(ohne verfeinert zu sein) kräftig u. nahrhaft
deftig
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung def-tig
Duden GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
derb
3.
unangenehm, hoch, stark; gewaltig, beträchtlich
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
deftig
Adj.
‘kräftig, derb, grob’.
Im 17. Jh. wird
nl.
deftig
‘belangreich, gewichtig, vornehm, würdevoll’,
auch
‘tüchtig, stark’
ins Hd. übernommen.
Das Adjektiv, zunächst
‘stark, fest, ausgezeichnet’,
gilt bis heute vornehmlich im nordd. Sprachgebiet;
größere Verbreitung gewinnt es erst
in der heute üblichen Bedeutung im 19. Jh.
Verwandt sind
aengl.
gedæfte,
gedēfe
‘geziemend, passend, freundlich, gut’,
engl.
deft
‘flink, geschickt’,
anord.
dafna
‘gedeihen, an Kraft zunehmen’,
got.
gadaban
‘sich ereignen, eintreffen, passen’
sowie
lat.
faber
‘Handwerker’
und
aslaw.
dobrь,
russ.
dóbryj
(добрый)
‘gut’,
aslaw.
dobl’ь,
russ.
(älter)
dóblij
(доблий)
‘tapfer’,
die sich der Wurzel
ie.
*dhabh-
‘passend fügen, passend’
anschließen.
Thesaurus
Synonymgruppe
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
deftig
·
↗derb
·
↗handfest
·
nicht zimperlich
·
↗rustikal
·
↗saftig
·
↗unfein
·
↗ungehobelt
●
↗gepfeffert
fig.
·
↗gesalzen
fig.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›deftig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›deftig‹.
Verwendungsbeispiele für ›deftig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es gibt, was es gibt, und es ist immer deftig.
Die Zeit, 28.10.2013, Nr. 43
Dabei wurde wiederum erstklassiger Sport geboten, und auch deftige Überraschungen blieben nicht aus.
Der Tagesspiegel, 11.11.2000
Ein nur 1 Jahr älterer Schulfreund klärte mich, als ich etwa 13 Jahre war, in deftiger Weise auf.
Lakaschus, Carmen u. Binder, Hans-Jörg: Der Unterschied von Mann und Frau, Frankfurt: Bärmeier und Nikel 1968, S. 44
Da ein Faschingsfest selten vor dem frühen Morgen endet, steht als Schlußimbiß eine deftige Gulaschsuppe bereit.
Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 257
Gefielen dir nicht die zerbrochenen Bänke, die stinkenden Toiletten, die öden Zementhöfe hinter deftigem Maschendraht?
Johnson, Uwe: Jahrestage, Bd. 1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1970, S. 93
Zitationshilfe
„deftig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/deftig>, abgerufen am 16.01.2021.
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