Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (¹DWB)

augentäuschung, f.

augentäuschung, f.
ludibria oculorum. Göthe 54, 245, nachdem er, für seinen zweck, den ausdruck augengespenst erwählt hat, fährt fort: das wort augentäuschungen wünschten wir ein für allemal verbannt. das auge täuscht sich nicht, es handelt gesetzlich und macht dadurch dasjenige zur realität, was man zwar dem worte, nicht dem wesen nach ein gespenst zu nennen berechtigt ist. Gleichwol redet der sprachgebrauch längst vom blenden, täuschen, triegen des gesichts und der augen, gespenst aber ist seinem ursprung nach ebenfalls fallacia, suasio, suggestio, leibliche oder unleibliche, und das wort soll doch wol im Faust stehn bleiben:
ich sehe nichts als einen schwarzen pudel,
es mag bei euch wol augentäuschung sein.
12, 62.
s. augentrug.
Fundstelle
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Lfg. 4 (1852), Bd. I (1854), Sp. 812, Z. 61.

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Zitationshilfe
„augentäuschung“, in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Erstbearbeitung (1854–1960), digitalisierte Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/dwb/augent%C3%A4uschung>.

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