dumm
GrammatikAdjektiv · Komparativ: dümmer · Superlativ: am dümmsten
Aussprache
Wortbildung
mit ›dumm‹ als Erstglied:
Dummbart
· Dummbeutel · Dumme-Jungen-Streich · Dummejungenstreich · Dummheit · Dummkoller · Dummkopf · Dummlack · Dummling · Dummschwatz · Dummschwätzer · Dummsdorf · Dümmling · dummdreist · dummerweise · dummfrech · dummstolz
· mit ›dumm‹ als Letztglied: blitzdumm · erzdumm · horndumm · kreuzdumm · mordsdumm · saudumm · sternhageldumm · stockdumm · strohdumm · strunzdumm · undumm · verdummen
· mit ›dumm‹ als Grundform: Dummian · Dummrian
· mit ›dumm‹ als Letztglied: blitzdumm · erzdumm · horndumm · kreuzdumm · mordsdumm · saudumm · sternhageldumm · stockdumm · strohdumm · strunzdumm · undumm · verdummen
· mit ›dumm‹ als Grundform: Dummian · Dummrian
Mehrwortausdrücke
der Dumme sein ·
die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln ·
die dümmsten Bauern ernten die größten Kartoffeln
·
die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln ·
die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln ·
dumm gelaufen ·
dumm und dusselig ·
dumm und dusslig ·
dumm und dämlich ·
dumm wie Bohnenstroh ·
dumm wie Brot ·
dumm wie Scheiße ·
dumm wie Schifferscheiße ·
dumm wie Stroh ·
dumm wie fünf Meter Feldweg ·
dummer August ·
dummes Zeug ·
dümmer, als die Polizei erlaubt ·
jmdn. für dumm verkaufen ·
sich dumm und dämlich lachen ·
sich für dumm verkaufen lassen ·
sich nicht für dumm verkaufen lassen ·
zwei Dumme, ein Gedanke
Bedeutungsübersicht
- 1. ohne Verstand
- 2. unangenehm, übel
- 3. [umgangssprachlich] schwindlig
eWDG
Bedeutungen
1.
ohne Verstand
Beispiele:
umgangssprachlichfrag, rede nicht so dumm!
umgangssprachlichden Dummen spielen
umgangssprachlichdie Dummen werden nicht alle
a)
unwissend, ohne Können, nicht gescheit
Beispiele:
ein dummer Mensch, Schüler
salopp, derbein dummes Luder
umgangssprachlichjmd. ist schrecklich, entsetzlich, hoffnungslos dumm
saloppjmd. ist dumm wie Bohnenstroh (= sehr dumm)
saloppjmd. ist dumm wie die Sünde (= sehr dumm)
saloppjmd. ist dümmer als die Polizei erlaubt (= sehr dumm)
umgangssprachlicher ist nicht so dumm, wie er aussieht
umgangssprachlichstell dich nicht so dumm (an), nicht dümmer als du bist
saloppdu willst mich wohl für dumm verkaufen? (= du hältst mich wohl für dumm?)
salopp dumm geboren, nichts dazugelernt
umgangssprachlicher findet immer wieder einen Dummen (= er findet immer wieder einen, der hereinfällt)
salopp, sprichwörtlichdie dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln (= Glück hängt nicht von Klugheit ab)
b)
einfältig, töricht, albern
siehe auch Dummchen
Beispiele:
umgangssprachlichein dummer Kerl
umgangssprachlichein dummes Ding
derbeine ganz dumme Gans, Pute, Trine
der dumme August (= Spaßmacher im Zirkus, Clown)
ein dummes Gesicht machen
sein Mund verzog sich zu einem dummen Lächeln
dumme Witze, Streiche machen
dumme Redensarten, Bemerkungen
salopp dummes Zeug
saloppjmdn. dumm anglotzen
salopp dumm feixen
salopp dumm aus der Wäsche gucken (= ein fassungsloses, verdutztes Gesicht machen)
saloppsich dumm und dusslig reden (= auf jmdn. sehr lange und nachdrücklich einreden)
umgangssprachlichich bin (am Ende, immer) der Dumme (= ich habe am Ende, immer den Schaden, Nachteil) 
saloppich mache den Dummen (= ich habe den Schaden, Nachteil)
saloppdu bist schön dumm, wenn du ihm alles glaubst
2.
unangenehm, übel
Beispiele:
umgangssprachlichdas ist eine dumme Sache, Geschichte
umgangssprachlicher hat heute seinen dummen Tag
umgangssprachlicher hatte die dumme Angewohnheit, dauernd zu zwinkern, zu spötteln
umgangssprachlichso etw. Dummes!
umgangssprachlichmir ist (da) etw. Dummes, etw. noch Dümmeres passiert
umgangssprachlichetw. Dummes anstellen
umgangssprachlichdas ist aber dumm!
umgangssprachlichdas könnte dumm ausgehen, ablaufen
saloppjmdm. dumm, von einer dummen Seite kommen (= zu jmdm. frech, unverschämt werden)
saloppdie Sache wurde mir (schließlich) zu dumm (= ich verlor die Geduld)
saloppjmd. tut dumm (= fühlt sich beleidigt)
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A2.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
dumm · tumb · Dummheit · verdummen · Dummerjan · Dummkopf · Dümmling · dümmlich
dumm Adj. ‘unwissend, unbegabt, unvernünftig, unangenehm’. Ahd. tumb ‘stumm, taub, töricht, einfältig, unvernünftig, dumm’ (9. Jh.), mhd. tump ‘schwach von Sinnen oder Verstand, dumm, töricht, unerfahren, stumm’ (-mb bzw. -mp werden nhd. assimiliert zu -mm), mnd. dum ‘unerfahren, einfältig, dumm’, mnl. dom, domp, nl. dom, asächs. dumb, afries. dumb ‘stumm’, aengl. dumb ‘stumm’, engl. dumb ‘stumm, sprachlos (vor Staunen)’, anord. dumbr ‘stumm, dumm’, schwed. dum ‘stumm, dumpf, unklar’, got. dumbs ‘stumm’ führen auf germ. *dumba-. Außergerm. Verwandte fehlen, doch die Bedeutungsnähe zu taub läßt an einen Anschluß an ie. *dheubh- ‘stieben, rauchen; neblig, verdunkelt, auch vom Geist und den Sinnen’, eine (im Germ. teilweise nasalierte) Erweiterung der Wurzel ie. *dheu-, *dheu̯ə-, zu der taub, Dunst und toben (s. d.) gehören, denken. Die ältesten Bedeutungen von dumm sind ‘stumm’ und ‘taub’, beide im 17. Jh. noch bekannt; mhd. tump bezeichnet vielfach ‘jugendlich unerfahren, unwissend’, nhd. noch erhalten in dummer Junge. Seit dem 19. Jh. wird dumm ‘unwissend, unbegabt’ oft verstärkt zu saudumm, strohdumm. Die Lautform mhd. tumb bleibt in Einzelfällen im Nhd. (bis ins 17. Jh.) erhalten. Bei der Beschäftigung mit der mhd. Literatur (2. Hälfte 19. Jh.) wird tumb im mittelalterlichen Sinne von ‘arglos, einfältig’ romantisierend wiederbelebt. – Dummheit f. ‘Unwissenheit, Mangel an Einsicht, Torheit’, ahd. tumbheit (9. Jh.), mhd. tumpheit. verdummen Vb. ‘dumm werden oder machen’, mhd. vertumben. Dummerjan m. ‘einfältiger Kerl’ (Anfang 17. Jh.), auch Dummrian. Das zur Personenbezeichnung dienende Kompositionssuffix -jan ist aus dem Namen Jan (nd., teilweise auch md., für Johann) hervorgegangen, vgl. vorausgehendes Dummer Jan (16. Jh.). Zugleich lehnt es sich mit Längung des Vokals an ältere latinisierte Scherzbildungen an wie Grobiān(us) (s. Grobian), den Heiligennamen auf lat. -ānus folgend, z. B. Cypriān(us), Damiān(us). S. ähnliche Ausdrücke wie Liederjan, Schlendrian. Dummkopf m. Schimpfwort (18. Jh.). Dümmling m. ‘dummer Mensch’, mhd. tummelinc. dümmlich Adj. ‘dumm, leicht beschränkt’, ahd. tumblīh ‘töricht’ (9. Jh.), mhd. tumplich ‘unverständig, töricht, einfältig’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
(geistig) beschränkt ·
(geistig) minderbemittelt ·
blöd ·
blöde ·
dumm ·
dämlich ·
geistig nicht (mehr) auf der Höhe ·
idiotisch ·
irrsinnig ·
keinen Grips im Kopf (haben) ·
nicht besonders helle ·
nicht gerade helle ·
schwachköpfig ·
stockdumm ·
strohdumm ·
stupid ·
stupide ·
unintelligent ·
weiß nicht (mehr), was er sagt ·
weiß nicht (mehr), was er tut ●
Stroh im Kopf (haben) fig. ·
intellektuell überfordert verhüllend ·
talentfrei ironisch ·
(das) Pulver nicht erfunden haben ugs. ·
(die) Weisheit nicht mit Löffeln gegessen haben ugs. ·
(die) Weisheit nicht mit dem Schöpflöffel gegessen haben ugs. ·
(ein) Spatzenhirn haben ugs. ·
(jemandem) haben sie ins Gehirn geschissen derb ·
(jemanden) beißen (doch) die Schweine im Galopp ugs., Spruch ·
(so) dumm wie 10 Meter Feldweg ugs. ·
(so) dumm wie Bohnenstroh ugs. ·
(so) dumm, dass ihn die Gänse beißen ugs. ·
(so) dumm, dass ihn die Schweine beißen ugs. ·
(total) Banane (sein) ugs. ·
(voll) panne ugs. ·
Dumm geboren und nichts dazugelernt. ugs., Spruch ·
ballaballa ugs. ·
bedeppert ugs. ·
behämmert ugs. ·
bekloppt ugs. ·
beknackt ugs. ·
belämmert ugs. ·
bescheuert ugs. ·
beschruppt ugs. ·
besemmelt ugs. ·
bestusst ugs. ·
birnig ugs. ·
deppat ugs., bayr., österr. ·
deppert ugs., süddt. ·
doof ugs. ·
dumm wie Brot ugs. ·
dumm wie Schifferscheiße derb ·
dümmer als die Polizei erlaubt ugs. ·
gehirnamputiert derb ·
grenzdebil derb ·
hirnig ugs. ·
hohl ugs. ·
intellektuell herausgefordert geh., ironisch, verhüllend ·
kognitiv herausgefordert geh., ironisch, verhüllend ·
merkbefreit ugs. ·
naturblöd ugs. ·
nicht (ganz) bei Trost ugs. ·
nicht bis drei zählen können ugs. ·
nicht ganz dicht ugs. ·
saublöd ugs. ·
saudoof ugs. ·
saudumm ugs. ·
selten dämlich ugs., Verstärkung ·
strunzdoof ugs. ·
strunzdumm ugs. ·
strunzendumm ugs. ·
unterbelichtet ugs. ·
von allen guten Geistern verlassen ugs. ·
zu dumm, ein Loch in den Schnee zu pinkeln ugs.
Assoziationen |
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leidig ·
lästig ·
misslich ·
missliebig ·
mit (einigen) Unannehmlichkeiten verbunden ·
nicht erwünscht ·
schlecht ·
schlimm ·
schrecklich ·
störend ·
unangenehm ·
unbequem ·
unerfreulich ·
unerquicklich ·
unerwünscht ·
ungeliebt ·
ungut ·
unliebsam ·
unschön ·
unwillkommen ·
wenig beneidenswert ·
ärgerlich ●
blöd (ärgerlich) ugs. ·
böse (Überraschung, Erwachen ...) ugs. ·
dumm (ärgerlich) ugs. ·
hässlich ugs., fig. ·
unkomfortabel geh. ·
widrig geh.
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›dumm‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›dumm‹.
Verwendungsbeispiel für ›dumm‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Aber wenn die Richtung stimmt, ist kein Argument zu dumm.
[Hannover, Heinrich: Die Republik vor Gericht 1975 – 1995, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1999], S. 266]
Auch die dümmste Regierung sieht schließlich ein, daß sie nicht gegen das ganze Volk handeln kann.
[Tange, Ernst Günter: Zitatenschatz zur Politik, Frankfurt a. M.: Eichborn 2000, S. 35]
Er mochte vielleicht unsympathisch sein, aber er war nicht dumm.
[Hohlbein, Wolfgang: Das Druidentor, Stuttgart: Weitbrecht 1993, S. 93]
Simpel, dumm, redet so daher, ohne sich was zu denken, politisch uninteressiert.
[Salomon, Ernst von: Der Fragebogen, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1961 [1951], S. 392]
Es war dumm von ihm gewesen, darüber nicht besser nachzudenken.
[Walter, Otto F.: Der Stumme, München: Kösel 1959, S. 49]
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