Dusel
m.
‘Schwindel, Rausch, Glück’.
Nd.
Dusel
‘Schwindel, Halbschlaf, leichter Rausch, Betäubung’
(vgl.
mnd.
dǖsinge
‘Betäubung’,
dǖsich
‘betäubt, schwindlig’)
kommt im 16. Jh. ins
Hd.
Es ist etymologisch verwandt mit
↗
dösig
(s. d.).
Die Bedeutung
‘unverdientes Glück’
entwickelt sich
im 19. Jh.
(vielleicht in Anlehnung an den volkstümlich abgewandelten Bibelspruch
„den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf“
oder im Gedanken an den vermeintlichen Schutzengel
der Betrunkenen, Berauschten, die
im Dusel
sind?).
duseln
Vb.
‘verwirrt sein, schlafen’
(16. Jh.);
verwandt sind
mnl.
dūselen,
duyselen
‘schwindlig sein, taumeln’,
nl.
duizelen
‘schwindlig sein, schwindeln’,
anord.
dūsa
‘ausruhen, sich still verhalten’
und
↗
dösen
(s. d.).
duselig
Adj.
‘verwirrt, betäubt, schlaftrunken’
(18. Jh.),
älter
düselicht
(17. Jh.).
Duselei
f.
‘Träumerei, Gedankenlosigkeit’
(19. Jh.).
In der Umgangssprache
findet sich Sinnvergröberung
mit affektischer Kürzung des Stammvokals in
dusselig,
dußlig
Adj.
‘verwirrt, dumm, dämlich’
(17. Jh.),
Dussel
m.
‘Dummkopf’
(19. Jh.).