthaften Christgläubigen" Würzburgs 1334 erstmals einen Weinberg stiftete, nicht an die kommerzielle Nutzung des Weinbaus.
[Süddeutsche Zeitung, 04.12.2002]
Zitationshilfe
„bresthaft“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/bresthaft>.
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