dumpf
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Wortbildung
mit ›dumpf‹ als Erstglied:
Dumpfbacke
· dumpf hallend · dumpf riechend · dumpf tönend · dumpfhallend · dumpfriechend · dumpftönend
· mit ›dumpf‹ als Letztglied: verdumpfen
· mit ›dumpf‹ als Letztglied: verdumpfen
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
muffig, modrig (riechend, schmeckend)
Beispiele:
die dumpfe Luft eines Krankenzimmers, Kellers, Gewölbes
in einer Gruft herrscht, ist dumpfe Luft
ein dumpfer Geruch schlug ihm entgegen
das ganze Haus ist von einer dumpfen Schwüle erfüllt
saloppein dumpfes Loch (= Raum)
das Mehl, Getreide ist, riecht, schmeckt dumpf
2.
gedämpft, hohl, tief (klingend)
Beispiele:
ein dumpfer Ton, Laut, Krach, Lärm, Aufschlag, ein dumpfes Geräusch
das dumpfe Rollen des Donners, der einfahrenden Züge
der dumpfe Klang einer Trommel, Pauke
ein dumpfes Echo, ein dumpfer Nachhall
das dumpfe Stöhnen des Fiebernden
etw. hallt, klingt dumpf
etw. schlägt dumpf auf
3.
übertragen ungeistig, beschränkt, stumpf, stumpfsinnig
Beispiele:
ein dumpfer Mensch
das dumpfe Alltagsleben
die dumpfe Atmosphäre einer kleinen Stadt
dumpfe Gleichgültigkeit, Resignation breitet sich aus
er ist in dumpfes Brüten versunken
dumpf dahinleben
jmd. starrt, blickt dumpf vor sich hin
unklar, unbestimmt, instinktiv
Beispiele:
eine dumpfe Ahnung, Erinnerung haben
eine dumpfe Sehnsucht, Leidenschaft, Verzweiflung
jmd. hat dumpfe Furcht, Angst, Wut
etw. dumpf empfinden
sich dumpf erinnern
etw. dumpf ahnen
einen dumpfen (= quälenden, aber unbestimmten) Druck, Schmerz (im Kopf) verspüren
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
dumpf · Dumpfheit
dumpf Adj. ‘stickig, modrig, hohlklingend’, seit dem 18. Jh. belegt; daneben älteres dumpfig ‘kurzatmig, stickig, gedämpft’ (15. Jh.), auch dumpficht und dumpfer (16. Jh.). Zur unmittelbaren Verwandtschaft gehören mhd. dumpfe m. ‘Atemnot, Engbrüstigkeit, Asthma’, mnd. dumpe, vereinzelt bis ins 19. Jh. belegt (Dumpf), auch ‘Dampf, Ausdünstung’ (15. Jh.), ‘Schimmel’ (17. Jh.), dumpfen Vb. ‘schimmeln, dämpfen, ersticken’ (17. Jh.), vgl. auch mhd. dumpfen, dümpfen ‘dampfen, dämpfen’. Sie alle stehen im Ablaut zu Dampf (s. d.), so daß für die Wortgruppe dumpf eine Ausgangsbedeutung ‘durch Rauch, Dampf eingeengt, feucht’ anzunehmen ist. – Dumpfheit f. ‘Abgestumpftheit, Empfindungslosigkeit’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Typische Verbindungen zu ›dumpf‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›dumpf‹.
Verwendungsbeispiele für ›dumpf‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Während das Porzellan beim Anschlagen einen hell klingenden Ton von sich gibt, klingt Steingut, wenn man es anschlägt, dumpf.
[Die Landfrau, 15.11.1924]
Er glaubt plötzlich, in der dumpfen Luft des Lokals ersticken zu müssen.
[Horster, Hans-Ulrich [d.i. Rhein, Eduard]: Ein Herz spielt falsch, Köln: Lingen 1991 [1950], S. 334]
Denn es ist sehr oft nur ein dumpfes in der Richtung der einmal eingelebten Einstellung ablaufendes Reagieren auf gewohnte Reize.
[Weber, Max: Wirtschaft und Gesellschaft. In: Weber, Marianne (Hg.), Grundriß der Sozialökonomik, Tübingen: Mohr 1922 [1909-1914, 1918-1920], S. 9]
Das funktioniert zwar trotzdem wunderbar, läßt jedoch in manchen Fällen das Ergebnis etwas dumpf klingen.
[C’t, 1998, Nr. 9]
Was einmal die dumpfe Masse war, ist heute die dumpfe aufgeklärte Masse.
[Der Spiegel, 08.02.1993]
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