durchlauchtig
Grammatik Adjektiv
Aussprache
Worttrennung durch-lauch-tig
Wortzerlegung Durchlaucht -ig
Wortbildung
mit ›durchlauchtig‹ als Letztglied:
allerdurchlauchtigst
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Durchlaucht · durchlauchtig
Durchlaucht
f.
ist als Titel und Anrede fürstlicher Personen
die Substantivierung der ursprünglich md. Form
des Part. Prät.
nhd.
(älter)
durchlaucht,
mhd.
(md.)
durchlūcht,
zu
mhd.
(md.)
durchlūchten,
daneben
mhd.
durchliuht,
nhd.
(älter)
durchleucht,
zu
mhd.
durchliuhten,
nhd.
durchleuchten
(s.
leuchten).
Das Part.adj. mit der ursprünglichen Bedeutung
‘hell leuchtend, strahlend’
wird schon in mhd. Zeit ehrendes Beiwort fürstlicher Personen
und im 15. Jh. in substantivierter Form
Titel sowie Anrede eines Fürsten.
Vorbild ist wohl
(ebenso wie beim Adjektiv
durchlauchtig,
s. unten)
die Verwendung von
lat.
(per)illūstris
(s.
erlaucht
und zum verstärkenden Charakter des lat. Präfixes
per-);
s. auch
Serenissimus.
durchlauchtig
Adj.
Weiterbildung des oben behandelten Part.adj.
durchlaucht,
spätmhd.
(md.)
durchlūchtic.
Die umlautlose Form setzt sich erst im 18. Jh. endgültig durch gegenüber
nhd.
(älter)
durchleuchtig,
durchläuchtig,
mhd.
durchliuhtec,
ahd.
thuruhliuhtīg
(Hs. 12. Jh.).
Als Prädikat fürstlicher Personen
dient das Adjektiv seit mhd. Zeit.
Die allgemeinsprachlichen Bedeutungen
‘durchscheinend, durchsichtig’
und
‘hell leuchtend, strahlend’
halten sich zum Teil
bis ins 18. und 19. Jh.
Typische Verbindungen zu ›durchlauchtig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›durchlauchtig‹.
Verwendungsbeispiele für ›durchlauchtig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Das Testament des durchlauchtigen Herrn Vaters mochte indes auch dort als Richtschnur genügen.
[Die Zeit, 23.10.1964, Nr. 43]
Zehn Monate später war die durchlauchtigste Zustimmung nicht mehr notwendig.
[Süddeutsche Zeitung, 31.07.1999]
Daß der durchlauchtige Herzog diesen halsstarrigen Demokraten kaum jemals ins Vertrauen zieht, scheint sich von selbst zu verstehen.
[Süddeutsche Zeitung, 20.08.1994]
Der heutige Tag sei für Eure Hoheit und den durchlauchtigsten Bräutigam der Beginn einer langen, langen Reihe reich beglückter, gottbegnadeter Jahre!
[National-Zeitung (3. Parlamentsausgabe), 26.02.1906]
Fünf Jahre nach seinem Amtsantritt war "Seine Durchlauchtigste Hoheit", so Rainiers Titel, immer noch Junggeselle.
[Die Zeit, 14.04.2005, Nr. 16]
Zitationshilfe
„durchlauchtig“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/durchlauchtig>.
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