Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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aufkommen

aufkommen,
surgere, aufstehn, nnl. opkomen.
1)
auferstehn, in die höhe kommen, emergere, evehi: da kam ein newer könig auf in Egypten, der wuste nichts von Joseph. 2 Mos. 1, 8; und dis volk wird aufkomen. 5 Mos. 31, 16; kam nach inen ein ander geschlecht auf, das den herrn nicht kennet. richt. 2, 10; es gebrach, an bauren gebrachs in Israel, bis das ich Debora aufkam, bis ich aufkam eine mutter in Israel. 5, 7; wenn sie (die kinder) aufkemen, das sie es auch iren kindern verkündigten. ps. 78, 6; ire söne komen auf (erwachsen). spr. Salom. 31, 28; nach disen wird aufkomen ein frecher und tückischer könig. Dan. 8, 23; ir saat sol nicht aufkomen. Hos. 8, 7; rannt ihn zu boden, das sein gaul mit der nasen auf der erden lag, aber er kam allemal wieder auf. Götz v. Berl. leben 65; lasz mich nur wieder aufkommen! ruft der zu boden liegende seinem gegner zu;
der vater schuf was ist und was gewesen,
was auf der runden erd jetzt aufkommt, jetzt vergeht.
Gryphius 2, 256;
du weists auch, wie ich aufkam aus der kindheit. Göthe 7, 142; das soll nun währen, hat man mir gesagt, bis zwei brüder in der familie aufkommen, von denen der eine den andern ermordet. Tieck 2, 40.
2)
zumal wiederaufstehn vom krankenlager, genesen: wen ich den ufkäm, solt sie mir ein gute suppen gen (geben). Tho. Plater 70; die frow des docters kam wider uf. 77;
der hat gthon ein schweres leger,
dasz niemand mehr gemeint, das er
dessen wider aufkommen wer.
Ayrer fastn. sp. 29ᵇ;
ist auch des lägers nicht aufkommen. Zinkgr. 205, 7; wenn er von seinen wunden wieder aufkäme. Tieck 13, 140; jetzo sah man wol, dasz die arme nicht wieder aufkommen würde. ges. nov. 9, 209;
komm ich vom lager auf, und gibt gott fried im statt,
gelobt der kranke Stax, so werd ich ein soldat.
Lessing 1, 16.
3)
neu entspringende kriege, bräuche und moden:
es ist neulich aufkomen,
als ich euch iez wil sagen,
die pauren wellen nicht vertragen,
dasz die ritter und ire kind
anders den si gekleidet sind.
fastn. sp. 439, 26;
um diese zeit kamen neue trachten auf = huben an, begannen, oder, wie die Limburger chron. immer sagt, giengen an; er schrib auch alle bücher, dann die truckerkunst war noch nit aufkommen, der Gutenberger zu Straszburg und die Schäfer von Mentz warn noch in lumpis (absichtlich für lumbis) Abraham. Garg. 140ᵇ; dann die morenkübelitet (morum civilitas) Erasmi war noch nicht aufkomen. 159ᵇ; die eier, umh die am ersten der krieg aufkam. 195ᵃ.
4)
liebe konnte in ihrer brust nicht aufkommen;
wo man mitleid fühlen sollte, dürfte der hasz wol nicht aufkommen.
Tieck ges. nov. 1, 195;
diese vorstellung kommt unter uns nicht auf;
wenn der begrif der häszlichkeit aufkommen soll.
Herder 13, 223;
das erforderliche geld kommt nicht auf, wird nicht aufgebracht;
aus dem verkauf der güter kamen nicht einmal tausend thaler auf;
solche zweifel sollen gar nicht aufkommen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1852), Bd. I (1854), Sp. 677, Z. 34.

aufkommen, n.

aufkommen, n.
beginn, anheben: das aufkommen dieser mode war nachtheilig.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1852), Bd. I (1854), Sp. 678, Z. 12.

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Zitationshilfe
„aufkommen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/aufkommen>.

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