dunkel
Adj.
‘finster, gedämpft, unklar’,
ahd.
tunkal
‘finster, gedämpft, schwer verständlich’
(8. Jh.),
mhd.
tunkel,
dunkel
und mit anderem Suffix
asächs.
dunkar,
mnd.
dunker
‘dunkel, blind’,
mnl.
donker
und
donkel,
nl.
donker
führen über die schwundstufige Form der Gutturalerweiterung
ie.
*dheng-
auf die Wurzel
ie.
*dhem(ə)-
‘blasen, dampfen, rauchen, dunkel’
(wozu auch
Dampf,
s. d.).
Zur hochstufigen Form der Gutturalerweiterung gehören
anord.
døkkr,
afries.
diunk.
Außergerm. verwandt ist
kymr.
dew
m.
‘Nebel, Rauch, Schwüle’.
Der dem
Nd. entstammende
d-Anlaut
setzt sich im 18. Jh. endgültig durch.
Dunkelheit
f.
‘Finsternis, Unverständlichkeit’,
mhd.
dunkelheit,
mnd.
dunkerhēt
‘Finsternis, Blindheit’.
dunkeln
Vb.
‘dunkel werden’,
ahd.
tunkalēn
(9. Jh.),
mhd.
tunkeln,
dunkeln
‘dunkel sein oder werden’.
verdunkeln
Vb.
‘dunkel, lichtundurchlässig machen’,
mhd.
vertunkeln.
Dunkelmann
m.
‘Feind der Aufklärung und des Fortschritts, Finsterling’,
meist im Plur.
Dunkelmänner,
eine Übersetzung von
lat.
viri obscuri
‘unberühmte, unbekannte Männer’.
Der Ausdruck findet sich in der humanistischen satirischen Streitschrift
Epistolae obscurorum virorum
‘Briefe unberühmter Männer’
(1516),
in
dt. Übersetzung dann
dunkle Männer
und
Dunkelmänner
(1795).
In der Schrift wird die Unwissenheit und Rückschrittlichkeit
der noch immer der Scholastik verbundenen Wissenschaftsvertreter verspottet.