dichterisch ⟨jmdn. dürstet (es), jmd. dürstet⟩jmd. hat Durst
dürsten
Grammatik Verb · dürstet, dürstete, hat gedürstet
Aussprache [ˈdʏʁstn̩]
Worttrennung dürs-ten
Bedeutungsübersicht
- 1. [dichterisch] ⟨jmdn. dürstet (es), jmd. dürstet⟩ jmd. hat Durst
- 2. [gehoben, übertragen] ⟨jmd. dürstet nach etw., jmdn. dürstet (es) nach etw.⟩ jmd. hat heftiges Verlangen, Begierde nach etw.
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
gehoben, übertragen ⟨jmd. dürstet nach etw., jmdn. dürstet (es) nach etw.⟩jmd. hat heftiges Verlangen, Begierde nach etw.
Beispiele:
nach Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit, Schönheit, Ehre, Ruhm, nach einem freundlichen Wort dürsten
es dürstete ihn, ihn dürstete nach Blut, Rache
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Durst · dürsten · dursten · durstig
Durst
m.
‘Bedürfnis zu trinken’,
ahd.
thurst
‘Durst, Dürre’
(9. Jh.),
mhd.
durst,
asächs.
thurst,
mnd.
dorst(e),
mnl.
nl.
dorst,
aengl.
þurst,
engl.
thirst,
anord.
þorsti,
schwed.
törst
(germ.
*þurstu-)
sind Abstrakta zu einem in
got.
gaþaírsan
‘verdorren’
(s.
dörren)
erhaltenen starken Verb,
während
got.
þaúrstei
‘Durst’
als Adjektivabstraktum ein altes Partizipialadjektiv auf
-to
voraussetzt,
wie es in
aind.
tṛṣṭáḥ
(s.
dürr,
wo die weitere Etymologie),
lat.
tostum
(s.
Toast)
vorliegt.
dürsten,
seltener
dursten
Vb.
‘Durst haben, trinken wollen’,
ahd.
thursten
(9. Jh.),
mhd.
dürsten,
dursten,
asächs.
thurstian,
mnd.
dörsten,
mnl.
nl.
dorsten,
aengl.
þyrstan,
engl.
to thirst,
anord.
þyrsta,
schwed.
törsta
(germ.
*þurstjan);
dagegen mit anderer Bildungsweise
(wie
aind.
tṛ́ṣyati,
s.
dürr)
got.
þaúrsjan
‘dürsten’.
durstig
Adj.
‘von Durst geplagt’,
ahd.
thurstag
(9. Jh.),
mhd.
durstec,
mnd.
dörstich.
Thesaurus
Typische Verbindungen zu ›dürsten‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›dürsten‹.
Verwendungsbeispiele für ›dürsten‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Doch Blut schreckt sie, und mehr als nach Prestige dürstete es sie nach Wissen.
[Die Zeit, 02.12.2002 (online)]
Sie fühlen sich gleichwohl nicht abgeschlafft; es dürstet sie nach weiteren Taten.
[Die Zeit, 11.11.1977, Nr. 46]
Die Anhänger des TSV dürsten danach, dem roten Nachbarn etwas entgegenzusetzen.
[Süddeutsche Zeitung, 25.11.2004]
Dann schon mürrischer, sie sei jetzt unaufmerksam, außerdem dürste sie.
[Süddeutsche Zeitung, 09.06.1998]
Diese Frau hungert und dürstet nach Information; sie verlangt nach irgendwelchen Zeichen, die ihr erlauben, sich ein Bild von ihrem verlorenen Kind zu machen.
[Die Zeit, 20.01.1986, Nr. 03]
Zitationshilfe
„dürsten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/d%C3%BCrsten>.
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