Philosophie von Begriff zu Begriff methodisch fortschreitend; schlussfolgernd
in gegensätzlicher Bedeutung zu intuitiv
Kollokationen:
als Adjektivattribut: diskursives Denken
Beispiele:
In der Philosophie beruht die häufige Beschreibung der Intuition auf
dem Polaritätspaar intuitiv versus diskursiv.
[…]
Während diskursives Erkennen auf Sinneswahrnehmungen
und aufeinander aufbauenden Schlussfolgerungen beruht, ist intuitives
Erkennen eine rein geistige Anschauung, eine transzendente Funktion des
Menschen. [Classic Bowman Magazine, 18.01.2016, aufgerufen am 14.09.2018]
[Der Philosoph] Tugendhat bleibt in
»Egozentrizität und Mystik« diskursiv,
begriffsanalytisch bestimmend und auf eine eigenwillige Weise in seiner
Sprache und im Denken ganz und gar unmystisch. Böse und grob könnte man
annehmen, Tugendhat zeige sich seinem Gegenstand nicht gewachsen, weil er in
der Art, wie er diskursiv an die Mystik herangeht,
ihren Zauber des Außer‑sich‑seins, die Versenkung als Punkt‑Konzentration
und als Transgression jeglicher Grenzen verfehlt. [AISTHESIS, 09.03.2015, aufgerufen am 14.09.2018]
Wenn die Denkinhalte in ihrem Dasein an und für sich als platonische
Ideen erfasst werden, werden sie gedacht. Solches Denken ist nicht ein
diskursives Folgern, sondern ein unmittelbares
geistiges Ergreifen des Gedachten. [Dude, 28.03.2013, aufgerufen am 14.09.2018]
Weil er die Gedanken nicht nach den Regeln einer
diskursiven Logik entwickelt, sondern auch der
Spontaneität subjektiver Phantasie einen breiten Raum zugesteht, fordert der
Essay eine hochgradige Intensität. […] »Essay« ist zum
Euphemismus geworden, um den Mangel an argumentativer Stringenz und
stilistischer Prägnanz zu kaschieren. [Süddeutsche Zeitung, 27.04.2002]
Das diskursive Denken ist an den Ausdruck
gebunden, vor allem an die Sprache. Hier besteht die Beziehung von Ausdruck
zu Ausgedrücktem, durch welche aus den Bewegungen der Sprachorgane und den
Vorstellungen ihrer Erzeugnisse Sprachformen werden. Die Beziehung zu dem in
ihnen Ausgedrückten gibt ihnen ihre Funktion. [Dilthey, Wilhelm: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften. In: Philosophie von Platon bis Nietzsche, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 58491]