desaströs
GrammatikAdjektiv · Komparativ: desaströser · Superlativ: am desaströsesten
Aussprache [dezasˈtʀøːs]
Worttrennung de-sas-trös · de-sast-rös
GrundformDesaster
Herkunft angelehnt an gleichbedeutend désastreuxfrz, disastrousengl
DWDS-Vollartikel
Bedeutung
übertrieben so beschaffen, dass es einem Desaster gleichkommt, auf völliges Versagen oder eine schwere Niederlage hinausläuft
Synonym zu katastrophal
oft anstelle anderer Adjektive mit der gleichen Bedeutung verwendet, um einen dramatischen Effekt zu erzielen
Kollokationen:
als Adjektivattribut: eine desaströse Finanzlage, Haushaltslage, Wahlniederlage; desaströse Folgen, Umfragewerte; ein desaströses Abschneiden [in einem Wettkampf, bei einer Wahl], Wahlergebnis; ein desaströser Zustand
als Adverbialbestimmung: desaströs ausfallen, enden, scheitern, verlaufen
Beispiele:
Der Slogan »Vielleicht hätte er jemand fragen sollen, der sich damit auskennt« suggeriert, daß sich Fehlkäufe und desaströs endende Versuche, in Heimarbeit Reparaturen durchzuführen, durch einen Blick in die Gelben Seiten (= Branchentelefonbuch) vermeiden lassen. [Hars, Wolfgang: Nichts ist unmöglich! Lexikon der Werbesprüche. München: Piper 2001 [1999], S. 391]
Die wirtschaftliche Lage sei nicht derart
desaströs, dass es notwendig sei, ein solches
[extremes] Maßnahmenpaket auf den Weg zu
bringen. [Die Welt, 11.09.2019]
2011 war das desaströseste Jahr in der
Geschichte der Europäischen Union. Die Euro‑Krise ist von der Peripherie in
den Kern vorgedrungen. Alle bisherigen politischen und finanziellen
Rettungsmanöver reichten nicht aus, sie kamen zu spät. [Die Zeit, 21.12.2011]
Seit vielen Monaten liest man in den deutschen Medien, die
Pisa‑Studie habe ein für Deutschland »katastrophales«,
»desaströses«, »beschämendes«, »verheerendes«,
»niederschmetterndes« Ergebnis erbracht, die deutschen Schüler hätten
»versagt«, ihre Durchschnittsleistungen seien durch einen riesigen Abstand
(nur 21. Platz) von den Durchschnittsleistungen der »Siegernationen«
getrennt[…]. [Süddeutsche Zeitung, 08.01.2003]
Da die Verkehrssituation in Frankfurt wohl auch ohne Messen
desaströser ist als in anderen Städten, leiden
die Verkehrsteilnehmer hier, leidgeprüft, wie sie sind, unter einem starken
Stress. [Die Zeit, 22.10.1971]
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