Duden, GWDS, 1999
Bedeutung
Nachrichtentechnik durch Funk nicht an Leitungen gebunden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Draht · drahten · drahtlos · drahtig · Drahtzieher
Draht m. ‘gezogener oder gewalzter Metallfaden’, ahd. thrāt (11. Jh.), mhd. drāt ‘Faden, Schnur’, mnd. drāt, asächs. thrād, aengl. þrǣd, engl. thread ‘Faden, Zwirn, Garn’, mnl. draet, nl. draad ‘Faden, Draht’, anord. þrāðr ‘Faden, Leine’, schwed. tråd setzen germ. *þrēðu- voraus, das auf eine mit ie. *tu-Suffix versehene langvokalische Form ie. *trē- der Wurzel ie. *ter(ə)- ‘drehend reiben’ (s. drehen) zurückgeht. Draht ist ursprünglich das aus Flachs, Wolle u. dgl. ‘Gedrehte’. Die dt. Bedeutungsspezialisierung ‘gezogener Metallfaden’ setzt bereits im Mhd. ein, als man in Stoffe eingewebte Gold- und Silberfäden mit mhd. golt-, silberdrāt bezeichnet; die alte Bedeutung wird dagegen im Engl. und Nl. bewahrt, im Dt. noch in Schuster- oder Pechdraht ‘Nähfaden des Schusters’ (17. Jh.). Aus Telegraphendraht verkürztes Draht tritt in der 2. Hälfte des 19. Jhs. ein für ‘Telegraf-, telegrafisch’ in Bildungen wie Drahtantwort, -bericht (für Depesche), -meldung. Daher stammt wohl auch die Wendung auf Draht sein ‘schnell, tüchtig sein’ (20. Jh.). An Telefondraht anknüpfend heißer Draht ‘direkte Telefonleitung für dringende Fälle’, zuerst (in der Übersetzung von amerik.-engl. hotline bzw. hot-wire) für die unmittelbare Verbindung zwischen den führenden Staatsmännern der UdSSR und der USA (um 1960). – drahten Vb. ‘telegrafieren’ (19. Jh.); drahtlos Adj. ‘durch Funkverkehr’ (20. Jh.). drahtig Adj. ‘kräftig, sehnig, gewandt’, eigentlich ‘fest und biegsam wie Draht’ (20. Jh.). Drahtzieher m. ‘Drahthersteller’ (14. Jh.), ‘geheimer Lenker politischer Aktionen’ (18. Jh.), im Vergleich mit dem unsichtbaren Marionettenspieler, der die Puppen an Drähten agieren läßt.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Technik
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›drahtlos‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›drahtlos‹.
Aufladen
Datenübertragung
Energieübertragung
Fernsteuerung
Funknetz
Funktechnik
Internet
Internet-Zugang
Internetverbindung
Internetzugang
Kommunikation
Kommunikationssystem
Kopfhörer
Mikrofon
Nachrichtenübermittlung
Netz
Netzwerk
Surfen
Tastatur
Telefon
Telefonie
Telefonieren
Telegrafie
Telegraphie
Telephon
drahtgebunden
surfen
Übermittelung
Übertragung
Übertragungstechnik
Verwendungsbeispiele für ›drahtlos‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Trotzdem reizt die drahtlose Technik viele Enthusiasten, selbst Hand anzulegen.
[C’t, 2001, Nr. 18]
Bis dahin könnten jedoch andere drahtlose Techniken bereits die Nase vorn haben.
[C’t, 2001, Nr. 4]
Auch auf drahtlosen Wege versuchen inzwischen die ersten Anbieter, sich den Weg direkt zum Kunden zu bahnen.
[Die Zeit, 29.12.1999, Nr. 1]
Doch wie das Wall Street Journal berichtet, sind die drahtlosen Christen nicht mehr allein.
[Die Zeit, 06.04.2006, Nr. 15]
Kein Gebiet der ganzen Technik ist so von Sagen und Märchen umwoben wie das der drahtlosen Fernsteuerung.
[Rhein, Eduard: Du und die Elektrizität, Berlin: Ullstein 1956 [1940], S. 479]
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