Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

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aufgesehe, n.

aufgesehe, n.
aufschauen: was war vor ein aufgesehe von dem volke! Schelmufsky 1, 97.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 3 (1852), Bd. I (1854), Sp. 657, Z. 39.

aufsehen

aufsehen,
respicere, attendere, nnl. opzien.
1)
in die höhe, empor schauen, goth. ussaihvan, ἀναβλέπειν: darumb bin ich aufgewacht, und sahe auf, und habe so sanft geschlafen. Jer. 31, 26; hat er gutes im sinn, so sihet er frölich auf. Sir. 13, 32; sahe auf gen himel und danket. Matth. 14, 19. Marc. 6, 41. Luc. 9, 16; sahe auf gen himel, seufzet. Marc. 7, 34; und er sahe auf und sprach. 8, 24; freilich sagt mir das der erste blick, wenn er wieder aufsieht. Göthe 7, 131; alle leute sahen auf, als sie eintrat.
2)
aufmerken, aufachten, attendere, animum advertere: ich bit euch, lieben brüder, ir wöllet ja aufsehen auf die da machen secten und ergernisse neben der lere, die ir gelernet habt. Luther 1, 504ᵇ; da sihe auf, das du den grund nicht nachgebest denen die wöllen gewalt haben gottes gebot zu endern. 3, 263; einem gotgelerten, aufsehenden menschen predigen all creaturen. Frank chron. vorr. a 3ᵇ;
laszt uns verachten nit den feind,
sonder aufsehen in den sachen.
H. Sachs III. 1, 45ᵇ.
3)
auf jemand warten, erwarten, franz. attendre: sie entschuldigte sich, weil sie mit Lianen spazieren gehe, auf die sie jede minute aufsehe. J. Paul Tit. 2, 53; als sie auf das vierte kind jede stunde aufsah. komet 1, 6.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1852), Bd. I (1854), Sp. 733, Z. 76.

aufsehen, n.

aufsehen, n.
aufschauen, s. aufgesehe.
1)
sinnliches blicken und schauen: die hübschen frewlin, die so ein grosz ufsehen haben uf iren leib. Keisersb. omeis 79ᵈ; er gedacht, wie er sich von dannen machen könnt, dieweil auf m alles volk ein aufsehens hatte. Galmy 329; da du (gott) ein aufsehen hast auf uns deine arme kinder. Schuppius 431; aufsehen macht die ros feist. Fronsp. 1, 149ᵇ, wie das sprichwort lautet: des herrn auge füttert das ros; aufsehen ist im spiel die beste schanz, und wer nicht wil die augen aufthun, der thu den beutel auf. spielteufel. Ff. 1564. B 3ᵇ; Alcibiades, der in unsern zeiten so viel aufsehens gemacht (so viel blicke auf sich gezogen) hat. Wieland 1, 143; die sache machte in der stadt ein groszes aufsehn (alle blickten, richteten ihre augen darauf); ich meide gern aufsehn, kann aufsehn nicht leiden.
2)
cura, attentio, acht, aufsicht, rücksicht: leben und wolthat hastu an mir gethan, und dein aufsehen bewahret meinen odem. Hiob 10, 2; er hat ein aufsehen auf seine auserwelten. weish. Sal. 3, 9. 4, 15; das sie allen iren vleis und aufsehen dahin keren. Luther 1, 251ᵃ; gleichwol dringt mich die hohe grosze sach, kein aufsehen weder auf e. g. hoch wird und achtbarkeit noch auf mein unwirde zu haben. 2, 143ᵇ; nu aber weil der streit weret, so lang musz imer ein aufsehen sein. 2, 348ᵇ; wie gott so gnaw aufsehen het auf die seinen. 4, 90ᵃ; man hat mer aufsehens auf die groszen gewaltigen hansen, denn auf die armen leute. 4, 529ᵇ; so sollen wir uns nu also in unsern leiden halten, das wir das gröszte und meiste aufsehen auf die verheiszungen haben. 5, 312ᵇ; denn es darf aufsehens. Luthers br. 4, 547; fleiszig aufsehens haben. not. ordn. von 1512 §. 14; haben ein grosz aufsehen, dasz sollich kuͦchen nit ersauren. Frank weltb. 147ᵃ; das sind die geist, vor den uns Christus gebeut aufsehen zu han und zu wachen. Paracelsus 2, 253ᶜ; denen allen gut aufsehens zu haben gebüret. Kirchhof disc. mil. 145; es gilt aufsehens mit den guffen (nadeln), dasz sie eim nicht bestecken. Garg. 136ᵇ;
es schadet nicht ein gut aufsehen,
dann die weiber sind wunderlich.
Ayrer 343ᵃ;
seines aufsehns hat er kein gwin.
Ayrer fastn. sp. 11ᵇ;
da sall u. gn. h. einen buschhueter haben, der sall darauf ein aufsehens haben. weisth. 2, 674. in dieser andern bedeutung zieht man heute aufsicht vor.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1852), Bd. I (1854), Sp. 734, Z. 19.

aufsehnen

aufsehnen,
surgere cupere, aufverlangen: der kranke sehnt sich auf, verlangt aus dem bette; das zu seinem schöpfer sich aufsehnende gemüt des menschen. Göthe 24, 63. s. sehnen.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1852), Bd. I (1854), Sp. 734, Z. 66.

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Zitationshilfe
„aufsehen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/aufsehen>.

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