dünken
Vb.
‘scheinen, den Anschein haben’
(
mir,
mich dünkt),
(reflexiv)
‘sich halten für, sich vorkommen als’,
ahd.
thunken
(8. Jh.),
mhd.
dunken
‘scheinen’,
asächs.
thunkian,
mnd.
dünken,
mnl.
nl.
dunken,
afries.
thinza,
aengl.
þyncan,
anord.
þykkja
‘dünken, scheinen, gefallen’,
schwed.
tycka,
got.
þugkjan
‘dünken, meinen’
steht als schwundstufige Bildung
(
germ.
*þunkjan)
neben dem unter
denken
(s. d.)
genannten Verb.
Wie bei
denken
zeigt das Präteritum in alter Zeit
n-Ausfall
und Ersatzdehnung des Vokals,
vgl.
ahd.
thūhta,
mhd.
dūhte,
im
Nhd. dagegen,
ausgeglichen nach dem Präsens und Infinitiv,
dünkte,
bereits
mhd.
dunkte,
dünkte
neben
dūhte
(um 1300).
Dünkel
m.
‘eingebildeter Stolz, vermeintliche Überlegenheit’
(1. Hälfte 16. Jh.,
geläufig seit Mitte 18. Jh.),
anfangs auch
‘subjektive Meinung, Vorstellung’.
Das wahrscheinlich von
Luther
gebildete Substantiv ersetzt
mhd.
dunc
‘das Bedünken’.
dünkelhaft
Adj.
‘überheblich, eingebildet’
(2. Hälfte 18. Jh.).