Dämon
m.
‘böser Geist, verhängnisvolle übernatürliche Macht’.
Griech.
dá͞imōn
(
δαίμων),
lat.
daemōn
‘Gott, schützendes oder Verderben sendendes göttliches Wesen’,
wahrscheinlich im Sinne von
‘Zuteiler’
zu
griech.
dá͞iesthai
(
δαίεσθαι)
‘teilen, verteilen’
und damit zur Wurzel
ie.
*dā(i)-,
*dī̌-
‘teilen, zerschneiden, zerreißen’
(s.
↗
Zeit)
gehörend,
gelangt zunächst im 16. Jh.
in der
spätlat. und
mlat. üblichen,
von christlichem Denken geprägten Bedeutung
‘Teufel’
ins
Dt.
Der Mitte des 18. Jhs. einsetzende literarische Gebrauch
greift stärker auf antike Vorstellungen zurück
(‘Gutes oder Böses bewirkendes überirdisches Wesen’
oder
‘dem Menschen innewohnende schicksalbestimmende Macht’),
verbindet mit der Bezeichnung aber weiterhin meist negative Wertungen.
dämonisch
Adj.
‘teuflisch, unheimlich, übernatürliche Kräfte aufweisend’,
Ableitung nach dem Vorbild von
griech.
daimonikós
(
δαιμονικός),
lat.
daemonicus,
vereinzelt Ende des 16. Jhs.,
geläufig seit der 2. Hälfte des 18. Jhs.
Dämonie
f.
‘das Vorhandensein, Wirken übernatürlicher bedrohlicher Kräfte’
(Mitte 18. Jh.).
Dämonismus
m.
‘Glaube an Dämonen, Lehre von Dämonen’
(
Wieland
1788),
Übernahme von gleichbed.
engl.
demonism
(Shaftesbury
1699).