gehoben jmdn. im Voraus zu etw. ernennen, für ein Amt vorsehen
designieren
Grammatik Verb · designiert, designierte, hat designiert
Aussprache
Worttrennung de-si-gnie-ren · de-sig-nie-ren
Wortbildung
mit ›designieren‹ als Erstglied:
Designation
·
mit ›designieren‹ als Grundform:
Designator
Herkunft aus dēsīgnārelat ‘bezeichnen, einrichten, anordnen, für ein Amt bestimmen’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Signatur · signieren · designieren · signifikant · Signifikant · Signifikat · Signet
Signatur
f.
‘Aufschrift, Unterschrift, Unterzeichnung, Standortnummer (eines Buches)’,
entlehnt
(15. Jh.,
anfangs in lat. Flexion)
aus
spätlat.
sīgnātūra
‘Kennzeichnung, Kennzeichen’,
mlat.
‘Unterschrift, Siegelzeichen’,
zu
lat.
sīgnāre
‘mit einem Zeichen, Siegel-, Prägezeichen, Stempel versehen,(be)zeichnen’,
gebildet zu
lat.
sīgnum
(s.
Signum).
Signatur
steht in der Kanzleisprache für
‘(abgekürzte) Unterschrift, Namenszug, Siegel’
(bei Briefen, Akten und Urkunden),
seit dem 16. Jh. in der Kaufmannssprache für
‘Bezeichnung, Kennzeichen, Marke’,
seit dem 17. Jh. in der Druckersprache für
‘Bogenzeichen’.
signieren
Vb.
‘mit einem (Kenn)zeichen versehen, unterschreiben, unterzeichnen’
(15. Jh.),
aus
lat.
sīgnāre
(s. oben);
in der Kanzleisprache
‘mit einemabgekürzten Namenszug, einer Chiffre, einem Siegel versehen, bestätigen’,
dann allgemein
‘mit einer Signatur versehen’,
in der Kaufmannssprache
‘unterschreiben’
(16. Jh.),
‘Waren, Frachtgut mit dem Handelszeichen versehen’
(17. Jh.).
designieren
Vb.
‘für ein Amt vorsehen, bestimmen’,
entlehnt (16. Jh.) aus
lat.
dēsīgnāre
‘bezeichnen, einrichten, anordnen, für ein Amt bestimmen’,
zu
lat.
sīgnāre
(s. oben)
und
de-.
signifikant
Adj.
‘bezeichnend, bedeutsam, bedeutungsvoll’
(19. Jh.),
nach
lat.
sīgnificāns
(Genitiv
sīgnificantis)
‘bezeichnend, treffend, deutlich, anschaulich’,
Part.adj. zu
lat.
sīgnificāre
(sīgnificātum)
‘ein Zeichen geben’,
auch
‘bezeichnen, bedeuten’;
vgl.
lat.
-ficus
‘machend’,
zu
lat.
facere
‘machen, tun’.
In der Sprachwissenschaft substantiviert
Signifikant
m.
‘Bezeichnendes zeichnendes, Wortform, Wortkörper’,
daneben
Signifikat
n.
‘Bezeichnetes, Wortbedeutung’
(20. Jh.).
Signet
n.
‘Handsiegel, Petschaft, Herkunfts-, Güte-, Firmenzeichen’,
entlehnt
(14. Jh.)
aus
mlat.
signetum
‘kleines Siegel’,
gebildet zu
lat.
sīgnum
(s.
Signum).
Thesaurus
Synonymgruppe
(jemanden) bestimmen (zu)
·
(jemanden) designieren (zu / als)
·
(jemanden) nominieren (als)
·
(jemanden) vorsehen (als)
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›designieren‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›designieren‹.
Verwendungsbeispiele für ›designieren‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Nachdem Otto aber vom Vater designiert worden war, billigte der Adel die Entscheidung.
[Nitschke, August: Frühe christliche Reiche. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1963], S. 7189]
Aber die Grünen sind noch lange nicht so weit, ihren Minister zu designieren.
[Die Zeit, 07.06.1985, Nr. 24]
Auch soll der Monarch das Recht verlieren, den Premierminister zu designieren, wenn das Parlament dazu nicht in der Lage sein sollte.
[Süddeutsche Zeitung, 27.07.1998]
Aber er führt hier noch seinen ursprünglichen Namen, war also noch nicht zum Thronfolger designiert.
[Meyer, Eduard: Geschichte des Altertums, Bd. III. In: Geschichte des Altertums, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1901], S. 23124]
Nur so kann das Buch natürlich der große Bestseller werden, als der es offensichtlich designiert ist.
[Süddeutsche Zeitung, 22.09.1999]
Zitationshilfe
„designieren“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/designieren>.
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