dämmern
GrammatikVerb · dämmert, dämmerte, hat gedämmert
Aussprache [ˈdɛmɐn]
Worttrennung däm-mern
GrundformDämmer
Wortbildung
mit ›dämmern‹ als Erstglied:
Dämmerdunkel
· Dämmerlicht · Dämmerschein · Dämmerschlaf · Dämmerschoppen · Dämmerstunde · Dämmerstündchen · Dämmerung · Dämmerzustand · dämmerdunkel · dämmergrau · dämmerhell · dämmerig · dämmrig
· mit ›dämmern‹ als Letztglied: aufdämmern · dahindämmern · eindämmern · heraufdämmern · hindämmern · hinüberdämmern · verdämmern · wegdämmern
· mit ›dämmern‹ als Grundform: Dämmern
· mit ›dämmern‹ als Letztglied: aufdämmern · dahindämmern · eindämmern · heraufdämmern · hindämmern · hinüberdämmern · verdämmern · wegdämmern
· mit ›dämmern‹ als Grundform: Dämmern
Bedeutungsübersicht
- 1. ⟨es dämmert⟩ es wird allmählich hell oder dunkel
- 2. [übertragen] ...
- [umgangssprachlich] ⟨es dämmert (bei) jmdm.⟩ eine Erinnerung, Erkenntnis erwacht langsam
- ⟨etw. dämmert jmdm.⟩ etw. erwacht bei jmdm.
- 3. in einem Dämmerzustand sein
- [bildlich] ...
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨es dämmert⟩es wird allmählich hell oder dunkel
2.
übertragen
umgangssprachlich ⟨es dämmert (bei) jmdm.⟩eine Erinnerung, Erkenntnis erwacht langsam
Beispiele:
dämmert es (bei) dir jetzt?
es dämmert mir wieder, langsam
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Dämmerung · dämmern · Dämmer · dämmerig · dämmrig · Götterdämmerung
Dämmerung f. ‘Halbdunkel kurz nach Untergang oder vor Aufgang der Sonne’, seit Mitte des 18. Jhs. auch ‘schwaches, gedämpftes Licht’, ahd. themarunga (11. Jh.), mhd. demerunge, wohl abgeleitet (zur Möglichkeit denominativer -ung-Bildungen in älterer Zeit vgl. und Wortbildung ³179 ) von dem früh untergegangenen gleichbed. Substantiv ahd. in: PBB (H) 78 (1956) 310 f.themar n. (9. Jh.), wozu noch mhd. gedemer n. neben demere f. Die Substantivbildungen sind verwandt mit asächs. thim ‘dunkel’, ahd. thinstar (8. Jh.; auch ahd. finstar, s. finster), mnl. deemster ‘finster’ und wohl auch nhd. diesig (s. d.); sie gehören wie aind. támaḥ, lat. tenebrae, air. temel, aslaw. tьma, russ. t’ma (тьма) ‘Finsternis, Dunkel’, lat. temere ‘blindlings’ zur Wortgruppe der Wurzel ie. *tem(ə)- ‘dunkel’. Nicht direkt an ahd. themar anzuschließen, sondern vielleicht zu (als deverbative Ableitung aufgefaßtem?) Dämmerung gebildet ist das erst in der 1. Hälfte des 17. Jhs. nachweisbare dämmern Vb. ‘allmählich hell oder dunkel werden’ (übertragen von Erkenntnissen, Erinnerungen ‘hervortreten, Gestalt annehmen’, 18. Jh.), das seinerseits Grundlage wird für das postverbale, nicht mit ahd. themar identische Substantiv Dämmer m. n. ‘Dämmerung’ (70er Jahre des 18. Jhs., wie Dämmerung und dämmern häufig in der Dichtung des Sturm und Drang und der Empfindsamkeit) und für dämmerig, dämmrig Adj. ‘halbdunkel’ (Mitte 18. Jh., die heute ungebräuchlichen älteren Formen dämmericht und dämmerlich, beide 17. Jh., verdrängend). – Götterdämmerung f. ‘Untergang der Götter und Weltbrand’ (nach der germanischen Mythologie), durch Wagners Operntitel (1853) bekannt gewordene, zuerst bei Denis (1772) vorkommende Übersetzung von anord. ragnarøkkr (anord. røkkr ‘Dunkel’), einer in der Lokasenna und in der Prosa-Edda belegten Umdeutung von anord. ragnarǫk Plur. ‘Götterschicksal’ (anord. regin ‘Götter, Beratende’, rǫk ‘Grund, Verlauf, Schicksal’).
Typische Verbindungen zu ›dämmern‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›dämmern‹.
Verwendungsbeispiele für ›dämmern‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es dämmerte, als wir endlich fähig waren, uns voneinander zu lösen.
[Hein, Christoph: Horns Ende, Hamburg: Luchterhand 1987 [1985], S. 142]
Trauliche Winkel dämmern, stille Gänge laufen fort, weite Zimmer schimmern im Raum.
[Bergg, Franz: Ein Proletarierleben. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1913], S. 8915]
Hinterher dämmerte es vielen Händlern, daß ihnen eine schönere Stadt mit weniger Autos geholfen hätte.
[Die Zeit, 04.03.1999, Nr. 10]
Und in jener Nacht, ins Lager zurückgekehrt, träumte ich nicht, kaum schlief ich, eher dämmerte es durch mich.
[Die Zeit, 08.08.1997, Nr. 33]
Immer öfter liege ich ganze Abende auf dem Bett und dämmre vor mich hin.
[Der Spiegel, 19.09.1983]
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