bummeln
GrammatikVerb · bummelt, bummelte, hat/ist gebummelt
Aussprache [ˈbʊml̩n]
Worttrennung bum-meln
Wortbildung
mit ›bummeln‹ als Erstglied:
Bummelant
· Bummelbahn · Bummelei · Bummelfritze · Bummelleben · Bummelletzte · Bummelliese · Bummelstreik · Bummelzug · bummelig · bummlig
· mit ›bummeln‹ als Letztglied: abbummeln · durchbummeln · herumbummeln · losbummeln · rumbummeln · umherbummeln
· mit ›bummeln‹ als Grundform: Bummel1 · verbummeln
· mit ›bummeln‹ als Letztglied: abbummeln · durchbummeln · herumbummeln · losbummeln · rumbummeln · umherbummeln
· mit ›bummeln‹ als Grundform: Bummel1 · verbummeln
Bedeutungsübersicht
- 1. [umgangssprachlich] langsam, ziellos spazieren gehen
- ⟨bummeln gehen⟩ ausgehen, sich in Lokalen vergnügen
- 2. [umgangssprachlich] eine Tätigkeit in langsamem Tempo ausführen, trödeln
- 3. [salopp] faulenzen, nichts tun
eWDG
Bedeutungen
1.
umgangssprachlich langsam, ziellos spazieren gehen
Beispiele:
ein wenig bummeln
sie wollten durch die Stadt bummeln und Schaufenster ansehen
⟨bummeln gehen⟩ausgehen, sich in Lokalen vergnügen
Beispiel:
heute Abend wollen wir bummeln gehen
2.
umgangssprachlich eine Tätigkeit in langsamem Tempo ausführen, trödeln
Beispiel:
bummle, bummele nicht so, beeile dich ein bisschen!
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bummeln · Bummel1 · Bommel · Bummel2 · Bummelzug · Bummler · Schlachtenbummler · Bummelant
bummeln Vb. ‘langsam schlendern, nichts tun’. Iterative Bildung in Anlehnung an bim-bam-bum des Glockenschlags, zuerst im Hinblick auf die schwingende Glocke ‘hin und her schwanken, baumeln’ (Anfang 17. Jh.), woraus sich im Nd. im 18. Jh. ‘schlendern, nichts tun’ entwickelt; in der 2. Hälfte des 19. Jhs. bereits allgemein üblich. Zu bummeln ‘baumeln’ gehört Bummel1 f. auch (westd. nordd.) Bommel f. ‘Troddel, Quaste’ (Ende 17. Jh.); zu bummeln ‘schlendern, nichts tun’, baumeln ‘hin und her schaukeln’ (s. d.), Bummel2 m. ‘erholsamer Spaziergang’ (19. Jh., Stadt-, Schaufensterbummel). Bummelzug m. ‘Personenzug’ im Gegensatz zum Eil- oder Schnellzug (2. Hälfte 19. Jh.). Bummler m. ‘umherschlendernder Müßiggänger, wer langsam und träge ist’ (19. Jh.); auch (um 1848) ein leichtfertiges, vom äußeren Schein ausgehendes Schlagwort für den Arbeitslosen. Seit etwa 1870 Schlachtenbummler m. wer als Zuschauer (offiziell als Krankenpfleger oder Berichterstatter) in den Krieg geht, um ihn aus Neugier oder Abenteuerlust mitzuerleben, übertragen auf Sportbegeisterte, die ihre Mannschaft auf fremde Spielplätze begleiten (20. Jh.). Bummelant m. ‘Nichtstuer, Faulpelz’, scherzhaft latinisierende Bildung der Studentensprache (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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(Zeit) vertrödeln ·
(es) langsam angehen lassen ·
(sich) Zeit lassen ·
bummeln ·
die Mühlen der (Justiz/Bürokratie/...) mahlen langsam ·
langsam sein ·
trödeln ·
vertändeln ·
zögern ●
vor sich hin trödeln variabel ·
(he)rumtrödeln ugs. ·
(sich) lange aufhalten mit ugs. ·
klüngeln ugs., veraltend, rheinisch ·
sandeln ugs., österr.
Assoziationen |
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Assoziationen |
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bummeln ·
gemütlich gehen ·
langsam gehen ·
schleichen ·
schlendern ·
trollen ·
trotten ·
zotteln ●
schlappen ugs.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›bummeln‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bummeln‹.
Verwendungsbeispiele für ›bummeln‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ein paar Minuten bummelte ich noch zwischen den schiefen Wänden meiner Stube umher.
[Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 26340]
Am Nachmittag ging ich etwas in die Stadt bummeln, denn ich hatte weiter nichts zu tun.
[Renn, Ludwig [d. i. Vieth v. Golßenau, Arnold Friedrich]: Krieg – Nachkrieg, Berlin: Aufbau-Verl. 1951 [1930], S. 374]
Natürlich können wir es uns oft nicht leisten, zu bummeln.
[Die Zeit, 07.04.1955, Nr. 14]
Warum soll er nicht bummeln, er ist ein kleines Kind.
[Süddeutsche Zeitung, 01.02.2002]
Man weiß ja, daß man über Leistung im Überfluß verfügen könnte – und bummelt deswegen lieber gemütlich mit offenem Dach.
[Süddeutsche Zeitung, 30.07.1994]
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