Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

deponieren

Grammatik Verb · deponiert, deponierte, hat deponiert
Aussprache  [depoˈniːʀən]
Worttrennung de-po-nie-ren
Wortzerlegung Deponie -ieren
Wortbildung  mit ›deponieren‹ als Erstglied: Deponierung
Herkunft aus dēpōnerelat ‘niedersetzen’, auch ‘zur Bewahrung niederlegen, anvertrauen, übergeben’
eWDG und ZDL

Bedeutungen

1.
jmd. deponiert etw.etw. hinterlegen, in Verwahrung geben
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: Wertsachen, Vermögen, Papiere, Geld, Millionen, Dokumente deponieren
hat Präpositionalgruppe/-objekt: etw. in einem Schließfach, Safe, Banksafe, Hotelsafe deponieren
Beispiele:
Geld auf der Bank deponierenWDG
Ein Single kann je zwei Haus‑ und Wohnungsschlüssel verlangen, damit er einen Schlüssel bei einer Person seines Vertrauens deponieren kann. [Süddeutsche Zeitung, 21.07.2017]
Umgehend deponierte mein Vater [der Schriftsteller Chinua Achebe] den Friedenspreis [des Deutschen Buchhandels] im Safe einer holländischen Sicherheitsfirma und reiste nach Nigeria zurück, um der Beerdigung des Ministers beizuwohnen. [Die Zeit, 23.05.2016]
Die Bundesbürger suchen Schutz für ihr Vermögen – und mieten deshalb immer häufiger Banksafes an, um ihre Wertgegenstände zu deponieren. [Welt am Sonntag, 10.04.2016]
In Schweizer Zollfreilagern[…] ist praktisch kein Platz mehr zu bekommen. In diesen exterritorialen Lagerhäusern deponieren wohlhabende Ausländer zoll‑ und steuerfrei wertvolle Sachwerte wie Gemälde, Möbel, Antiquitäten, Münzen, Wein, Automobile oder Schmuck. [Süddeutsche Zeitung, 18.09.2012]
übertragen Seit Jahren sucht der 57‑Jährige eine »schöne, uralte Vase«, in die später seine Asche deponiert werden soll. [Welt am Sonntag, 11.02.2007]
2.
jmd. deponiert etw. [an einer bestimmten Stelle]etw. an einem bestimmten Platz hinlegen, hinstellen, befestigen
Kollokationen:
mit Akkusativobjekt: einen Sprengsatz, Sprengkörper, Rucksack, Koffer deponieren
hat Präpositionalgruppe/-objekt: etw. in einem Mülleimer, Briefkasten, Papierkorb deponieren; etw. am Straßenrand deponieren
Beispiele:
Waren im Schrank deponierenWDG
Jeder Bewohner kann […] an der Tür zu seinem Zimmer einen persönlichen Gegenstand deponieren – statt Türschildern zieren kleine Bücher, Schlüssel und Halsketten die Flure. [Süddeutsche Zeitung, 11.01.2016]
Nach Angaben der Sicherheitskräfte wurde das Fahrzeug der Militärs südlich der Stadt Al‑Arisch [bei einem Anschlag] von einer Bombe erfasst, die am Straßenrand deponiert war. Ein Soldat wurde verletzt. [Die Zeit, 25.12.2014 (online)]
Würden sie Möbel akzeptieren, auf denen man nicht einmal eine Zeitschrift risikolos deponieren kann (geschweige denn die Füsse drauflegen) […]? [Neue Zürcher Zeitung, 17.02.2009]
Er kauft einen Benzinkanister, füllt ihn und deponiert ihn dann in der Abstellkammer seiner Zweizimmerwohnung. [Der Spiegel, 27.08.2001]
Dankbarkeit empfindet der Einbrecher jenen gegenüber, die den Schlüssel unter dem Fußabstreifer oder im Blumentopf neben der Eingangstür deponieren. [Die Zeit, 23.03.1990]
3.
jmd. deponiert etw.Müll, Abfälle auf einer legalen oder illegalen Deponie (end)lagern
Beispiele:
Die in fünf Castor‑Behältern verstauten 56 Tonnen Atommüll aus der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe sollen bis zur Fertigstellung eines deutschen Endlagers nun an der Ostsee deponiert werden. [Die Zeit, 17.02.2011 (online)]
Er [ein Mitglied des Umweltausschusses des Europaparlaments] entwarf jene Richtlinie, die Europas Autohersteller bald zwingt, Altautos kostenlos zurückzunehmen, möglichst viele der Rohstoffe wieder zu verwerten und die Überreste umweltschonend zu deponieren. [Der Spiegel, 14.04.2001]
Obwohl die Stadt den größten Teil jeglichen Abfalls kostenlos entgegennimmt, gibt es nach Angaben aus dem Rathaus immer wieder Leute, die ihren Müll illegal deponieren. [Frankfurter Rundschau, 30.07.1997]
Zur Zeit fallen jedes Jahr knapp 1,5 Millionen Tonnen Elektronikschrott an, die zum allergrößten Teil verbrannt oder deponiert werden. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.05.1994]

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

deponieren · Deponie
deponieren Vb. ‘ab-, hinterlegen’, Entlehnung (um 1500) aus lat. dēpōnere ‘niedersetzen’, auch ‘zur Bewahrung niederlegen, anvertrauen, übergeben’, zu lat. pōnere (positum) ‘setzen, stellen, legen’ und s. de-. Deponie f. ‘Müll-, Schrottabladeplatz’ (20. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
ablagern · deponieren · einlagern · hinterlegen · in Verwahrung geben · lagern
Assoziationen
Chemie
Synonymgruppe
deponieren · einspeichern · endlagern
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›deponieren‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›deponieren‹.

Abfall Armeeangehörige Armeewaffe Aufsichtsbeschwerde Bauschutt Bilanz Bombe Bombenattrappe Brandsatz Gasflasche Gesuch Hausmüll Kehricht Kofferbombe Ratifikationsurkunde Ratifizierungsdokument Ratifizierungsinstrument Restmüll Rucksack Spielfeldprotest Splitterhandgranate Sprengsatz Stimmrechtsbeschwerde Wertsache unbehandelt zinslos
Zitationshilfe
„deponieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/deponieren>.

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