bildungssprachlich anordnend; maßnahmenbezogen, bestimmte Maßnahmen verfügend
Beispiele:
Wenn Maschinen künftig verstärkt dispositive
Aufgaben übernehmen, werden Führungskräfte stärker als bisher zu Coaches und
überlassen Mitarbeitern, die Übersichtswissen durch ihre Interaktion mit
intelligenten Maschinen haben, die unmittelbare Erledigung ihrer
Aufgaben. [Lernen und Arbeiten 2030, 12.06.2019, aufgerufen am 01.09.2020]
Das Problem: An den Unfall selbst kann sich Harald H. nicht mehr
erinnern. Ärzte nennen das dispositive Amnesie. Sein
Gedächtnis hat den schlimmen Moment ausgelöscht. [Bild, 20.10.2003]
Die neue Welt im Management: Internet und Intranet halten am
Schreibtisch der Führungskräfte Einzug. Deren Arbeitswelt wandelt sich.
Routinetätigkeiten sind davon genauso betroffen wie
dispositive und strategische
Aufgaben. [Die Welt, 17.04.2000]
[…] in allen Bereichen
dispositiver, planender, entscheidender Tätigkeit
wird in Deutschland rascher und rationeller gearbeitet als in der Politik.
Die Umsetzung von Entscheidungen in Verwaltung, die Voraussicht künftiger
Entwicklungen, […] all das
funktioniert überall, außer im Schoß der Regierung. [Die Zeit, 02.12.1966]
Diese Festsetzung der Kapazität ist ein
dispositiver Akt der Geschäftsleitung. [Kilger, Wolfgang: Produktions- und Kostentheorie. Wiesbaden: Betriebswirtschaftl. Verl. Gabler 1958, S. 86]
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Wirtschaft
Phrasem:
⟨dispositiver Faktor (= Gesamtheit der auf die menschliche Arbeit und die Produktionsmittel bezogenen leitenden, lenkenden, organisatorischen und planenden Tätigkeiten in einem Unternehmen)⟩
nach dem Produktionsfaktorenansatz Erich
Gutenbergs
Beispiele:
[…] M[…] zahlte die
Kaufsumme aus seinem Gewinnanteil. Aber damit allein hätte er noch kein
großes Geschäft erzielt. Das machte er mit einem System, genauer: mit
dem dispositiven Faktor. Dieser sperrige Begriff
stammte vom Nestor der deutschen Betriebswirtschaft, Erich Gutenberg.
Und das System geht so: Neben den Faktoren Rohstoffe, Maschinen und
Arbeitskräfte braucht es in einem Unternehmen einen vierten Faktor, den
dispositiven. Der fasst alles zusammen und
führt das Ganze. [Der Spiegel, 12.10.2009]
Die Elementarfaktoren gehören neben den
dispositiven Faktoren zur den
Produktionsfaktoren. [Definition der Elementarfaktoren, 10.06.2007, aufgerufen am 01.09.2020]
Das Beste aus der Lehre der Betriebswirtschaft ist zweifelsohne
der dispositive Faktor. Es ist die Kraft, die
Kapital und Arbeit zusammenführt, zusammenhält. […]
Der große Gutenberg (nicht Johannes, der Drucker, sondern Erich, der
Betriebswirt) hat den D‑Faktor, sprich: das Management, zur Theorie
erhoben. [Die Zeit, 28.06.1996]
Nach E. Gutenberg ist es der den Elementarfaktoren
übergeordneten dispositive Faktor, also die
Leitung eines Unternehmens, welcher den Ablauf des Kombinationsprozesses
bestimmt. [Kilger, Wolfgang: Produktions- und Kostentheorie. Wiesbaden: Betriebswirtschaftl. Verl. Gabler 1958, S. 14]