Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

Es wurden mehrere Einträge zu Ihrer Abfrage gefunden:

aufstreich, m.

aufstreich, m.
subhastatio, vergantung, auction: möchten einander vergiften um ein unterbett, das ihnen im aufstreich überboten wird. Schiller 107ᵃ; es ist ein aufstreich in meinem kopf. 110ᵃ; er rieth dir deinen adelsbrief im aufstreich zu verkaufen und deine strümpfe damit flicken zu lassen. 113ᵇ.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1852), Bd. I (1854), Sp. 753, Z. 19.

aufstreichen

aufstreichen,
illinere, aptare, attingere, nnl. opstrijken.
1)
dem brot butter, den wangen schminke, farbe, dem stein gold aufstreichen: die menschen streichen sich recht auf mir auf, wie auf einem probierstein. Göthe an fr. von St. 1, 136; du hast dich auf dem schwarzen probiersteine des todes als ein echtes geläutertes gold aufgestrichen. an Zelter 187.
2)
aufstreichen, mit dem bogen auf die saiten streichen, aufspielen: streicht auf, ihr spielleute; eins aufstreichen, einen neuen tanz aufstreichen (mhd. strîchen. Parz. 639, 10);
nahm einen pfarrer hinter sich
und auf die offenbarung strich.
Göthe 2, 282,
spielte die offenbarung auf, trug sie vor.
3)
die pistole aufstreichen, vorhalten: sahe er, dasz der führer auf ihn zurannte mit aufgestrichener pistole (le pistolet au peing). unw. doct. 657. s. aufpassen.
4)
die haare aufstreichen, aufkämmen, mit dem kamm in die höhe streichen; er strich sich den schnurrbart auf.
5)
den tuchscherern ist aufstreichen, wider den strich scheren.
6)
dem pferd den zaum aufstreichen:
die trunkenheit, welche zu allen lastern die thür willig aufthut und dem pferd den zaum aufstreicht.
Kirchhof wendunm. 8ᵇ.
7)
sich aufstreichen, sich schmücken? eins mit 4?
ich bin der man der weisz und kan
mich zuͦ dem mutz aufstreichen.
Uhland 645.
s. aufmutzen.
8)
intransitiv, aufstreichen, einhergehen, vorbeigehn: je länger ich vor den grünenden seitenlogen des irrhains, dessen front- und mutterloge ein belaubtes labyrinth war, auf- und abstrich. J. Paul paling. 1, 7. das kleid streicht auf, rührt auf die erde, streicht an dem boden her. Hiermit sind die bedeutungen nieht erschöpft. das subst. aufstreich musz ein sinnliches aufstreichen zur grundlage haben, wodurch mehrgebot oder zuschlag bei der vergantung ausgedrückt wurde. Schm. 3, 679 hat aufstreichen, ein mehrgebot schlagen, ohne die art und weise dieses schlagens anzugeben. s. auch aufstrich.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1852), Bd. I (1854), Sp. 753, Z. 24.

Im ¹DWB stöbern

a b c d e f g h i
j k l m n o p q r
s t u v w x y z -
aufstemmen ausgeizen
Zitationshilfe
„aufstreichen“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/aufstreichen>.

Weitere Informationen …


Weitere Informationen zum Deutschen Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)