Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

dauern

Grammatik Verb · dauert, dauerte, hat gedauert
Aussprache 
Worttrennung dau-ern
Wortbildung  mit ›dauern‹ als Erstglied: Dauerackerland · Dauerarbeitslose · Dauerarbeitslosigkeit · Daueraufgabe · Dauerauftrag · Dauerausscheider · Dauerausstellung · Dauerausweis · Dauerbackware · Dauerbad · Dauerbeatmung · Dauerbelastung · Dauerberieselung · Dauerbeschallung · Dauerbeschäftigung · Dauerbetrieb · Dauerbrandofen · Dauerbrenner · Dauercamper · Dauerclinch · Dauerdelikt · Dauerdienst · Dauerehe · Dauerei · Dauereinrichtung · Dauereinsatz · Dauerengagement · Dauererfolg · Dauererscheinung · Dauerfahrer · Dauerfeldbau · Dauerfeuer · Dauerfleisch · Dauerflug · Dauerform · Dauerfrost · Dauergast · Dauergeschwindigkeit · Dauergewebe · Dauerheilung · Dauerheim · Dauerkarte · Dauerkonflikt · Dauerkrampf · Dauerkrause · Dauerkrise · Dauerkritik · Dauerkunde · Dauerkundschaft · Dauerlauf · Dauerleihgabe · Dauerleistung · Dauerlutscher · Dauerläufer · Dauerlösung · Dauermagnet · Dauermarke · Dauermarsch · Dauermieter · Dauernutzer · Dauerobst · Dauerparker · Dauerposten · Dauerprüfung · Dauerredner · Dauerregelung · Dauerregen · Dauerrennen · Dauerritt · Dauerschach · Dauerschaden · Dauerschlaf · Dauerschleife · Dauerschreiber · Dauerschuldverhältnis · Dauerschutz · Dauerseller · Dauersitzung · Dauerskat · Dauerspore · Dauersprecher · Dauerstellung · Dauerstreit · Dauerstress · Dauerstrom · Dauersubvention · Dauertest · Dauerthema · Dauerton · Dauertropfinfusion · Dauerverhältnis · Dauerwald · Dauerware · Dauerwelle · Dauerwerbesendung · Dauerwerbung · Dauerwurst · Dauerzelle · Dauerzeltler · Dauerzoff · Dauerzustand · dauernd
 ·  mit ›dauern‹ als Letztglied: andauern · ausdauern · fortdauern · weiterdauern · überdauern
 ·  mit ›dauern‹ als Grundform: Dauer
eWDG

Bedeutungen

1.
etw. dauert eine Stunde (= etw. hält eine Stunde an)
Beispiele:
die Sitzung dauerte zwei Stunden
die Schmerzen dauern nur kurze Zeit, mehrere Stunden
alles dauerte nur wenige Sekunden
es dauerte zehnmal so lange, wie er gedacht hatte
etw. dauert lange, zu lange
wenn ich hier eine Stunde warten soll, dauert mir das zu lange
wie lange, wieviel Minuten wird es noch dauern?
umgangssprachlichdas kann doch nicht ewig dauern!
umgangssprachlichetw. dauert seine Zeit, ein ganzes Weilchen
die Ferien dauern bis zum ersten September
das Fest dauerte bis zum frühen Morgen
umgangssprachlichetw. dauert bis in alle Ewigkeit
Doch dauerte es nur kurz, bis sich der klare Sinn ihrer Augen (= …) mehr und mehr befreite [ Voigt-DiederichsWaage15]
2.
etw. dauert (= etw. bleibt in seinem Zustand bestehen, geht weiter)
Beispiele:
dieser Eindruck wird dauern
eine solche Freundschaft wird nicht dauern
derartige Verhältnisse konnten nicht dauern
so lange die Welt dauert, wird dieser Satz gelten
der Krieg dauerte und dauerte [ O. M. GrafUnruhe18]
damit der Haß dauere [ GoesBrandopfer5]
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

dauern1 · Dauer · dauerhaft · dauernd
dauern1 Vb. ‘währen, fortbestehen’. Mnd. mnl. dūren ‘dauern, währen, ausdauernd sein, sich erstrecken’, mhd. tūren, dūren ‘dauern, Bestand haben, aushalten, standhalten’ sind aus lat. dūrāre ‘ausdauern, aushalten, fortdauern, Bestand haben’ (eigentlich ‘hart werden’, zu lat. dūrus ‘hart’) entlehnt. Das zunächst im Mnd. und Mnl. verbreitete Verb dringt im 12. Jh. ins Hd. ein und setzt sich hier in Konkurrenz mit mhd. wern (s. währen) allmählich durch; allgemein gebräuchlich erst im 18. Jh. Die Bedeutung ‘(eine bestimmte Zeit) währen’, die schon mhd. auftritt, dominiert seit etwa 1700. – Dauer f. ‘zeitliche Erstreckung, Haltbarkeit, Dauerhaftigkeit’, mhd. dūr ‘zeitlicher Verlauf’ (auch ‘Ausdauer’?), Ableitung vom Verb. Im Mhd. nur vereinzelt auftretend, erscheint das Wort im Nhd. erst wieder in der 2. Hälfte des 17. Jhs., zunächst in der Bedeutung ‘Dauerhaftigkeit’, dann als Bezeichnung für den Zeitbegriff (Anfang 18. Jh.), bis zur Mitte des 18. Jhs. auch in der Form Daure. dauerhaft Adj. ‘fest, haltbar’ (16. Jh.), ‘lang andauernd’ (17. Jh.). dauernd Part.adj. ‘ständig, Bestand habend’ (1. Hälfte 18. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›dauern‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›dauern‹.

Verwendungsbeispiele für ›dauern‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es dauert keine fünf Minuten, und der Manager kommt wieder. [Wallraff, Günter: Ganz unten, Berlin: Aufbau-Verl.1986 [1985], S. 24]
Manchmal dauert das einige Stunden, manchmal jedoch auch einige Tage. [Wilberg, Gerlinde M.: Zeit für uns, München: Frauenbuchverl. 1979, S. 129]
Es hat eine üble Geschichte abgegeben, es dauerte nämlich sehr lange. [o. A.: Reportage in einer Offiziersanwärterschule, 08.07.1942]
Sie dauerten von 154 an mit nur geringen Unterbrechungen insgesamt dreiundzwanzig Jahre. [Hoffmann, Wilhelm: Roms Aufstieg zur Weltherrschaft. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 8948]
Das wird noch Generationen dauern, bis sich das verwachsen hat. [Der Spiegel, 16.12.1996]
Zitationshilfe
„dauern“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dauern#1>.

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dauern

Grammatik Verb
Aussprache 
Worttrennung dau-ern
eWDG

Bedeutung

jmd., etw. dauert jmdn. (= jmd., etw. erweckt in jmdm. Mitleid, jmd., etw. tut jmdm. leid)
Beispiele:
er dauert mich
sie dauerte ihn
der Mensch, das arme Tier dauerte sie von Herzen
umgangssprachlicher kann einen dauern
es dauert mich, dass …
das wird dich noch dauern!
es hatte mich gedauert, so viel Geld auszugeben
[…] das Geld hätten sie sich nicht dauern lassen (= sie hätten es gern ausgegeben) […] [ KügelgenJugenderinnerungen386]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

dauern2 · bedauern · Bedauern
dauern2 Vb. ‘leid tun, Mitleid erregen’, mhd. tūren, mnd. dūren, ablautend zum Adjektiv teuer (s. d.), mhd. tiure, daher ursprünglich ‘zu teuer, zu kostbar sein, dünken’, aber schon mhd. auch in der heute allein üblichen Bedeutung ‘schmerzen, leid tun’, vielfach in unpersönlicher Konstruktion. Der d-Anlaut begegnet seit dem 15. Jh. und setzt sich ebenso wie der seit dem 16. Jh. auftretende Wechsel von dauren zu dauern Ende 18. Jh. durch. – bedauern Vb. ‘bemitleiden, Mitgefühl empfinden’, mhd. betūren ‘zu kostbar dünken, leid tun’, Präfixbildung zu tūren (s. oben); daneben auch mhd. betiuren (das formal heutigem beteuern, s. teuer, entspricht). In unpersönlicher Konstruktion steht der Gegenstand des Mitleids, des Bedauerns ursprünglich (wie beim Simplex) im Genitiv, später im Nominativ. Die heutige Verwendung, die den Gegenstand des Bedauerns nur als Akkusativobjekt kennt, entwickelt sich im 17. Jh. Bedauern n. (15. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›dauern‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›dauern‹.

Verwendungsbeispiele für ›dauern‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es dauert keine fünf Minuten, und der Manager kommt wieder. [Wallraff, Günter: Ganz unten, Berlin: Aufbau-Verl.1986 [1985], S. 24]
Manchmal dauert das einige Stunden, manchmal jedoch auch einige Tage. [Wilberg, Gerlinde M.: Zeit für uns, München: Frauenbuchverl. 1979, S. 129]
Es hat eine üble Geschichte abgegeben, es dauerte nämlich sehr lange. [o. A.: Reportage in einer Offiziersanwärterschule, 08.07.1942]
Sie dauerten von 154 an mit nur geringen Unterbrechungen insgesamt dreiundzwanzig Jahre. [Hoffmann, Wilhelm: Roms Aufstieg zur Weltherrschaft. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 8948]
Das wird noch Generationen dauern, bis sich das verwachsen hat. [Der Spiegel, 16.12.1996]
Zitationshilfe
„dauern“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dauern#2>.

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