Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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aufquall, m.

aufquall, m.
scaturigo: in dem rechten aufqual und flusz des pronnens. Velr vergiszmeinnicht B 4.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1852), Bd. I (1854), Sp. 702, Z. 32.

aufquellen

aufquellen,
scaturire, tumere,
1)
hervorspringen, sprudeln: hier quillt kühles wasser in menge auf; ihre thräne quoll auf;
also fest in das auge den glühenden pfahl ihm haltend
dreheten wir, dasz blut siedheisz um den laufenden aufquoll.
Voss Od. 9, 388;
eine zeit locales, lebendiges wesens und wirkens, von der man wenn sie vorüber ist, nur hoffen kann, dasz sie nach geraumen jahren an fremden orten wieder aufquellen werde. Göthe 6, 40; nicht das, was er für mich gethan hat, erschüttert meine mannheit, die verbindung unserer jugend quillt hier auf. Klinger 2, 18; was kann ich dafür, dasz mirs immer noch so bitter aufquillt. Klingers th. 2, 277; dann quollen alle mit alten thränen vollgegossenen tiefen seiner seele auf. J. Paul Hesp. 3, 87; sein jammer regte sich gewaltsam, quoll auf, überströmte den erdrückten groll und das bild des jugendfreundes stand auf. 4, 153; für eine so hoch aufquellende masse finde ich keinen poetischen reif, der sie zusammen hält. Schiller an Göthe 327.
2)
schwellen, anwachsen: mitten unter waffen, auf der woge des lebens, ruht ich leicht athmend, wie ein aufquellender knabe, in deinen (des schlafes) armen. Göthe 8, 274; eilig kamen bediente mit lichtern gesprungen und das herz der guten wanderer quoll über diesen aussichten auf. 18, 253; so quoll mein manuscript täglich um so mehr auf. 24, 225; wenn ich in ihrer atmosphäre erst aufquelle, so will alsdann meine seele nicht mehr in das enge masz der geschäftlichkeit passen. an fr. von Stein 2, 50; mein principal mit festem anstande, in embonpoint und aufquellende muskeln gedrückt. J. Paul uns. loge 1, 107; auf einmal quoll ihre bangigkeit von der mittleren stufe zur höchsten auf. 2, 86. in diesem sinn sagt man aufquellendes brot, aufgequollner kuchen, aufquellendes polster, der hirse quillt im kochen auf, das getraide ist von der nässe aufgequollen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1852), Bd. I (1854), Sp. 702, Z. 37.

aufquellen

aufquellen,
sprudeln, schwellen lassen, machen, praet. aufquellte, part. aufgequellt: er (der see) quellet schwarz bech auf, das oben entpor schwimpt. Frank weltb. 183ᵇ; der erste frühlingsregen wird unsrer spazierfahrt schaden, die pflanzen aber wird er aufquellen, dasz wir bald des ersten grüns uns erfreuen. Göthe an fr. von St. 2, 51; kartoffeln, erbsen aufquellen, im wasser sieden lassen, aufgequellte kartoffeln.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1852), Bd. I (1854), Sp. 702, Z. 71.

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Zitationshilfe
„aufquellen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/aufquellen>.

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