Grammatik: stets unbetont, steht vor jedem Substantiv, das eine bestimmte, bereits genannte oder bekannte Größe bezeichnen soll, gibt im Satz den Kasus und Numerus des Substantivs an, meist auch sein Genus, unbetontes »dem«, »der« oder »das« verschmilzt mit einigen Präpositionen häufig zu einem Wort, z. B. »am«, »beim«, »zum«, »zur«, »ans«, »aufs«, »ins«
Beispiele:
der Mann, die Frau, das Kind
der Tisch, die Uhr, das Haus
die Arme, Hände, Beine
1.
stellt eine in Rede stehende Größe als bestimmt und bekannt hin
a)
der Artikel individualisiert
α)
die Größe ist ein bestimmter Vertreter einer Gattung, der im vorausgehenden oder folgenden Text genannt ist oder als bekannt vorausgesetzt wird
Beispiele:
mein Freund wohnt in einem eigenen Haus. Das Haus ist vor drei Jahren gebaut worden
der Jäger, von dem ich dir erzählt habe, besitzt zwei Hunde. Die Hunde begleiten stets ihren Herrn
es waren einmal zwei Brüder, der eine reich, der andere arm
alle Namen des Hörspiels sind frei erfunden
der neue Roman von N spielt im Mittelalter
kennen Sie den Leiter dieser Abteilung?
die Kirche auf diesem Berge ist 800 Jahre alt
er ist der beste Schüler
ich komme Mittwoch, den 14. November, zu dir
die Schule beginnt 8 Uhr
das Thermometer zeigt zehn Grad Kälte
wann kommt der Briefträger?
die Größe existiert nur einmal und ist dadurch bestimmt
Beispiele:
die Erde ist rund
man hofft, in der Zukunft auf dem Mond landen zu können
β)
die Größe kann auch ein Abstraktum sein, wenn es in der Vorstellungswelt individualisiert aufgefasst wird
Beispiele:
der Tod hatte viele dahingerafft
die Liebe kann alles überwinden
zum Wochenende genießen wir die Natur
das Schicksal hat ihn schwer geschlagen
wir müssen die Vergangenheit bewältigen
wenn eine bestimmte Art oder Erscheinungsform gemeint ist
Beispiele:
die Beherrschung, die er zeigt, ist bewundernswert
die stille Hoffnung blieb uns, dass …
das große Glück war plötzlich vorbei
γ)
die Größe kann auch eine Stoffbezeichnung sein, wenn eine bestimmte Menge oder Art gemeint ist
Beispiele:
er trinkt den Wein (in seinem Glas)
das Wasser der Ostsee ist salzig
das Papier dieser alten Briefe war vergilbt
das Kupfer auf unserem Kirchdach wird erneuert
δ)
Grammatik: die Größe kann auch ein
Eigenname sein, wenn er durch ein
Attribut näher bestimmt
ist
Beispiele:
der kleine Fritz
der Meyer von nebenan
der Goethe der ›Lotte in Weimar‹
das goldene Prag
das Berlin der Jahrhundertwende
das seenreiche Brandenburg
Grammatik: wenn er zur
Gattungsbezeichnung geworden ist oder
ihr nahesteht
Beispiele:
er war der Cäsar unter den Schauspielern
die ersten Bände dieses Wörterbuchs werden neu bearbeitet
wir haben im Lateinunterricht den Tacitus gelesen
unser Stadttheater wird den ›Tell‹ wieder in sein Programm aufnehmen
Grammatik: wenn er einen
Völkernamen
bezeichnet
Beispiel:
der Deutsche, der Schwede
Grammatik: wenn er den Namen eines
Berges, Gebirges, Flusses, Meeres,
Schiffes bezeichnet
Beispiele:
der Inselsberg
die Alpen
die Elbe
der Stille Ozean
die »Stralsund«
b)
generalisiert
Grammatik: mit
Gattungsbegriffen
Beispiele:
das Kind will spielen
der Schauspieler muss ein gutes Gedächtnis haben
die Eule gilt als Sinnbild der Weisheit
die Menschen sind sterblich
wenn die Zugvögel sich sammeln, dann wird bald Herbst
2.
steht nur zur Verdeutlichung der Beziehung im Satz
a)
Grammatik: als
Kasuszeichen
Beispiele:
er trinkt gern Tee, sie aber zieht Kaffee dem Tee vor
Bronze ist in der Farbe dem Kupfer ähnlich
nach seinem Wutausbruch befleißigte er sich der Höflichkeit
sie hatte stets Stärke gezeigt, nun aber machten sich Zeichen der Schwäche bemerkbar
Hans schätzt den Erich
er äußerte seine Gedanken zur Philosophie des Sokrates
b)
Grammatik: als feminine
Genusbezeichnung
Beispiele:
die Droste-Hülshoff
es ist ein neuer Roman von der Franck erschienen
ich habe die Bergner im Staatstheater gesehen
3.
Grammatik: substantiviert jede beliebige
Wortart
Beispiele:
das Denken, das Gute, das Oben, das Morgen, das Du, das Ja, das Auf und Ab
der, die Abgeordnete, der, die Erkrankte
der Arme, der Invalide
die Reisenden, die Gebildeten