umgangssprachlich, besonders norddeutsch ⟨jmd. daddelt [an einem Spielautomaten]⟩am Spielautomaten spielen
Beispiele:
Alle Gäste laufen in den gleichen Shorts und Shirts herum, es gibt
Chips und Cola, und an den Spielautomaten wird
gedaddelt. [Süddeutsche Zeitung, 06.11.2015]
Experten wie der Bremer Rechtspsychologe Gerhard Meyer schätzen, dass
es in Deutschland bis zu 290000 Spielsüchtige gibt. Und die meisten spielen
nicht Roulette oder Lotto, sie daddeln am
Automaten. [Süddeutsche Zeitung, 24.02.2010]
[…] Doch warum gehen die Menschen überhaupt in
Spielotheken, um dort an Geld‑ und Unterhaltungsautomaten zu
»daddeln«, wie es umgangssprachlich
heißt? [Welt am Sonntag, 03.06.2007, Nr. 22]
Ich habe mich von den anderen zurückgezogen, bin öfter abends in die
Kneipe gegangen, habe drei Bier getrunken, aber drei Stunden lang
gedaddelt. [die tageszeitung, 09.07.1990]
Es gibt heute in den Großstädten der westlichen Industrienationen
eine Schicht von Jugendlichen, […] die Stunden und halbe Tage und Nächte damit
verbringt, in Spielotheken zu stehen und zu
daddeln. [konkret, 2000 [1983]]
übertragen, umgangssprachlich ⟨jmd. daddelt [auf dem Computer, Handy o. Ä.]⟩auf der Spielkonsole, dem Computer, Smartphone o. Ä. spielenDWDS
Beispiele:
Heute daddeln in der U‑Bahn Frauen wie Männer, Kinder wie Senioren auf ihren Smartphones und Tablets. [Süddeutsche Zeitung, 05.03.2016]
Browser‑Spiele müssen nicht einmal heruntergeladen werden, eine kurze Anmeldung reicht, dann kann gedaddelt werden. [Der Spiegel, 21.05.2012, Nr. 21]
Heute macht neben übermäßigem Fernsehkonsum der Kids vor allem das »Daddeln« am Computer Eltern und Lehrern Sorge. [Die Zeit, 12.12.1997, Nr. 51]
Kinder und Schüler auf der ganzen Welt daddeln am Gameboy, und amerikanische Kids[…] verbringen schon heute mehr Zeit in ihrer persönlichen Elektroniksphäre (Videospiele, Fernsehen, Radio, CDs) als mit Freunden oder in der Schule[…]. [Der Spiegel, 12.12.1994, Nr. 50]