Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

bundesdeutsch

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GrammatikAdjektiv · ohne Steigerung
Aussprache  [ˈbʊndəsˌdɔɪ̯ʧ]
Worttrennung bun-des-deutsch
Wortzerlegung Bund1 deutsch
ZDL-Vollartikel

Bedeutungen

1.
die Bundesrepublik Deutschland betreffend, zu ihr gehörig
Kollokationen:
als Adjektivattribut: der bundesdeutsche Durchschnitt, Föderalismus; die bundesdeutsche Nachkriegsgeschichte, Öffentlichkeit; eine bundesdeutsche Großstadt, Autobahn
in Koordination: bundesdeutsch und europäisch, international
Beispiele:
Die Menge an Haushaltsabfällen hat sich bundesweit in den vergangenen vier Jahren um 14,0 Kilo pro Kopf erhöht […]. Werden Bioabfälle und Wertstoffe hinzugerechnet, landet die Republik im Durchschnitt bei 476,3 Kilogramm Müll pro Einwohnenden und einer bundesdeutschen Gesamtmenge von 39,6 Millionen Tonnen. [Reutlinger General-Anzeiger, 17.08.2022]
In Berlin wird im Schnitt mehr [Grundsteuer] gezahlt als im bundesdeutschen Durchschnitt. [Berliner Morgenpost, 20.08.2022]
Zum Standort gehört […] ein Fahrzeug des Kreises Gütersloh und eins aus dem Bereich des bundesdeutschen Katastrophenschutzes. [Neue Westfälische, 19.08.2022]
In einem in der bundesdeutschen Geschichte einmaligen Vorgang klagt [der Altkanzler Gerhard] Schröder vor dem Berliner Verwaltungsgericht gegen die Entscheidung des Bundestags‑Haushaltsausschusses und verlangt seine ihm im Mai teilweise entzogenen Sonderrechte zurück – vor allem sein Büro und das Anrecht auf eigene Mitarbeiter. [Reutlinger General-Anzeiger, 13.08.2022]
Es werden Aktive aus dem gesamten bundesdeutschen Raum, aus Polen, Estland, Niederlande, Dänemark, Italien und Tschechien in der Colbitz‑Letzlinger Heide erwartet. [Der Prignitzer, 12.08.2022]
Letzte Totalkosten‑Schätzung der Bundes‑Statistiker für die gesamte [Volks-]Zählung: »gut« 50 Millionen DM. Fünf Fragebogen mit 237 Fragen werden den bundesdeutschen Haushaltungen und Betrieben dafür am 13. September auf Küchen‑ oder Schreibtisch gelegt. [Der Spiegel, 24.08.1950]
2.
im Deutsch (1) der Bundesrepublik Deutschland verwendet, üblich
siehe auch Teutonismus (1)
Beispiele:
Vor allem Jugendliche [in Österreich] scheinen bundesdeutsche Ausdrücke noch stärker als früher zu verwenden – etwa »die Eins« statt »der Einser« oder »ne« statt »eine«. [Der Standard, 26.06.2014]
Zwar ertönen Klagen, in den Medien verdrängten bundesdeutsche Wörter die einheimischen, auch in Österreich. Aber es scheint dort weniger vorauseilenden Gehorsam zu geben als in der Schweiz, wo manche lieber Überdeutsch riskieren als eine vermeintliche Blösse durch den Gebrauch von Helvetismen. [Der Bund, 19.02.2021]
Charakteristisch für das Sprachverhalten hierzulande sei eine Mischung aus Hoch‑ und Plattdeutsch sowie ein Wandel von Begriffen und Redewendungen aus DDR‑Zeiten zu bundesdeutschen Wörtern und Ausdrucksweisen, so Autor Jürgen Seidel. [Norddeutsche Neueste Nachrichten, 18.10.2013]
Aus sprachlicher Sicht will sich der Roman [»Der dritte Bettenturm« von Stephan Alfare] nicht festnageln lassen und verwendet durchgehend bundesdeutsche Ausdrücke wie »Junge«, »Kulturbeutel« oder »Aprikosenkuchen«. [Der Standard, 22.06.2012]
Auf beiden [österreichischen] Sendern kommen weitaus mehr Austriazismen als bundesdeutsche Ausdrücke, also Teutonismen, vor. [Der Standard, 03.07.2008]
Einige Wörter [im »Österreichischen Wörterbuch«] – in der 1. Auflage insgesamt 118 und in der 37. Auflage 219 – sind mit einem Asteriskus (einem »Sternderl«) markiert. Damit wird angezeigt, daß es sich um ein bundesdeutsches Wort handelt, das nicht als österreichisch anerkannt wird. Freilich sind die betreffenden Wörter den Österreichern vertraut, wie etwa Abitur, Apfelsine oder Blumenkohl. Dennoch ist so gut wie jedem von ihnen eine österreichische Entsprechung beigefügt, in den genannten Fällen also Matura, Orange und Karfiol. [Die Zeit, 29.08.1997]

letzte Änderung:

Typische Verbindungen zu ›bundesdeutsch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›bundesdeutsch‹.

Zitationshilfe
„bundesdeutsch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/bundesdeutsch>.

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selten häufig

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