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brummig

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GrammatikAdjektiv
Aussprache 
Worttrennung brum-mig
Wortbildung  mit ›brummig‹ als Erstglied: Brummigkeit
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich mürrisch, unfreundlich
Beispiele:
eine brummige Antwort
sein brummiges Gesicht klärte sich auf
ein brummiges Wesen
ein brummiger Alter
brummig aussehen, fragen, antworten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
brummen · aufbrummen · Gebrumm(e) · brummig · brummeln · Brummer · Brummbaß
brummen Vb. ‘einen tiefen Ton hervorbringen, in einer tiefen Tonlage die Stimme ertönen lassen, summen’. Das schwache Verb ahd. brummen ‘brünstig schreien’ (Hs. 12. Jh.), spätmhd. brummen ‘einen dumpfen Ton von sich geben, summen’, nl. (älter) brummen, danach brommen steht ablautend zu stark flektierendem ahd. breman ‘brüllen’ (9. Jh.), mhd. bremen ‘brummen, brüllen’ und zu ahd. (nicht sicher bezeugtem, aber aus einem Präteritum bram und der folgenden mhd. Form als möglich zu erschließendem) brimman, mhd. brimmen ‘dumpf tönen, brüllen’. Vgl. auch die unter Bremse1 und Brunft (s. d.) behandelten Ableitungen. Vergleichbar sind dem lautnachahmenden Verb lat. fremere ‘brüllen, tosen’, kymr. brefu ‘blöken, brüllen’, poln. brzmieć ‘tönen, summen’ und aind. bhramaráḥ ‘Biene’, so daß von ie. *bhrem- ‘brummen, summen, surren’ (Erweiterung einer Schallwurzel ie. *bher- ‘brummen, summen’?) ausgegangen werden kann, wozu mit unaspiriertem Anlaut griech. brémein (βρέμειν) ‘brausen, rauschen’. Umgangssprachlich-scherzhaftes brummen ‘eine Strafe absitzen’ kommt aus der Studentensprache des 19. Jhs.; hierzu auch aufbrummen Vb. jmdm. eine Strafe aufbrummen ‘auferlegen’ (19. Jh.). – Gebrumm(e) n. (17. Jh.). brummig Adj. ‘mürrisch’ (18. Jh.). brummeln Vb. ‘leise brummen’ (15. Jh.). Brummer m. ‘wer brummt’ (16. Jh.), ‘große Fliege, Schmeißfliege’ (belegt seit 19. Jh., doch wohl älter). Brummbaß m. ‘Kontrabaß’ (18. Jh.), ‘tiefe Männerstimme’ (19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

bärbeißig · gnatzig · grantig · griesgrämig · knurrig · missgelaunt · missgestimmt · missmutig · missvergnügt · mürrisch · nicht zu Späßen aufgelegt · schlecht gelaunt · unausstehlich · ungnädig · unleidlich · verdrossen · übellaunig  ●  grämlich dichterisch · hässig schweiz. · mit sich im Hader dichterisch · brummig ugs. · dysphorisch fachspr., medizinisch · gereizt ugs. · grummelig ugs. · miesepetrig ugs. · motzig ugs. · muffelig ugs. · sauertöpfisch ugs. · ungenießbar ugs. · unleidig geh., veraltet
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›brummig‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›brummig‹.

Verwendungsbeispiele für ›brummig‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Motor arbeitet vor allem bei mittleren Drehzahlen etwas brummig. [Die Zeit, 15.10.1976, Nr. 43]
Dazu läuft er doch etwas zu brummig und dröhnt bei mittleren Drehzahlen. [Die Welt, 31.07.2004]
Nach kurzer Zeit hat man sich aber an den leicht brummigen Ton gewöhnt. [Bild, 09.03.2001]
Er ist brummig laut, seine 99 PS haben mit dem zwei Tonnen schweren Auto mehr als genug zu tun. [Bild, 04.05.1999]
Man konnte nicht umhin, brummig Rede und Gegenrede zu tauschen. [Feuchtwanger, Lion: Erfolg. In: ders., Gesammelte Werke in Einzelbänden, Bd. 6, Berlin: Aufbau-Verl. 1993 [1930], S. 889]
Zitationshilfe
„brummig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/brummig>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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